Zum einen kann man nicht sagen, dass die Reinkarnation aus der Bibel entfernt wurde. Die ersten Jh. n. Chr. kann man nicht sagen, dass es einen festen Bibelkanon gegeben hat. Es hat die verschiedensten Schriften gegeben, angefangen von den Briefen von den ersten Aposteln, die ersten Evangelien und Apokryphenschriften, gnostische Schriften und andere.
Bis zum 6. Jh. n. Chr. waren die Reinkarnationslehren einer der Lehren, die in den frühchristlichen Zirkeln gekreist haben. Das Frühchristentum war auch verbunden mit der Gnostik. In der Gnostik gehörte Reinkarnation dazu.
Christentum entwickelte sich aus dem Judentum. Im Judentum gab es breite Strömungen, wie die Essener und Teil der Pharisäern, die an Reinkarnation glauben. So ist es kein Wunder, das eine ganze Menge der Kirchenlehrer bis Origenes von Reinkarnation gesprochen haben.
Der endgültige Kanon der Bibel ist schrittweise entstanden. Es gibt einen amerikanischen Forscher Ian Stevenson. Stevenson sagt, dass bis zum 6. Jh. n. Chr. mindestens ein Teil der Christen Südeuropas, bis zum 6. Jh. die Reinkarnationslehre befürwortet hatte.
Zwar war die Reinkarnationslehre nie ein Teil der offiziellen kirchlichen Lehrmeinung, aber bis zum Konzil von Konstantinopel 553, wurde die Reinkarnationslehre als akzeptabel annehmbare Lehre toleriert.
So meint man, dass die Reinkarnationslehre schrittweise verschwunden ist, aber es gibt manche Kenner der Kirchengeschichte wie Geddes Mac Gregor. Er hat in seinem Buch „Reinkarnation und Karma im Christentum“ aufzuzeigen versucht, das die Kirche die Reinkarnation nie offiziell verdammt habe. Weder die Katholische noch die Evangelische.
Er zeigt in seinem Buch, das man als Christ, sogar als Pfarrer und Theologe an Reinkarnation glauben kann ohne gegen die Doktrin der Kirche zu verstoßen. Es gab immer wieder Bischöfe und Päpste, die sich positiv über Reinkarnation geäußert haben.
Es gab zwar auch Verfolgungen, wo insbesondere die Christlichen Gnostiker verfolgt wurden, die haben sich auf die Evangelien und auf die Apokryphen Schriften gestützt. Und auch die Katarer im 12-15. Jh. haben teilweise an Reinkarnation geglaubt.
So kann man sagen, die Reinkarnation wurde nie aus der Bibel entfernt, weil sie nie ausdrücklich in der Bibel stand.
Aber es wurden solche biblische Schriften in den Kanon aufgenommen, die Reinkarnation nicht befürworten. Dennoch gibt es einige Stellen in der Bibel, die man als Reinkarnationsandeutung verstehen kann. Z.Bsp. Matthäus 11 Vers 14, Jesus sagt über den Johannes den Täufer „Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll.“
Es ist eine Aussage von Jesus, als ob er den Täufer als Wiedergeburt von Elia ansieht.
Oder ein zweites Zeichen, Jesus fragt seine Jünger, für wen halten die Leute den Menschensohn? Und die sagten: Die einen für Johannes den Täufer und andere für Elia, wieder andere für Jeremia und sonst einen Propheten.
Das ist wie ein beliebtes Spiel, das Aspiranten heute machen, wer ist von wem die Reinkarnation.
Die Jünger von Jesus scheinen sich so zu unterhalten, wie es viele Aspiranten in Indien oder im Westen machen. Wer ist von wem die Reinkarnation.
Johannes der Täufer wird gefragt, wer bist du dann? Bist du Elia, bist du die Reinkarnation von Elia?
Er Antwort: „Ich bin es nicht“. Auch hier wird gefragt, bist du die Reinkarnation?
Es scheint ganz offensichtlich zu sein, die Jünger sind von Reinkarnation ausgegangen. Johannes 9 Vers 1-3. Als er vorüberging sah er einen Menschen der blind war von Geburt an. Seine Jünger fragten ihn: „Rabi, wer hat gesündigt, dass er blind geboren ist, dieser oder seine Eltern.“
Wenn er blind geboren wurde und die Jünger fragten, hat er gesündigt das er blind geboren wurde. Das heißt die Jünger haben an Reinkarnation geglaubt. Denn wie hätte er vor der Geburt sündigen können. Ein Zeichen, das im Johannes Evangelium, das die Jünger mit Jesus gesprochen hatten, hat er ein früheres Leben gehabt und gesündigt und deshalb verdient er als Blinder geboren zu werden.
Oder dass Jesus an Karma geglaubt hatte finden wir in Johannes 5 Vers 1. „Sündige forthin nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres wiederfahre“.
Oder Jesus antwortet und sprach zu ihnen: „Meinet Ihr, das diese Galiläer vor allen Galiläer Sünden gewesen sind, die weil sie es erlitten haben“.
Oder meinet ihr, dass die 18, auf die der Turm von Siloah fiel und sie erschlug, schuldig gewesen sind, vor allen Menschen, die zu Jerusalem wurden. Es zeigt, Jesus muss an Reinkarnation geglaubt haben.
Denn selbstverständlich haben sie nicht so Schlimmes in diesem Leben getan, um das zu verdienen. So könnte man noch weitere beschreiben.
Christliche Theologen werden mit sehr viel mehr Berechtigung noch andere Stellen aus der Bibel zitieren, die klar zeigen, dass Jesus und seine Jünger nicht an Reinkarnation geglaubt haben.
Wann wurde die Reinkarnation aus der Bibel entfernt?
Nie.
Es gibt bis heute Stellen, die man als Hinweis auf Reinkarnation deuten kann. Und es gibt andere Stellen, die etwas anderes sagen. Befürwortet die Bibel pluralistischen Glauben unterschiedliche Bilder was nach dem Tod geschehen kann.
Christen haben auch jederzeit an Reinkarnation geglaubt und es gibt bis heute viele Christen, die an Reinkarnation glauben. Natürlich gibt es einige Apokryphenschriften, die nicht im offiziellen biblischen Kanon sind, die sehr viel klarer über Reinkarnation sprechen. Dazu gehört das Thomas–Evangelium und einige andere.
Diese wurden nicht aus der Bibel entfernt, sondern die wurden nicht in dem biblischen Kanon aufgenommen.
Ich bin kein Theologe, ich bin kein Religionswissenschaftler. Ich habe zwar das Buch geschrieben „Karma und Reinkarnation“, wo du einiges findest kannst zu diesem Thema und auch die Bibelstellen und weitere Bibelstellen. Aber ich sage nicht, das Reinkarnation in der Bibel vorhanden ist, war niemals offizieller Glaube, aber es gibt einige Stellen was dafür spricht, das es einige Christen gab, die an Reinkarnation geglaubt haben. Das ist bis heute so.
Mehr Informationen auf unseren Internetseiten unter www.yoga-vidya.de/karma.
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