Eines der Hindernisse in der Meditation – gerade für den geübten Meditierenden – ist das Einschlafen während der Meditation. Für eine Person, die gerade mit der Meditation angefangen hat, mag dies kaum vorstellbar sein, denn es fällt schwer genug, mit gekreuzten Beinen still zu sitzen und dabei zu entspannen. Aber, nach einer längeren Praxis der Meditation ist das Einschlafen durchaus ein Hindernis.
Tandra Alasya Nidra – Trägheit, Schlaf und Luftschlösser
Für das Einschlafen während der Meditation gibt es auch den Ausdruck „Tandra Alasya Nidra“ (Einschlafen, Dösen in der Meditation) wobei „Tandra“ auch Trägheit, „Nidra“ Schlaf und „Alasya“ „Luftschlösser bauen“ bedeutet. „Tandra Alasya Nidra“ wird auch als ein „meditativer Döszustand“ bezeichnet, der manchmal auch als Schlafen bezeichnet wird.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das vermieden werden kann. Eine davon ist, direkt vor der Meditation etwas zu tun, das aufweckt und wach macht wie das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen, oder 2 Runden Kapalabhati zu üben. Es kann auch hilfreich sein, vier bis acht Runden Sonnengruß zu praktizieren, damit der Kreislauf angeregt wird. Manche üben auch gerne den „Pfau“ oder den Kopfstand vor der Meditation und sind dadurch sehr wach.
Eine weitere Möglichkeit ist, vor der Meditation in einem inspirierenden Buch zu lesen. Das Lesen in einem solchen Buch wird den Geist erheben und dadurch wird die Meditation leichter fallen.
Du kannst dir auch vor der Meditation bewusst machen, warum du meditierst. Wenn dir bewusst ist, warum du etwas machst, machst du es auch mit Interesse.
Besonders am Anfang der Meditation gilt die Empfehlung, geduldig zu sein und jegliches Leistungsdenken aufzugeben. Wird die Meditation bereits eine etwas längere Weile praktiziert, kann etwas Ungeduld jedoch auch helfen, indem du sagst „ja, ich möchte zur Meditation kommen und das Göttliche verwirklichen.“ In diesem Sinne wird die Meditation intensiviert. Du kannst dich auch fragen, „Wie kann ich gut meditieren? Was müsste ich machen, um gut zu meditieren?“ Eventuell kannst du auch jemanden mit bereits längerer Meditationserfahrung, oder eine/n Meditationskursleiter/in, fragen. Manchmal hilft es bereits, jemanden zu fragen, wodurch sich die sprichwörtlichen Schleusen öffnen.
Es kann auch die Meditationstechnik etwas ausgebaut werden denn eventuell braucht der Geist etwas mehr Abwechslung und du musst überlegen, wie du meditierst, damit dein Geist konzentriert ist. Manchen Menschen hilft es, die Meditation mit bestimmten Atemtechniken zu verbinden. Es gibt zum Beispiel die Kevala-Kumbhaka Meditation, die Plavini Meditation, die Ujjayi Meditation und auch die sogenannten Sukha-Pranayama Meditation. Dieses sind alles Atemtechniken, die in die Meditation integriert werden können, um dem Einschlafen vorzubeugen.
Eine ganz klassische Weise in Indien ist die Verwendung der Japa Mala, eine Art Gebetskette, die benutzt werden kann, um wacher zu bleiben. Überlege also selber, welche dieser Methoden du benutzen möchtest und probiere sie aus.
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