In einem anderen Vortrag habe ich gesprochen über Tapas. Tapas heißt unter anderem, intensive spirituelle Praxis. Wenn du eine Weile intensiv Tapas übst, im Sinne von intensiver spiritueller Praxis, dann ist es Tapascharya. Z.B. wird gesagt, dass Swami Sivananda von 1923/24 bis 1932/33 in Rishikesh intensiv Tapascharya hatte. Man spricht auch von der Tapascharya-Phase von Swami Sivanandas Leben. Das waren die Jahre, wo Swami Sivananda sehr viel meditiert hat, sehr viel Asanas geübt hat, sehr viel Pranayama geübt hat. Man hat mal das Tagebuch von Swami Sivananda gefunden und dort steht, dass er bis zu sechzehn Stunden am Tag meditiert hat, bis zwölf Stunden am Stück meditiert hat. Das ist intensives Tapas. Auch von Swami Vishnu-devananda weiß man, dass er mehrmals intensive Tapascharya-Phasen hatte. Er hatte in der Zeit, wo er bei Swami Sivananda in Rishikesh lebte, bzw. in dieser Zeit, hat er je zweimal ein halbes Jahr intensive Phasen von Tapascharya gehabt, wo er jeden Tag bis zu vierzehn Stunden Pranayama geübt hat. Als ich ihn kannte, in den 1980er Jahren, hat er immer wieder Phasen gehabt, wo er mehrere Wochen sehr viel meditiert hatte, einmal sogar mehrere Monate, also von Mai bis Dezember, viele Stunden am Tag meditiert hat und nichts anderes gemacht hat.

In kleineren Maßen sind kleinere Phasen von Tapascharya gut. Z.B. wenn du zu Yoga Vidya kommst und ein Intensivpraxisseminar machst, ist das auch eine kurze Phase von Tapascharya. Wenn du eine Kundalini Yoga Intensivwoche machst oder ein spirituelles Retreat, all das sind Tapascharya-Phasen, kurze Phasen intensiver spiritueller Praxis. Wenn du auf dem spirituellen Weg wirklich vorankommen willst, ist es notwendig, jedes Jahr mindestens eine Woche Tapascharya zu üben. Und es ist hilfreich, alle paar Jahre mindestens einen Monat Tapascharya zu üben. Und vielleicht einmal alle sechs bis zwölf Jahre vielleicht mal etwas länger als einen Monat zu praktizieren. Tapascharya, also die Zeit intensiver spiritueller Praxis, sehr hilfreich, mindestens mal eine Woche ganz der spirituellen Praxis zu widmen. Für die Mehrheit der Aspiranten reicht es aus, einmal im Jahr eine Woche und alle paar Jahre ein Monat.

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