Der Stadtanzeiger Horn-Bad Meinberg in seiner letzten Ausgabe:

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Yoga Vidya übernimmt die leer stehende „Klinik am Park“. Viele Institutionen arbeiten dabei zusammen: (v.l.) Thomas Dreikandt (Stadtmarketing), Stadtkämmerer Gerhard Bein, Surya Thelen (Yoga-Vidya), Architekt Andreas Urbanczyk, Sukadev Volker Bretz, Kurdirektor Wolfgang Diekmann, Bürgermeister Eberhard Block, Dr. Joachim Triebe (Bad Meinberg e.V.) und Daniel Prietz (Rehazentrum Bad Meinberg). Foto: Holger Fretze

Der Kaufvertrag ist unterzeichnet, die seit zehn Jahren leer stehende „Klinik am Park“ wird in Zukunft vom Verein Yoga Vidya e.V. genutzt. In den letzten Jahren gab es bereits einige Initiativen für eine Nutzung der verlassenen Klinik, einige viel versprechend andere weniger, erinnert sich Bürgermeister Eberhard Block. „Yoga Vidya hatten wir als Favoriten für die Nutzung auf unserer Rechnung“, so Block. Mit dem Kauf der „Klinik am Park“ komplettiert Yoga Vidya, Europas größtes Yoga-Zentrum in der ehemaligen Silvaticum-Klinik, seinen Standort in Bad Meinberg. Nach dem Kauf der maroden Lippe-Klinik 2008, von der derzeit nur der Garten und die Parkplätze genutzt werden können, und nun der „Klinik am Park“ hat der Verein Yoga Vidya alle drei nebeneinander stehenden Kliniken im Wällenweg übernommen. Sukadev Volker Bretz ist optimistisch, dass bereits im Sommer diesen Jahres die ersten Gäste in der „Klinik am Park“ übernachten werden.
Im vorderen Teil des Komplex A hatte man bereits Zimmer angemietet, nun sollen erst einmal zwei weitere Etagen nutzbar gemacht werden. „Bis Ende des Jahres wollen wir alle fünf Etagen nutzen“, so Sudadev Bretz und dann sollen sukzessive alle vier Komplexe der früher 400 Betten umfassenden Klinik ausgebaut werden. „Ziel ist es in fünf Jahren hier 40 bis 50.000 Übernachtungen zu haben.“ Die Zusammenarbeit mit der Stadt und den anderen Institutionen in Horn-Bad Meinberg klappe hervorragend. Das sei der Hauptgrund, „warum wir uns in Bad Meinberg vergrößern und nicht woanders hingehen“, so Bretz.

Viele Konzepte gescheitert

„Wir sind nicht zum ersten Mal hier“, betonte Bürgermeister Eberhard Block bei der Pressekonferenz zum Verkauf der Klinik: Viele Initiativen zur Nutzung der „Klinik am Park“ hat der Bürgermeister kommen und gehen sehen. Diesmal jedoch sei er optimistisch, dass die Nutzung durch Yoga Vidya dauerhaft sein wird. „Alles, was Sie bisher angefasst haben, hatte Hand und Fuß“, lobte das Stadtoberhaupt. Nach der Schließung der Klinik Ende 1998, gab es bereits 1999 eine private Initiative im Gebäude ein Seminarhotel herzurichten, doch die Umsetzung scheiterte, da es nicht gelang Geldgeber zu finden. Danach sollte aus der Park-Klinik ein europäisches medizinisches Zentrum entstehen, ein Projekt, das jedoch nicht aus der Planungsphase herauskam. Viel versprechend war dann 2003/04 ein Ansatz eines Investors aus Braunschweig, der sogar mit den Umbauten der Zimmer begann. Mit einer großen Eröffnungsveranstaltung wurde der Umbau der Klinik zu einem Tourist-Hotel gestartet. Man wollte im großen Stil Busreisen nach Bad Meinberg locken. Doch auch dies scheiterte nach einem guten halben Jahr, da die Busse nicht kamen. Zuletzt hatte nun ein privater Mediziner aus Bad Meinberg die Idee eine Poli-Klinik einzurichten. „Das war eine gute Idee“, so Block. Doch auch dieser Ansatz scheiterte letztlich.

