Ein guter Bodhisattva nimmt "sich selbst" nicht ernst - da er erkannt hat, dass es kein Selbst gibt. Du kannst ihm die ganze Zeit auf die Nerven gehen - doch er bleibt ruhig. Er nimmt alles mit natürlicher Güte auf - da er seine eigene leere Natur erkannt hat. Tatsächlich ist es nicht möglich, ihn zu reizen. Diese Fähigkeit versucht er auch anderen zu vermitteln, damit sie ebenso gelassen werden. Ein unerleuchteter Mensch nimmt sich selbst zu ernst - da er ein reales Selbst kennt und glaubt, es vor der Welt schützen zu müssen. Du musst nur ein oder zwei problematische Dinge ansprechen - und er verliert seine Beherrschung. Er nimmt alles persönlich - weil es ihm an Erkenntnis fehlt, dass keinerlei Selbst existiert. Wir befinden uns in unserer Entwicklung zwischen Selbst und Nicht-Selbst. Wir sind Wesen, die versuchen, die ultimative Realität der ultimativen Irrealität zu erkennen, um uns und die Auslöser für Unbeherrschtheit zu verstehen. Dies ist die Kultivierung von Weisheit. Wir versuchen, negative Faktoren im Geist zu vermeiden und üben, weniger leicht auf Reize zu reagieren (auf die Stacheln 'anderer Wesen'). Dies ist die Kultivierung von Geduld (Duldsamkeit). Unser Praktizieren führt auch dazu, dass wir andere weniger reizen. Teil unserer Übung ist es, nicht negativ auf die Handlungen anderer Menschen zu reagieren. Dies ist die Kultivierung von Moral (Regeln). Wenn wir wissen, welche Dinge anderen Freude bereiten, auch wenn es nur relative Freude ist (also keine absolute), praktizieren wir deren Freisetzung, um schließlich fähig zu sein, diesen Wesen Freude zu bringen. Damit sie sich auf die Wahre Freude zubewegen. Dies ist die Kultivierung von Edelmut (Großzügigkeit). Und selbst wenn andere auf unsere Güte nicht freundlich antworten, praktizieren wir unaufhörlich weiter, egal wie schwer es sein mag, sodass wir die anderen auf den richtigen Weg bringen. Dies ist die Kultivierung von Energie (Leistung). Doch am Ende des Tages muss die Übung folgen, in unser Inneres zu blicken, um die Weisheit der Selbstlosigkeit wirken zu lassen und reine Gelassenheit zu finden. Dies ist das Praktizieren der Meditation.
(Kai Kensho)

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Kommentare

  • Ein guter Bodhisattva...? Gibt es denn auch einen schlechten? Dann würde, ich glaube ich, den als schlecht geltenden bevorzugen. Ich würde einen bevorzugen, der sich ganz normal ärgert, der flucht, der Launen hat und mit Fleisch und Blut lebt. Meine Überzeugung ist, dass auch Gott Launen hat. Sonst wäre dieses Universum ja unerträglich.

  • Danke, lieber Karma, für deine vielen Beiträge :-)

    Om shanti und ganz lichtvolle Grüße,
    râmanî

    8703340258?profile=original

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