Bilder beim Meditieren – Was tun

Was solltest du machen, wenn du in der Meditation innere Bilder siehst? Ist es gut, beim Meditieren Bilder zu sehen? Wie geht man um mit auftauchenden Bildern? Das sind einige Fragen, die mir gestellt wurden.
Was geschieht beim Meditieren?
Wenn du meditierst, dann öffnet sich dein Unterbewusstsein, und zum Teil auch dein Überbewusstsein. Wenn du meditierst kann es geschehen, dass dort Lichter auftauchen, verschiedene Farben, vor allem in der Stirn. Es kann aber auch geschehen, dass Bilder aus deiner Vergangenheit hochkommen. Es kann geschehen, dass du dich an etwas erinnerst aus deiner Kindheit, aus deiner Jugend. Manchmal kommen sogar Bilder aus ganz unbekannten Kontexten hervor. Eventuell Erinnerungen an frühere Leben. Das sind also verschiedene Bilder, die hochkommen. Was machst du damit? Es hängt jetzt von der Meditationstechnik ab.


Sakshi Bhav Meditation
Angenommen, du übst eine so genannte Sakshi Bhav Meditation, im Buddhismus Vipassana genannt, oder auch Achtsamkeitsmeditation genannt, oder auch Beobachtungsmeditation, dann nimmst du das zur Kenntnis. Du wirst dir dessen bewusst, du denkst nicht darüber nach, du überlegst nicht – du nimmst es einfach zur Kenntnis und wartest, wie lange dieses Bild bleibt, wann es durch ein anderes Bild abgelöst wird, oder kehrst zurück zur Atembeobachtung. Also in der Sakshi Bhav Meditation, der Achtsamkeitsmeditation, beobachtest du einfach.


Mantra Meditation
Jetzt in anderen Meditationstechniken, wie zum Beispiel Mantra Meditation, ignorierst du etwaige auftauchende Bilder, es sei denn, sie hängen mit dem Mantra zusammen. Angenommen, du meditierst mit einem Mantra, und du siehst plötzlich deinen Meister, dann wiederholst du gleichzeitig das Mantra und siehst den Meister. Angenommen, du siehst den Aspekt des Göttlichen, der mit dem Mantra in Verbindung steht, auch das machst du dann nachher gleichzeitig. Oder angenommen, du siehst einfach ein Licht, dann würdest du auch das Mantra mit dem Licht verbinden. Aber wenn es eine Erinnerung vom Tag ist, oder an deine Kindheit, dann würdest du die inneren Bilder beim Meditieren einfach ignorieren. Nicht weiter beachten – sie spielen keine große Rolle. Meditiere weiter so, wie du begonnen hast.
Meditieren im therapeutischen Kontext würde noch heißen du meditierst, und wenn Bilder hochkommen, dann wirst du vielleicht über diese Bilder dann meditieren. Du lässt die Bilder vielleicht stärker werden, du beachtest die Bilder in besonderem Maße, du tauchst ein in diese Bilder, und spürst dann, was sie zu bedeuten haben. Eventuell kannst du auch kurz nachdenken was sie zu bedeuten haben, aber dann lässt du wieder das Nachdenken los, und gehst hinein. Vielleicht sogar in das Gefühl dieser inneren Bilder. Und so kommst du vielleicht in besonderem Maße an deine inneren Themen ran. Das solltest du aber nur machen, wenn du, zum einen psychisch stabil bist, oder einen Psychotherapeuten hast, der dich begleitet. Bei Yoga Vidya haben wir zum Beispiel auch die psychologische Yogatherapie, und dort wirst du, unter Anleitung eines psychologischen Yogatherapeuten/-therapeutin, lernen, mit diesen inneren Bildern, die beim Meditieren auftauchen, besonders umzugehen und diese nutzbar zu machen für persönliches Wachstum und auch zum Auflösen von verschiedenen psychischen Problemen.
Du hast jetzt also drei verschiedene Möglichkeiten was du machen kannst mit den Bildern beim Meditieren, eigentlich noch eine vierte.
Erstens wäre beobachten, zweitens in die Bilder hineingehen wenn sie spirituell sind, drittens ignorieren, viertens die Bilder psychotherapeutisch nutzen, für Selbsterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung, wie auch für psychische Heilung.
Mehr Informationen zu Meditation unter www.yoga-vidya.de/meditation.

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