Spirituelle Grußformel – Om Namah Shivaya

Was heißt Om Namah Shivaya? Om heißt Om, nicht beschreibbar, das Absolute, das Unendliche, Klang der Einheit, Grundlage aller Klänge. Namah heißt, Gruß an, Ehrerbietung an. Und Shivaya heißt, an
Shiva. Om Namah Shivaya. Und was ist jetzt Shiva? Und Shiva ist auch wieder schwer zu definieren. Shiva wörtlich heißt
Liebe und Güte. Om Namah Shivaya – Grüße an die Liebe und die Güte. Und im Yoga gibt es verschiedene Grüße, die letztlich auch ausdrücken, wir wollen uns an das Liebevolle, das Gütige in jedem Menschen richten. In Indien gibt es auch den Ausdruck „Namaste“, das heißt „Ehrerbietung dir“, ganz einfach. Nama – ich grüße dich oder Ehrerbietung. Te – an dich. Wir finden das auch im Deutschen, z.B. Grüß Gott. Letztlich, man kann es so interpretieren – es gibt natürlich auch noch andere Interpretationen – aber wenn jemand sagt, „Grüß Gott“, „ich grüße das Göttliche in dir“. Oder die modernen neudeutschen Grüße „Hallo“, kommt vom Englischen „Hey Lord“ und das heißt „ich grüße Gott in dir“. Also, „Hallo“ ist ein hoch spiritueller Gruß, man könnte auch sagen, die Übersetzung von „Om Namah Shivaya“ ist „Hallo“ wörtlich, und auch „Tschüss“ und „Tschö“, was heute so üblich ist, kommt von Adios und Adieu und das ist Spanisch bzw. Französisch und heißt „Gruß an Gott“. Und das ganz modern deutsche „Hi“, ist auch eine Abkürzung von „Hallo“ und „Hallo“ heißt „Hey Lord“ und „Hi“ heißt auch „Om Namah Shivaya“. Also, diese Weisheit gibt es überall und gerade im Yoga und im Vedanta haben wir das positivste und optimistischte aller Weltbilder, wir sagen nämlich, tief im Inneren ist jeder Mensch gut, tief im Inneren ist jeder Mensch Liebe, tief im Inneren ist jeder Mensch göttlich. Natürlich, jeder Mensch hat auch andere Fähigkeiten. Er kann sich ärgern, er kann furchtbare Dinge tun, er kann sich ganz eigenartig verhalten. Ich vermute, dass haben die meisten schon mal erfahren, sei es, an sich, sei es, an anderen. Aber Yogis würden sagen, das sind oberflächliche Dinge. Die kommen irgendwo aus Verletztheiten, kommen vielleicht aus Schutz, aus evolutionsbiologischen Gründen oder was auch immer. Ganz tief im Inneren ist jeder Mensch irgendwo göttlich. Ganz tief im Inneren hat jeder Mensch Liebe. Ganz tief im Inneren hat jeder Mensch die Fähigkeit zu Freude, zu Großzügigkeit, zu Einheit und zu Verbundenheit. Und wenn wir einen Menschen treffen, ist es eine gute Sache, zuerst uns an das zu richten. Wenn wir nämlich mit unserer tiefen Liebe uns an das Liebevolle im anderen richten, dann ist erst mal eine Verbindung hergestellt. Danach kann man sich immer noch streiten und manchmal ist auch Streiten notwendig, Ringen um die Wahrheit, Ringen um das Richtige, kann man es ja auch nennen, und wenn das mit Emotionen verbunden ist, kann das auch andere Formen annehmen. Aber wenn wir erst mal anfangen, uns an das Göttliche zu richten oder an das Liebevolle, das Gütige, uns bewusst machen, tief im Inneren ist auch dieser Mensch jemand, der Liebe geben will und um Liebe bittet, und dann können wir das tun, was notwendig ist und dann anschließend, zum Schluss können wir auch wieder sagen „Om Namah Shivaya“ oder „Tschüss“ oder „Grüß
Gott“ oder man kann auch sagen „du, ich wünsche dir einen schönen Tag“, also irgendwo mit etwas Gutem beginnen, etwas Gutem enden. Und das kann zwischenmenschlichen Beziehungen eine andere Tiefe geben, bereichern und auch helfen, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen, auch wenn der andere nicht offenkundig
spirituellist oder sich selbst nicht als solches sieht, kann jede zwischenmenschliche Beziehung eine spirituelle sein.

Hari Om Tat Sat

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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