ॐ Freitag, Venustag, Tag der Transformation

ॐ Freitag, Venustag, Tag der Transformation

Es wäre sicher schön für viele, wenn der Freitag tatsächlich ein freier Tag wäre, doch sein Namensursprung ist ein ganz anderer. Er bezieht sich auf die nordische Göttin Freya, auch Frija oder Frigg genannt. Sie wird der römischen Göttin Venus gleichgesetzt, welcher im alten Rom der Freitag gewidmet war. Diese Gleichsetzungen von Göttinnen und Göttern bei sehr verschiedenem kulturellem und spirituellem Hintergrund sind aber stets problematisch, denn sie wurden ja auf sehr individuelle Art verehrt und hatten oft die unterschiedlichsten und vielfältigsten Bedeutungen unter den Frommen. – Im Lateinischen, wie in den Sprachen aller romanisierten Länder, wird der Freitag nach der Venus benannt und heißt „dies Veneris“, im Italienischen „venerdi“, im Spanischen „viernes“, im Französischen „vendredi“. In den nördlichen Ländern taucht dann die Göttin Freya wie im deutschen „Freitag“ auf. Im Englischen heißt er „Friday“, im Dänischen, Norwegischen und Schwedischen „fredag“, im Isländischen „frjádagur“ und im Niederländischen „vrijdag“.

Freitag, Tag der Hingabe und höchsten Liebe:
Durch das Christentum ist die Bedeutung des Freitags nicht nur in der westlichen Welt für immer verändert worden. Die Kreuzigung und der Tod Jesu am Karfreitag haben diesem Tag eine vollkommen neue Bedeutung und einen tiefen Ernst verliehen. Die ehemaligen Göttinnen des Sex, der Liebe und der Fruchtbarkeit schwanden allmählich, und an ihrer Stelle trat eine neue Figur auf: Maria! Vielerorts behielt sie als sogenannte „Schwarze Madonna“ die Insignien ihrer Vorgängerinnen bei, die Mondsichel, die Sternenkrone, die Muschel und den blauen Umhang in der Farbe des Meeres. Ihre Kapellen wurden auf geweihten und seit Jahrhunderten verehrten Plätzen anstelle der alten Heiligtümer errichtet. Die Energie und Anziehung dieser Orte wurde genutzt, um den neuen Glauben zu installieren. Und weil gerade Maria in so hohem Maße und scheinbar problemlos angenommen wurde, muss angenommen werden, dass schon davor den Göttinnen Freya und Venus spirituell eine tiefere Bedeutung vom Volk beigemessen wurde, als die landläufig gehandelten Bilder von Göttinnen der sexuellen Ausschreitung. Venus wie auch Freya waren vor allem Göttinnen der Familie. Und so konnte auch Maria, die Mutter der Heiligen Familie mit dem Gottessohn auf dem Arm vom Volk verstanden und mit großer Liebe angenommen werden. – Wir finden hier ein hervorragendes Beispiel für eine Transformation der Energien. Venus oder Freya, welche eher dem zweiten Chakra zuzuordnen wären, werden erhöht zur Maria. Und an ihren Verehrungsstätten können wir betend oder meditierend die Erfahrung machen, dass die Energien zum Dritten Auge, zu Anja, fließen, dass wir in tiefer Hingabe eine Öffnung erfahren und die Gottesliebe lichtvoll in uns erleben dürfen.


Freitag, Christusenergie und Königin Shabbat:
Indem ein Mensch sich im Sterben dem Tod ganz hingibt, werden aus seinem Körper bis dahin gebundene Energien mit einem Schlag freigesetzt. Bei Heiligen kann diese Kraft selbst noch nach Jahrhunderten an ihren Gräbern nachwirken, und Menschen kommen herbeigepilgert, um Segen und Heilung dort zu erfahren. Bei Avataren und großen Weltenlehrern wird ein noch subtileres Licht in die Welt gesendet, das an allen Orten ankommt, wo sich Menschen in ihren Namen versammeln. Die Christusenergie hat die Welt und die Menschheit wie noch nie zuvor verändert. Doch dies alles ging von einem kleinen unbedeutenden – und schon immer unverstandenen, verachteten Volk aus, den Juden. Man sollte nie vergessen, dass Jesus Jude war und kein Christ, und dass er auch keine neue Religion gründen wollte. Er betont in seinen Reden mehrfach, dass er ausschließlich für sein Volk predige. Jesus bezog sich häufig auf die alten Propheten und sagte von sich, er bringe keine neue Lehre sondern er sei der Erfüllende und Vollender der Schriften. Es kann durchaus sein, dass Jesus seine eigene Bedeutung für spätere Generationen, ja die gesamte Menschheit unterschätzte. Erwachte Meister leben im Augenblick, sie kennen nur ein Hier und Jetzt. Er war mit all seiner Kraft bei seinen Jüngern und Jüngerinnen und versuchte sie aufzuwecken, sie zu erleuchten. Er feierte mit ihnen die traditionellen jüdischen Feste, doch er gab diesen durch seine absolute Präsenz eine andere Tiefe und Bedeutung. Wenn er den Shabbat mit ihnen feierte, der traditionell am Freitagabend nach dem Sonnenuntergang und dem Erscheinen der ersten drei Sterne beginnt, betete er sicher wie alle Juden für das Erscheinen der Königin Shabbat. Dieses Beten, dieses Ritual wird bis heute in allen Synagogen als eines der heiligsten gepflegt. Dann drehen die Gläubigen sich zum Eingang um… und erleben tatsächlich ihr lichtvolles Erscheinen mit großer Macht. Die Königin Shabbat gilt als der weibliche Aspekt Gottes und wird, wie im Christentum Maria, die Mutter Gottes, glühend verehrt und ganz real erlebt.

Freitag, das Dritte Auge öffnet sich:
Um alles vorweg Beschriebene auf einen Punkt zu bringen: Der Freitag dient dem Beginn der Erhöhung des alltäglichen Lebens. An diesem Tag soll vom suchenden Menschen verstanden werden, dass das ganze Leben göttlich ist, dass wir selbst göttliche Wesen sind und dass es unsere Aufgabe ist, dies in jedem Gedanken, mit jedem Wort und durch jede Handlung zu bekunden. Die Reife dazu ist in uns angelegt. Und wenn wir alle unsere unreifen und kindlichen Spiele fallen lassen, kann sie in Erscheinung treten und wird machtvoll geschaut werden. Nehmen wir den Scheffel von unserem Licht und stellen es auf den Berg der Erweckung, dass alle Seelen Freude und Nahrung an ihm finden!

~ Bhajan Noam ~

Aus: Bhajan Noam "SHASTRAS - Meistertexte" 

 

2014 © Text und Foto: Bhajan Noam

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com



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