ॐ Donnerstag, Jupitertag, Gurutag

ॐ Donnerstag, Jupitertag, Gurutag

Jupiter, der bekannte römische Gott, ist eigentlich ein uralter indischer Gott mit dem Namen „Dyaus Pitar“, was so viel heißt wie Vater des Himmels. Sein alter lateinischer Name lautet „Diespiter“ und ist zusammengesetzt aus „dies“ = Tag/Licht und „piter“, abgeleitet von „pater“ = Vater. Im Lateinischen heißt Donnerstag „dies jovis“ (jovis ist der Genetiv von Jupiter), im Italienischen „giovedi“, im Spanischen „jueves“, im Französischen „jeudi“. Die nordische Entsprechung des Jupiters ist der Gott Thor oder Donar, der Donnergott. Daher der Name Donnerstag im Deutschen und „donderdag“ im Niederländischen. In den nördlichen Sprachen ist der Gott Thor namensgebend. Im Englischen heißt er deshalb „Thursday“, im Dänischen, Norwegischen und Schwedischen „torsdag“, im Finnischen „torstai“. Die entsprechende altindische Gottheit ist Indra, der Gott mit dem Donnerkeil (Vajra). In der Mythologie gilt er als Sohn des Dyaus Pitar und ist in seiner vordergründigen Funktion, wie auch Jupiter, der unbezwingbare Kriegsgott.

 

Donnerstag, Tag der Durchsetzung unserer Ziele:

Man sollte wissen, dass in den alten Zeiten Krieg ein Normalzustand war, der aber die Völker oder besser deren starke Führer nicht daran hinderte zugleich große Kulturen aufzubauen, Künste zu pflegen und den Disput mit den Gebildeten und Weisen ihrer Zeit. Es wurden von Thor/Donar, ebenso wie von Indra lange Dialoge aufgezeichnet. Neben den Kriegen, den Festgelagen und sexuellen Ausschweifungen war die Kommunikation in der Politik, wie im Handel und im Privaten eine der wesentlichen Beschäftigungen. Heute ist es eigentlich nicht mehr notwendig, den Donnerkeil einzusetzen, um Ziele zu erreichen, die einem wichtig sind. Der Dialog ist die Basis, die uns nutzvolle Unterstützer auf unsere Seite bringt. Die offene Kommunikation kann uns Freunde in aller Welt bescheren, wie es über das Internet ja millionenfach geschieht. Menschen in fernen Ländern, mit denen wir uns aber über gemeinsame Ideen verknüpfen, können plötzlich für unsere Projekte zu Helfern werden, so wie auch wir deren Projekte mit unseren Kenntnissen fördern können. Aus einem Kampf gegeneinander ist auf vielen Ebenen schon ein kreatives Wirken miteinander entstanden. Gemeinsames Wachstum aus einem gemeinsamen sich Fördern ist der neue sanfte Weg, der auch immer mehr Raum für Selbsterkenntnis freisetzt und damit ein besseres, höheres Verstehen der Welt und unseres gemeinsamen Seins ermöglicht.

 

Donnerstag, Gurutag:

Als „Vater des Himmels oder des Lichtes“ ist Dyaus Pitar oder Jupiter der Erleuchter. In seiner Energie treffen sich donnerstags die Schüler mit ihrem Guru oder Meister. Auch der letzte Abend Jesu mit seinen Jüngern, als sie das berühmte letzte Abendmahl einnahmen, noch einmal zusammen aßen und Wein tranken, als er ihnen die Füße wusch und sie mit dieser Geste heiligte und zu seinen ebenbürtigen Brüdern im Geiste machte, war ein Donnerstag. Der Donnerstag beinhaltet ein besonderes Licht, einen Gottessegen. Vielleicht ist ja genau das mit den Blitzen Thors/Donars und Indras gemeint. Wenn uns das göttliche Licht trifft, wenn es den Weg für das Aufsteigen der Kundalini freimacht, wird dies häufig wie ein innerer Blitz erlebt, der uns mit gleißendem Licht erfüllt und umhüllt.

 

Donnerstag, Einweihung in die Donnerstimme:

Indem Vishuddha, unser Kehlchakra, mit Manipura, unserem starken Sonnenzentrum verbunden wird und beide geöffnet sind, gibt dies unserer Stimme eine ungeahnte Kraft und unseren Worten eine außerordentliche Bedeutung und Würde. Wir sollten uns aber nicht verführen lassen, damit zu zaubern und andere zu verzaubern. Zwischen Manipura und Vishuddha liegt unser Herz. Und das Herz sollte mit seiner Qualität in der Mitte von alldem stehen, was wir denken, aussprechen und tun. Die „Donnerstimme“ sollte zu nichts anderem dienen, als uns authentisch und respektvoll mitzuteilen und dabei alle Beteiligten auf eine liebevolle und einfühlsame Weise mit einzubeziehen.

 

~ Bhajan Noam ~

 

Aus: Bhajan Noam "SHASTRAS - Meistertexte"  ISBN 978-3-00-041812-9

 

2014 © Bhajan Noam

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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