Der „kühne“ Entschluss

So war die Stadt Horn-Bad Meinberg froh, als Yoga Vidya zusagte, die Klinik zu übernehmen, „für den Preis eines Dreifamilienhauses“, so Sukadev Bretz. Seit Anfang 2008 stand man in Kaufverhandlungen. Im Sommer letzten Jahres schien es dann so, als ob jemand anderes das Projekt kaufen würde. Deshalb erwarb Yoga Vidya im November 2008 ein Seminarhaus an der Nordsee. Dann sind die anderen Kaufinteressenten zurückgetreten, so dass wieder überlegt wurde. Seit letzten Jahres war das wieder fraglich, denn auch die Wirtschafts- und Finanzkrise hatte bei den Anmeldezahlen im Yogazentrum Spuren hinterlassen. Doch jetzt scheinen diese wieder mehr zu werden. „So haben wir jetzt den vielleicht etwas kühnen Entschluss gefasst, die „Klinik am Park“ jetzt zu erwerben“, so Bretz. Dabei hatten Stadtverwaltung und Stadtrat, „Bad Meinberg e.V.“, Staatsbad und Stadtmarketing GmbH Yoga Vidya immer wieder ermutigt am Standort Bad Meinberg zu investieren. „Diese vielfältige Ermutigung und die gute Zusammenarbeit haben uns dazu inspiriert, uns hier in Bad Meinberg weiter auszudehnen.“ Das Investitionsvolumen in der „Klinik am Park“ in den nächsten fünf Jahren schätzte er auf 2,5 Millionen Euro.
Der Kauf sei die Konsequenz aus der immer größeren Popularität von Yoga in Deutschland sowie insbesondere der Yoga Kurse von Yoga Vidya und der von Yoga Vidya ausgebildeten Yogalehrer, so Bretz. Als Prävention ist Yoga bereits von der Schulmedizin anerkannt und Yoga Kurse werden von den Krankenkassen bezuschusst. Auch bei der Heilung könne Yoga helfen. Mit Yoga können Menschen selbst etwas dafür tun, wieder gesund zu werden. Yoga hat sich insbesondere bei der Heilung von Asthma bis Reizdarmsyndrom. Yoga hat auch seine Wirksamkeit bei der Unterstützung von Krebsbehandlung (Bestrahlung, Chemotherapie) sowie in der Krebs-Rehabilitation gezeigt
Natürlich gibt es einen starken Bedarf an der Aus- und Weiterbildung von Yogalehrern, so der Gründer von Yoga Vidya. Man sei europaweit führend in der Aus- und Weiterbildung von Yogalehrern: Jedes Jahr bildet man 1.000 neue Yogalehrer aus. Dabei bietet Yoga Yidya immer mehr spezielle Weiterbildungen an, wie Kinder-yoga, Yoga für Jugendliche, Seniorenyoga, Businessyoga oder auch Yogatherapie.

Zu neuem Leben erwecken

Dafür will man jetzt die ehemalige „Klinik am Park“ zu neuem Leben erwecken. Geplant sind mehr Zimmer und Seminarräume für Yoga Seminare und Ausbildungen, Yoga und Ayurveda Therapie Klinik mit angeschlossenem Forschungsbereich in Zusammenarbeit mit Universitäten, Yoga Urlaub für Behinderte, Permakultur – natürliche Gartengestaltung, Seniorenresidenz für Yoga Übende und Yoga Lehrende, Yoga Pflegeheim, Seminarhaus und Konferenzhotel. 2008 hatte Yoga Vidya Bad Meinberg bereits 57.000 Übernachtungen, geplant sind nun in fünf Jahren 100.000 Übernachtungen pro Jahr. In der Klinik Silvaticum war bisher Platz für 320 Gäste, nun ist es geplant in allen drei Gebäudekomplexen zusammen 1.000 Gäste unterzubringen.
„Sie bieten eine Alternative zur klassischen Kur an“, sagt Bürgermeister Eberhard Block, der darin etwas erkennt, dass „den Kurort in die Zukunft führt.“ Auch Dr. Joachim Triebe vom „Bad Meinberg e.V.“ freut sich über die Belebung in Bad Meinberg, denn „nichts ist schlimmer als Leerstand“. Kurdirektor Wolfgang Diekmann sieht einen Aufwind für Bad Meinberg, zusammen mit dem Allee-Umbau und dem neuen Kreisel. Auch der Landesverband Lippe wird in Meinberg investieren in ein Vitalkongresszentrum. Ein noch engeres Zusammenleben wünscht sich die Projektverantwortliche (Projekt „Shanti“ - „Friedensprojekt“) bei Yoga-Vidya, Surya Thelen. Man habe bereits viele Anfragen für Nutzungsrechte in dem neuen Gebäude und hoffe, „dass die Menschen hier willkommen sind“. Dieser Wunsch stößt auf offene Ohren bei den Verantwortlichen. Stadt, Staatsbad und der „Bad Meinberg e.V.“ sagten ihre Unterstützung zu. Auch Thomas Dreikandt (Stadtmarketing GmbH) meint, dass eine engere Anbindung der „Yoga-Oase“ an die Stadt wichtig sei. Hier soll es bald erste Gespräche geben.
Partner
Die Klinik zu beleben will Yoga-Vidya nicht alleine tun, sondern konnte dafür einige Partner gewinnen. Wichtiges Element sind dabei die Partner, das „Rehazentrum Bad Meinberg“ – die schon bestehende große Physiotherapie-Praxis in der Klinik, eine Psychosomatische Klinik, welche auch Yoga-Elemente integrieren will, Naturheilpraxis, Arzt, Heilpraktiker. „Wir sind mit anderen Partnern, die ganzheitlich ausgerichtet sind, im Gespräch“, so Bretz. Hier kommt etwas in Bewegung. hf

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