© 2015 Text: Bhajan Noam
Ich erlebe häufig, dass Menschen auf dem spirituellen Weg eitler, verletzlicher und schneller beleidigt sind als „Normalis“. Das hat viele Aspekte. Einer davon ist, dass es ein durchaus natürlicher und ganz wesentlicher Teil des Entwicklungsprozesses ist, bei dem man scheinbare Verletzungen durch Identifikation erlebt, und man sollte dies richtig einordnen. In der spirituellen Welt wie auch im Yoga wird das Ego häufig abgelehnt und als etwas Negatives dargestellt. Das kann zur Ursache für viele Probleme werden. Man versucht jetzt etwas künstlich loszuwerden, was eigentlich Teil der menschlichen Entwicklung ist. Als junger Mensch braucht man zunächst ein starkes Ego, um sich selbst in durchaus positivem Wettbewerb mit anderen zu erfahren und daran zu erstarken. Und dieses Ego können wir mit einem erblühten, machtvollen Manipura-Chakra gleichsetzen. Genau hier finden wir einen Schlüsselpunkt für unser Verständnis. Erst wenn unser Macht- und Kraftzentrum stark genug ist, wenn wir hierbei unsere Selbständigkeit und Unabhängigkeit, unsere autarke, sonnengleiche Strahlkraft erfahren dürfen, wird es möglich, dass wir zur nächsten Stufe aufsteigen, dass wir ins Herz kommen. Ohne dass Erleben dieser mächtigen Energie ist kein starkes Herz, ist letztlich keine wirkliche Liebe, keine echtes Mitgefühl möglich. In sofern, lehnt bitte das Ego nicht ab. Nehmt es an wie jedes Gottesgeschenk und erkennt es in seiner reinsten und tiefsten Bedeutung als eine wesentliche Stufe auf dem edlen Pfad zum wahren Selbst. OM Shanti
- Bhajan Noam -
Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
****
Kommentare
Danke, Bhajan. Habe heute über das Thema EGO nachgedacht. Dein Impuls hilft!