Samadhi, das Überbewusstsein

Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, und es hat aufgeschlagen auf „Samadhi“. Samadhi, das Überbewusstsein, der Zustand der Einheit, die Erfahrung des Göttlichen.
„Die Samadhi-Erfahrung. In der Erfahrung von Samadhi gibt es weder Dunkelheit noch Leere, sie ist reines Licht. Es gibt weder Klang noch Berührung noch Form. Es ist eine phantastische Erfahrung von Einheit und Einssein. Es gibt weder Zeit noch Raum noch Kausalität. Es gibt nur Ewigkeit. Du weißt um das alles. Du wirst Sarva Vid, derjenige, der das All kennt. Du kennst das Geheimnis der Schöpfung. Du erfährst Unsterblichkeit, höheres Wissen und ewige Wonne.“
Yoga hat so viele Wirkungen auf so vielen Ebenen. Yoga hilft, gesünder zu sein. Yoga hilft, mehr Energie zu haben. Yoga hilft, Zugang zu finden zu den inneren Fähigkeiten, die wir haben. Yoga aktiviert unsere Kreativität. Yoga hilft, mehr Zugang zu finden zur inneren Stimme. Entscheidungen fallen letztlich leichter, wenn man regelmäßig Yoga übt und so Zugang findet zu dieser inneren Stimme. Aber bei all dem, was Yoga bewirkt, das erhabenste Ziel des Yoga und die erhabenste Wirkung des Yoga ist letztlich Samadhi und auch die Vorstufen dazu. Yoga sagt, du bist nicht dieser begrenzte Körper, du bist nicht die begrenzte Psyche und Persönlichkeit, du bist das unsterbliche, das ewige, das absolute Bewusstsein. Und dieses Bewusstsein ist erfahrbar. Es ist nicht nur eine Theorie, es ist nicht nur eine Philosophie, es ist nicht ein Glauben, den irgendjemand vor 5000 Jahren mal in die Welt gesetzt hat, sondern es kann zur lebendigen Erfahrung werden. Und diese Erfahrung haben die großen Yogameister gemacht und sie sagen: „Ich habe es erfahren, du kannst es auch erfahren. Und aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir sagen, du bist in Wahrheit reines, unendliches Bewusstsein.“ Die Erfahrung kann manchmal so plötzlich einem kommen. Und gar nicht mal so wenige Menschen haben samadhiartige Erfahrungen gehabt. Zum Teil im Alltag, zum Teil im Naturerlebnis, manchmal in irgendeiner menschlichen oder zwischenmenschlichen Grenzerfahrung. Im Yoga lernen wir, Praktiken zu üben, um zu dieser Erfahrung schrittweise hinzukommen, sodass, wenn die Erfahrung dann wirklich tiefer wird, dass wir sie verstehen können, dass wir aus dieser Erfahrung letztlich die Kraft finden können für den Alltag, wo wir dann wieder mit normaler Bewusstseinsebene arbeiten oder aus der normalen Bewusstseinsebene heraus in der Welt sind.
„Zu Samadhi kommt es, wenn Ichbewusstsein und Denken sich aufgelöst haben im Unendlichen. Samadhi ist ein Zustand, den man durch eigene Bemühung und Gnade erlangen kann. Samadhi ist grenzenlos, ohne Teile und unendlich. Eine Erfahrung von reinem Sein und reinem Bewusstsein.“
Hari Om Tat Sat

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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