ॐ Die ursprüngliche Qualität der Wochentage: Dienstag, Marstag, Tag des Erfolgs

Der Ursprung von Dienstag ist keineswegs das Dienen. Er geht zurück auf den Gott Tiu oder Thingsus, den Beschützer des Things, der Ratsversammlung auch des Kriegsrats. Dieser Gott wurde mit dem römischen Gott Mars gleichgesetzt, den wir dann auch im lateinischen „dies Martis“ wiederfinden. Im Italienischen wurde daraus „martedi“, im Spanischen „martes“, im Französischen „mardi“, im Albanischen „marte“. In den nordischen Ländern, wo in diesem Fall auch England dazuzählt, kehren wir wieder zu dem Gott Tiu zurück. Im Englischen sagen wir deshalb „Tuesday“ (im übertragen Sinn, wenn auch lustig gemeint, ist es durchaus der Tag, an dem man „es tun sollte“), im Dänischen und Norwegischen „tirsdag“, im Schwedischen „tisdag“, im Isländischen „tysdagur“, im Finnischen „tiistai“ und im Niederländischen „dinsdag“. 

Dienstag, ein aktiver Tag, ein Tag des Erfolgs:
Der Gott Mars, der landläufig als Kriegsgott gilt, hat durchaus auch andere Qualitäten. Mars regt uns zunächst einfach zu vermehrter Aktivität an. Der Dienstag ist ein sehr agiler Tag, an dem wir auch Dinge in Angriff nehmen können, vor denen wir sonst vielleicht zurückschrecken, die wir ewig vor uns herschieben. Heute sind der Mut und die Kraft dazu da. Wenn wir bedenken, dass das Element des Planeten Mars Eisen ist – deshalb sein rotes Leuchten – und vermehrte Eisenzufuhr in unser Blut uns vital und tatkräftig macht, wird es verständlich. Der Dienstag ist kein besonders günstiger Tag für ruhige Dinge, für Kontemplation, für Entspannungskurse, für meditative Reisen oder ähnliches. Jedenfalls nicht mit Anfängern. Persönlich habe ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass die Menschen unruhig wurden, sich nicht sammeln konnten, dass öfter gar nichts ging. Bis es mit einfiel… ja klar, Dienstag! Am Dienstag sollte man seinen Tatendrang nicht hemmen, dieser Tag schenkt einem die Energie für manchmal Unglaubliches. 

Dienstag, ein Tag, sich ganz in seiner Kraft und Macht zu fühlen, Manipuratag:
Hier möchte ich zum ersten Mal auf die Spiegelung und Transformation der Kräfte innerhalb des Chakrasystems hinweisen und deren außerordentlicher Wichtigkeit. Das mittlere Chakra ist Anahata, das Herzchakra. Es steht ausgleichend im Zentrum der übrigen Chakren, die darüber- und darunterliegenden bilden jeweils sich ergänzende Paare. Sahasrara und Muladhara (Kronenchakra und Wurzelchakra) ergänzen sich, ebenso Ajna (Drittes Auge) und Svadhisthana (Nabelchakra), wie zuletzt Vishuddha (Kehlchakra) und Manipura (Sonnenchakra/Solarplexuschakra). Wir haben über den Gott Tiu erfahren, dass er einerseits der Gott des Krieges ist, andrerseits aber auch der Gott des Rates. Wer sich mit seiner überwiegenden Energie in Manipura befindet, kommt auf einen Machttrip und wird alles zertrampeln, was sich ihm in den Weg stellt. Das ist ein äußerst egozentrisches, unreflektiertes Verhalten. In Vishuddha befinden wir uns mit dieser unbändigen Kraft in einem transformierten Zustand. Vishuddha ist da, die eigenen Gedanken vor einem Handeln zu reflektieren. Tatkraft ist wichtig, aber Kommunikation ebenso. Im Rat wird besprochen, wie man weise vorgeht und möglichst im Einvernehmen mit allen Beteiligten. Den Taten geht ein Austausch, den Worten ein inneres Bedenken voraus. Die Kraft von Manipura zu spüren und zu leben ist ungeheuer wichtig, sie lässt uns im positiven Sinn stolz auf uns selbst und dem von uns Erreichten sein und gibt uns den Mut, jeden angefangenen Weg bis zum Ende zu gehen. Begleiten sollten uns dabei immer unser Herz und unser Klugheit. 

~ Bhajan Noam ~

2014 © Text: Bhajan Noam
Aus meinem Buch "SHASTRAS - Meistertexte"


Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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