Erkenne den Unterschied zwischen Geist und Selbst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Wir sind im 4. Kapitel, 25. Vers: „Wer diesen Unterschied zwischen Selbst und Geist erkennt, hört auf, den Atman als Geist zu sehen und den Geist als Atman zu sehen.“

Es gibt also diesen Unterschied zwischen dem Selbst, dem Bewusstsein und Chitta, also dem Geist oder auch Bhavana, den Gedanken und verschiedenen Bewusstseinszuständen des Geistes.
Atman ist eine Sache und Denken ist eine ganz andere. Es gilt also den Unterschied zwischen Geist und Selbst zu sehen. Und es gilt auch, die Einzigartigkeit des Selbst zu Erkennen. Verwechsle also nicht dich selbst mit deiner Persönlichkeit, den Emotionen, deinen Gefühlen und Gedanken. Werde dir immer wieder bewusst: „Das ist der Körper, aber ich bin nicht der Körper. Ich habe ihn. Vielleicht habe ich später mal einen anderen Körper und dieser hier wird in zwanzig Jahren sowieso ganz anders sein als heute. Aber mein Selbst bleibt gleich.“

Werde dir auch bewusst: „Ich habe gerade diese Persönlichkeit, ich denke, ich habe die und die Talente, ich habe dieses Temperament. Aber nicht ich bin das Temperament, sondern das sind alles Eigenschaften von Chitta, dem Gemüt.“

Wenn du diesen Unterschied regelmäßig siehst, dann wirst du verstehen, dass der Geist und der Körper Instrumente sind, Karanas. Nicht umsonst wird im Vedanta der Geist als Antakarana bezeichnet, als inneres Instrument. Der Körper ist Bahirkarana, das äußere Instrument. Du hast diese Instrumente, du kannst die Instrumente schärfen, also entwickeln, du kannst deine geistigen Fähigkeiten größer machen. Du kannst lernen, mit deinem Geist besser umzugehen. Du kannst mit den verschiedenen Samyama Techniken, die Patanjali im dritten Kapitel erwähnt hat, deine geistigen Kräfte stärken. Du kannst die Informationen deiner Samskaras, Vasanas, Vrittis nutzen. Du kannst so viele Erfahrungen in dieser Welt machen und so viel lernen.
Beachte aber immer und werde dir immer bewusst, dass du nicht die Persönlichkeit bist, nicht die Gedanken, nicht die Gefühle, nicht die Emotionen. Gedanken, Gefühle und Emotionen sind deine Instrumente, die dir helfen können. Nutze sie geschickt.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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