Der Yoga-Weg

Yoga kannst du beschreiben als einen Weg. Im Yoga geht es um einen Weg in dreierlei Hinsicht.
Zuerst gilt es zu erkennen: Wo willst du hingehen?
Dann: Wo befindest du dich?
Und weiter: Wie ist der Weg dorthin?

Der Yoga-Weg will führen zur Gottverwirklichung, zur Selbstverwirklichung. Yoga sagt, das Ziel des Lebens ist die Einheit. Das Ziel des Lebens ist die vollkommene Glückseligkeit, die Freude, die nicht von irgendetwas abhängt. Das Ziel des Lebens ist die Erfahrung deiner selbst als Bewusstsein jenseits von Körper und Psyche, als letztlich eins mit der Weltenseele. Da gilt es hinzugehen.
Jetzt musst du erkennen, wo befindest du dich jetzt. Jetzt befindest du vielleicht in einem Stadium, wo du dich mit deinem Körper, deiner Psyche, deinem Besitz identifizierst, wo du dein Glück abhängig machst vom Verhalten anderer Menschen, wo du Selbstbild, Fremdbild hast usw..
Das ist etwas, was überwunden werden will.

Der Yoga-Weg ist kein äußerer Weg. Es ist ein Weg des psychologischen Abenteuers, des spirituellen Abenteuers. Auf diesem Weg gibt es verschiedene Schritte zu gehen.

Es gibt auch verschiedene Etappen auf dem Yoga-Weg.
Die erste Etappe ist die Bestandsaufnahme.

Die zweite Etappe ist, dass du die Sehnsucht nach dem Ziel kultivierst, dass du dir bewusst bist, wo du hingehen willst. Es ist ähnlich wie bei einer Bergexkursion: Da ist erstmal wichtig, wo du hingehen willst. Du erkundigst dich über alles und holst dir das Equipment. Es ist gut, dir bewusst zu machen, wohin die Reise gehen soll.
Dann kann man die Sehnsucht kultivieren und sich bewusst machen, warum es so wichtig ist, diesen Weg zu gehen.

Wenn du erstmal soweit bist, ist es wichtig die spirituellen Praktiken zu üben. Man könnte auch sagen, der Yoga-Weg wird in verschiedenen Stufen beschrieben.

Das erste wäre Shubheccha, Sehnsucht nach der Wahrheit.

Das zweite ist dann bitsharana, die rechte Praxis. Du gehst den Weg. Du übst Meditation, Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung. Du lebst ein satviges, ein ethisches, ein reines Leben. Du achtest auf deine Ernährung. Insgesamt sorgst du dafür, dass dein ganzes Leben ausgerichtet ist auf die Erfahrung der Höchsten Wahrheit. Du spiritualisierst Beruf, Familie, Partnerschaft. Du spiritualisierst dein Zuhause. Du praktiziert vielleicht auch mit anderen, besuchst regelmäßig ein Yoga-Zentrum und einen Ashram. Du nimmst Kurse und du weißt auch, dass es wichtig ist, anderen helfen und zu dienen.


Der Yoga-Weg ist auch ein Weg des Dienens.

Den nächsten Schritt nennen wir Tanumanasa, das Transparentwerden des Geistes. Auf dieser Stufe des Yoga-Weges erfährst du Freude, Verbundenheit. Du wirst öfter in höhere Bewusstseinszustände hineinkommen. Du hast eine große Energie. Diese Phase des Tanumanasa ist mit gewissen Gefahren verbunden. Es kann vorkommen, dass du dich dort identifizierst, dir etwas einbildest und spirituellen Hochmut bekommst.
Vielleicht auch werden dir die Erfahrungen weggenommen und es gibt eine Phase des spirituellen Materialismus, d.h. du gehst den Weg weiter, aber du spürst nicht mehr so viel. Dann musst du die spirituelle Sehnsucht wieder intensivieren. Aus der Tiefe zu Gott beten.

Dann folgt vielleicht eine Phase, wo es noch weitergeht zu Sattvapatti, erlangen von Reinheit. Besondere Kräfte und Fähigkeiten kultivieren sich in dir. In dieser Phase ist es wichtig, dass du bewusst weiter praktizierst bis du dann zur Erleuchtung kommst.

Auf dem Weg zur Erlösung kommt noch soviel mehr. Ich will jetzt nicht alles ausführen.
Der Yoga-Weg führt dich zur Einheit und zur Vollkommenheit.

Natürlich gibt nicht nur einen Weg. Es gibt so viele Wege wie es Pilger gibt und jeder findet seinen eigenen Yoga-Weg zur Erleuchtung. Auch das ist etwas, was du dir immer wieder bewusst machen musst.

Mehr über den spirituellen Weg in Podcasts und Videos unter www.yoga-vidya.de.

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