Plexus cervicalis - ein sensibles Geflecht

© 2018 Text Bhajan Noam - Plexus cervicalis (Halsnervengeflecht) besteht aus den vorderen Ästen der Spinalnerven der oberen Halswirbelsäule. Es hat oberflächliche sensible Nervenzweige und tiefe motorische. Das sensible Versorgungsgebiet umfasst den hinteren Kopfbereich, den Hals, das Gesicht und die Brust. Als wichtigster Ast des motorischen Anteils ermöglicht der Nervus phrenicus die Zwerchfellbewegung beim Atemvorgang. Bei Störung oder Ausfall kommt es zu einem Zwerchfellhochstand und eine tiefe Einatmung ist nicht mehr möglich. Andere motorische Versorgungsgebiete sind die Nackenmuskeln, die Halswender, die Schulterblattheber und die Unterzungenbeinmuskulatur.

Verspannungen der Nackenmuskulatur oder Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbel sind also nicht nur lokale Störungen, sondern sie können sich auf vielfältige Weise in den Körperteilen bemerkbar machen, die mit dem Plexus cervicalis in Verbindung stehen.

Nervengeflechte korrespondieren aber auch mit unserem Energiesystem. An den Stellen, wo sich ein Plexus befindet, haben wir immer auch ein Chakra. So kann man Plexus cervicalis auch als hinteres Drittes Auge bezeichnen. Und jeder kennt dieses energetische Zentrum. Jeder hat schon einmal dieses Gefühl im Nacken gespürt, wenn jemand hinter ihm im Bus sitzt oder irgendwo hinter ihm steht und ihn anschaut. Blicke sind Energie. Dieses Energiezentrum nimmt die Blicke wahr und wir fühlen es.

„Die Angst im Nacken“ fällt auch und besonders unter dieses Thema. Mein Empfinden ist, dass fast alle Nackenprobleme genau daher rühren. Unser Nacken ist zumeist ungeschützt. Wir bewegen uns tagsüber unter vielen fremden Menschen: bei der Fahrt zur Arbeit im Bus, im Zug, in der Straßenbahn; beim Einkaufen in überfüllten Kaufhäusern usw. Diesen oft aggressiven Energien ist unser sensibles Zentrum im Nacken – das ja auch eine intime erogene Zone ist, die schon auf sanfteste Berührungen reagiert – unmittelbar ausgeliefert. So ist es ein zunächst normaler Schutzmechanismus, wenn sich die Nackenmuskulatur zusammenzieht. Im Alltag wird dies allmählich zu einem automatischen Reflex, den wir nicht mehr bemerken. Erst wenn der Nacken schmerzt oder steif wird, bekommen wir es zu spüren, ziehen aber keinerlei Rückschlüsse auf die tatsächliche Ursache.

Alle Nackenübungen aus dem Yoga sind hier hilfreich. Doch das Wesentlichste ist, sich der Entstehungsmechanismen bewusst zu werden, um weitere Störungen zu vermeiden. Das Tragen eines Seidenschals kann ein hilfreicher energetischer Schutz sein.

 

© 2018 Text: Bhajan Noam 

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