Dies ist eine besondere Woche. Ihr habt euch also eine besondere Woche bewusst oder unbewusst ausgesucht, um hier zu sein. Am Sonntag, den 10. März 2013 ist nämlich Shivaratri, von Mittwoch auf Donnerstag, die Heilige Nacht von Shiva. Eine Nacht, die ganz besonders gesegnet ist von einer astrologischen Konstellation, von einer bestimmten Energieschwingung. So ist diese ganze Woche auch geprägt von dieser Stimmung und dieser Schwingung. Es ist eine Zeit, die besonders geeignet ist für spirituelle Praktiken. Es heißt, dassMeditation um Shivaratri herum ein Vielfaches bringt, wie Meditation zu anderen Zeiten. Und auch Asanas und Pranayama um Shivaratri herum bewirkt viel mehr als zu anderen Zeiten. Und wenn wir in der Zeit nochmal besonders konzentriert und bewusst sind, dann können wir das Ganze noch um ein Vielfaches steigern. Und so möchte ich euch ermutigen, in dieser Woche alle spirituellen Praktiken, die ihr macht, mit besonderer Hingabe zu üben, mit besonderer Achtsamkeit, mit besonderer Konzentration und vielleicht auch mit dieser besonderen Öffnung.

Ich war ja jetzt vor kurzem in Rishikesh und ich glaube, es war in Rishikesh – es kann aber auch woanders gewesen sein – aber ich glaube, es war in Rishikesh, hat jemand so einen Vortrag gehalten darüber, die Frage: „Gibt Gott gleichmäßig seinen Segen oder ist er parteiisch und gibt einigen Menschen seinen Segen mehr als anderen?“ Die Antwort war dann, Gott gibt seinen Segen gleichmäßig für alle, aber manche halten ihr Gefäß nach oben offen und manche nicht. So wenn man jetzt in den Regen geht und in Indien gilt Regen als etwas sehr Gutes, wenn man in den Regen geht und der eine hat sein Gefäß so offen, der andere so, und der, der so ist, beschwert sich nachher: „Ich habe aber keinen Regen abgekriegt.“ Und manche halten ihr Gefäß so offen, dann kriegen sie auch etwas, aber weniger. So, ich möchte euch ermutigen, euer Gefäß zu öffnen, euch nach oben zu öffnen oder nach innen oder wo auch immer ihr denkt, dass der göttliche Segen herkommt. Und dann schauen, wie viel kann euer Gefäß davon fassen. Ermutigen möchte ich euch natürlich auch, dass ihr am Mittwoch auch das tut, was für Shivaratri üblich ist, nämlich am Mittwoch fasten.

Wir werden euch zwar am Büffet etwas in Versuchung führen, aber Sönke wird hoffentlich das Essen am Mittwoch extrem einfach und geschmacklos machen. Vielleicht am Morgen einfach nur Kitchery und nichts anderes und am Abend Reis und Dhal, so dass die, die unbedingt was essen müssen, irgendwas haben, aber diejenigen, die nur essen würden, weil es da besonders gut schmeckt, darauf verzichten. Aber morgen gibt es noch gutes Essen und am Donnerstag dann auch wieder. Und am Mittwoch, am besten wäre, man fastet und dann hält man Nachtwache. Auch hier, wir werden euch nicht zwingen dazu, wer will, kann auch weiter ins Bett gehen, aber es ist eine gute Sache, bis 4:30 Uhr wach zu bleiben. Oder wem das zu lange ist, bis 0:05 Uhr. Mitternacht hat nochmal eine besondere Bedeutung. Und am besten bis 4:30 Uhr und am zweitbesten wäre bis 0:05 Uhr. Wir haben ja auch eine besondere Shivaratri-Feier dort, da werde ich dann auch noch einiges darüber erzählen und erklären. So können wir uns schon mal darauf einstimmen und egal, was ihr jetzt schon wisst über Shivaratri oder nicht, am Mittwoch werdet ihr mehr erfahren, wenn ihr hier seid. Und ihr könnt, wenn ihr euch darauf einstimmt, diese Schwingung auch in besonderem Maße spüren.

Natürlich, Shiva gilt auch als ein besonderer Reinigungsaspekt und es geschieht dann auch einiges. Shiva ist auch Shiva Nataraja, also der Tänzer und es ist auch irgendwo Feuer dabei. So im Inneren geschieht eine ganze Menge. Aber Shiva steht auch für den Meditierenden. Inmitten von allen Veränderungen, die da sind, inmitten von allen Reinigungsprozessen, die vielleicht ablaufen, inmitten aller psychischen Dinge, die ablaufen, können wir uns bewusst sein, tief im Inneren bleibt dieses reine Bewusstsein. Oder auch, hinter allem steckt eine höhere Wirklichkeit und das ist unsere eigentliche Natur. Eigentlich ist es nicht so, wir nehmen Kontakt zu einer höheren Wirklichkeit auf, sondern wir spüren das, was wir wirklich sind, diese höhere Wirklichkeit.

Hari Om Tat Sat

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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