Bedeutung der Wochentage

Heute ist Sonntag. Sonntag ist besonders Sonnentag, Suryatag, auch Ramatag und Vishnutag. Jeder Tag der Woche hat eine bestimmte Entsprechung. So ist Montag Shivatag. Shiva hat einen Mond. Dienstag ist Subrahmanyatag, auf Französisch ja Mardi, Marstag und Subrahmanya entspricht dem Marsprinzip, dem Durchsetzen der Energie. Mittwoch ist Krishnatag. Mittwoch auch Merkur und Merkur, Mercredi auf Französisch, symbolisiert auch Krishna. Krishna, der auch Vermittler war, Diplomat war und verschiedenste Aspekte des spirituellen Lebens zusammengebracht hat. Donnerstag ist Gurutag, Jupitertag, auf Französisch Jeudi. Und Jupiter als höchster derGötter. Guru, auch im Sanskrit hat „Guru“ verschiedene Bedeutungen. Guru heißt auch Jupiter, Guru ist auch der, der die Dunkelheit vertreibt und Guru ist natürlich auch der spirituelle Lehrer. Freitag ist Devitag. Freitag, vom Germanischen Freya, die Göttin, auf Französisch Vendredi, Venustag. Also, wir finden das, egal, ob Germanisch oder Griechisch oder Lateinisch oder Römisch oder in Indien, wir finden ähnliche Zuordnungen. Freitag also Devitag. Samstag ist Saturntag, Saturday auf Englisch. Samstag ist aber auch Hanumantag und deshalb singen wir mindestens ab und zu mal die Hanuman Chalisa am Samstagabend. Und Sonntag eben Sonnentag, Suryatag, Ramatag und Vishnutag. Surya ist das Strahlen, Surya ist das Leuchten. Und so ist übrigens besonders gut, dass viele Ausbildungen bei Yoga Vidya am Sonntag zu Ende gehen, denn wenn man unterrichtet und etwas weitergibt, dann wollen wir strahlen. Natürlich, es ist nicht immer unser eigenes Strahlen, wir wollen das Strahlen in uns aufnehmen und dann wollen wir es strahlend weitergeben. Und das können wir uns immer so vorstellen, dass wir Energie aufnehmen, Energie weitergeben, nicht nur beim Unterrichten, sondern allgemein. Wann immer wir irgendetwas tun, können wir immer darum bitten, dass Licht in uns hineinströmt, dass wir dieses Licht positiv überall hingeben können. Sonntag ist auch Ramatag. Rama heißt wörtlich, derjenige, der sich freut. Rama, also ein Aspekt von Freude. Rama ist aber auch der Aspekt des Dienens, des Engagements, der Verantwortung. Rama symbolisiert auch das Bemühen, ein spirituelles Leben in Beruf, in Familie, im Alltag zu führen. Rama symbolisiert auch die Schwierigkeit, ethischen Herausforderungen gerecht zu werden. Rama war immer wieder auch in ethischen Konflikten: „Was ist das Richtige zu tun?“ Wenn man sich bemüht, das Richtige zu tun, dann stellt man erst fest, es ist nicht immer so einfach. Und wenn selbst Rama, der ja als Inkarnation des Göttlichen auf der Erde war, das oft nicht so genau weiß, dann können wir Trost darin finden, dass wir es auch nicht genau wissen. Aber das Ringen darum, das Richtige zu tun, das gibt uns letztlich eine tiefe innere Freude und Befriedigung. UndKrishna in der Bhagavad Gita sagt ja zum Schluss: „Wäge alles ab, mache das alles so gut, wie du kannst, triff deine Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen, dann bringe es Gott dar und dann wirst du keine Fehler begehen, letztlich, du wirst dich nicht schuldig machen.“ In früheren Zeiten hat der Begriff der Schuld nochmal eine große Bedeutung gehabt und auch durchaus in der modernen Psychotherapie wird öfters darüber gesprochen, dass, wenn Menschen das Gefühl haben, sie sind schuldig, dann führt das zu allen möglichen Schwierigkeiten. Und ich meine, glücklicherweise ist heute die Vorstellung von Schuld nicht mehr ganz so erheblich und so stark, wie man das früher mal hatte, aber es gibt einige, die das weiterhin belastet. Wenn wir uns bemühen, nach bestem Wissen und Gewissen das Richtige zu tun und dann das Ganze Gott darbringen, im Bewusstsein, dass Mensch nicht alles weiß und auch, dass das Resultat einer Handlung nicht unbedingt sagt, ob wir uns richtig oder falsch entschieden haben, dann brauchen wir keine Schuld zu spüren. Und wenn man das Gefühl hat, man hat sich schuldig gemacht, können wir es bereuen, wir können es Gott darbringen, wir können darum bitten, dass Gott sich darum kümmert, wenn möglich, können wir irgendwas wieder korrigieren. Wenn es gegenüber dem gleichen Menschen nicht möglich ist, können wir jemand anderes suchen, dem wir etwas helfen wollen, oder für irgendeinen gemeinnützigen Zweck uns engagieren, und wir können uns bewusst sein, letztlich dasGesetz des Karmas besagt, alles ist irgendwo da, um zu helfen,spirituell zu wachsen. Und für all das steht Rama, aber Rama steht auch für Freude, Rama steht auch dafür, dass wenn wir versuchen, das Richtige zu tun, wenn wir versuchen, Gott zu dienen, wenn wir versuchen, uns zum Instrument zu machen von göttlichem Licht und Kraft, dann brauchen wir uns nicht wirklich Sorgen zu machen, wir können loslassen und wir spüren diese Lichtkraft, diese Freude und letztlich: „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman. Egal, was passiert, Satchidananda Swarupoham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit und die wird durch nichts berührt.“

Hari Om Tat Sat

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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