Swami Sivanandas heiliger Segen – Upadeshamritat, Teil 2

Ich lese etwas aus dem Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda, die Fortsetzung von dem, was ich gestern gelesen hatte aus dem Kapitel „Sadhana des Sivananda Upadeshamritam“, Seite 132, wer das mal nachlesen will.

Swami Sivananda schreibt:

„Entschlossenheit und Selbstvertrauen sind überaus notwendig, um in der Selbstverwirklichung erfolgreich zu sein. In der Mundaka Upanishade steht, dieser Atman kann nicht von jemandem erreicht werden, der ohne Kraft danach strebt und auch nicht durch schwache Bemühungen. Wenn aber ein Weiser mit großer Anstrengung danach strebt, geht er in Brahman ein. Mut ist eine wichtige Eigenschaft für den Strebenden. Abhayam steht an erster Stelle unter den Daivi Sampatti, den göttlichen Eigenschaften, die in derBhagavad Gita genannt werden. Ein zaghafter, ein furchthafter Mensch stirbt viele Male, bevor er wirklich stirbt. Wenn du dich für geistige Praktiken entschieden hast, halte beharrlich um jeden Preis daran fest. Komme, was wolle. Sei unerschrocken. Erhebe dich. Verwirkliche die Wahrheit, verkündige sie überall. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Das Schicksal ist deine eigene Schöpfung. Du hast dein Schicksal durch Gedanken und Handlungen geschaffen. Du kannst es durch richtiges Denken und Handeln verändern. Und auch wenn die äußeren Umstände oder eine negative Kraft dich beeinflussen scheint, kannst du ihre Kraft verringern, indem du die Existenz des Bösen entschlossen leugnest oder deinen Geist entschieden davon abwendest.“

In Indien gibt es einen weit verbreiteten Aberglauben, dass es irgendwelche Geister gibt, die einen negativ beeinflussen oder irgendwelche astrologischen Konstellationen, die irgendwas Negatives machen, oder Menschen mit einem bösen Blick einen beeinflussen. Und so hier auch im Westen in Yogakreisen gibt es oft die Vorstellung, dass dort irgendjemand eine negative Ausstrahlung hat, eine negative Schwingung hat, und vielleicht mag das auch in einem oder anderem Fall sein, aber er sagt hier: „Du kannst diese Kraft verringern, indem du die Existenz des Bösen entschlossen leugnest oder deinen Geist entschieden davon abwendest.“ Je mehr man sich damit beschäftigt, was alles jemand vielleicht Negatives über einen denkt, umso stärker wird die Kraft. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch irgendwo in sich das Positive will und dass nicht wirklich Negatives ist, sondern nur Herausforderungen, dann ist diese Kraft nicht so stark.

„Der eine Gedanke, „ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman“, wird alle negativen Kräfte und schlechte Einflüsse aller Planeten aufheben und dir Mut und innere geistige Kraft einflößen.“ Also, diese Bewusstheit: „Ich bin nicht beschränkt auf Körper, ich bin nicht beschränkt auf Denken, ich bin nicht beschränkt auf die Emotionen, sondern ich bin das Bewusstsein hinter allem, ich bin das unsterbliche Selbst, ich bin Satchidananda.“

„Falsches Denken ist die Ursache allen menschlichen Leidens. Pflege richtiges Denken und richtiges Handeln. Arbeite selbstlos im Sinne der Einheit mit Atmabhav.“ Also, im Sinne, Atmabhav heißt der Vorstellung, es gibt ein Selbst hinter allen Wesen. Wir sind alle miteinander verbunden. Wenn wir aus diesem heraus handeln, dann entsteht dort letztlich Liebe.

„Dieses ist rechtes Handeln. Rechtes Denken ist: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ So etwas wie Sünde gibt es nicht. Sünde ist nur ein Versehen. Sünde ist eine Schöpfung im Geist. Die Kindseele muss im Lauf der Entwicklung Fehler machen. Fehler sind die besten Lehrer. Die Vorstellung von Sünde wird sich in Luft auflösen, wenn du denkst: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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