Wann ist Angst sinnvoll?

Das ist eine gute Frage. Wenn du schon mehrere Vorträge von mir gehört hast, dann wiederhole ich mich jetzt, aber das macht nichts. Grundsätzlich ist Angst sinnvoll aus zwei Gründen:

  1. Evolutionsbiologisch sinnvoll, psychologisch sinnvoll, für den Alltag hilfreich
  2. Philosophisch, metaphysisch, spirituell sinnvoll.

Angst ist sinnvoll evolutionsbiologisch, psychologisch und im Alltag, weil Ängste Handlungsempfehlungen mit Information und mit Energie sind.

Wenn du eine Angst spürst, dann weißt du, dass dort etwas Wichtiges ist. Die Handlungsempfehlung bereitet dich vor, vorsichtig zu sein.
Wenn du vor einer roten Ampel bist, hast vielleicht eine gewisse Angst, wenn du die rote Ampel überquerst. Dann könntest du einen Strafzettel bekommen, dann könnten andere vorbeikommen und über dich schimpfen. Also bleibst du ruhig stehen, was meistens sinnvoll ist.
Oder wenn du eine Geschwindigkeitsbegrenzung siehst, dann hältst du dich vielleicht dran. Du denkst, du könntest einen Unfall bauen, Geschwindigkeitsbegrenzungen sind ja meistens sinnvoll, oder dass ein Blitzer da sein oder die Polizei dort warten könnte. Deshalb hältst du dich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.
Angst ist eine Handlungsempfehlung mit Information und mit Energie und sinnvoll.
Bevor du einen Vortrag gibst, hast du Lampenfieber oder ein paar kleine Ängste. Das hilft dir, dass du dich vorbereitest, während des Vortrags. Lampenfieber aktiviert.
Das sind einige Beispiele, warum Angst sinnvoll ist.
Es gibt auch die spirituell-metaphysische, philosophische Angst, die sinnvoll ist. Das ist das sogenannte Abhinivesha. Abhinivesha ist die Furcht vor dem Vergehen. Das, womit du dich identifizierst, hast du wohlbegründet Angst. Denn alles Relative vergeht irgendwann. Wenn du dich mit deiner Schönheit identifizierst, dann hast du vielleicht irgendwann Angst davor, dass die ersten Falten kommen, die Schönheit verloren geht. Die Angst ist in diesem Fall sinnvoll, um dir zu zeigen, dass du aufhören sollst, dich mit der Schönheit zu identifizieren. Wenn du Angst hast vor dem Fremdgehen deines Partners, ohne dass sie begründet ist, dann kannst du auch denken, dass die Angst vor dem Fremdgehen des Partners manchmal auch begründet ist und dann ist es gut, dass du aufpasst. Auch wenn die Angst manchmal irrational ist, ist sie trotzdem sinnvoll, weil sie dir zeigt, dass du dich zu sehr identifizierst mit dieser Rolle, dieser Partnerin, diesem Partner. Angenommen du hast Angst, einen Job zu verlieren. Das ist auch sinnvoll. Du könntest evolutionsbiologisch sagen, dass diese dafür sorgt, dass du rechtzeitig zur Arbeit gehst und die Arbeit gut machst. Es ist aber auch philosophisch sinnvoll, weil du siehst, dass du dich vielleicht zu sehr mit deinem Beruf und deinem Broterwerb identifizierst. Du solltest dich davon lösen. Wenn du Angst davor hast deinen Intellekt zu verlieren und andere klüger sind als du, dann ist es auch sinnvoll, denn es zeigt dir, dass du dich vielleicht zu sehr mit deinem Intellekt identifizierst. Löse dich davon. Im Yoga sagen wir du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Du bist weder dein Besitz noch deine Rollen. Du bist nicht dein Körper, deine Psyche, dein Temperament, deine Fähigkeiten.
Deine Ängste zeigen dir deine Identifikationen. Löse dich davon!
Mehr Informationen über Yoga und Ängste findest du auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de Bist du vielleicht fasziniert von den Themen „Wer bin ich?“, Warum bist du nicht dein Körper und deine Psyche bist“ und „Wie du dich von Identifikationen lösen kannst“, dann gehe auch auf unsere Internetseiten und suche dort nach Vedanta Meditation und Jnana Yoga. Dort gibt es einen Vedanta Kurs in 20 Lektionen, in dem du systematisch dahin geführt wirst, zu erkennen wer du wirklich bist.

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