Namaste an alle.
ich habe eine Kundin, die hatte vor 6 jahren Hirnbluten. Seitdem leidet sie unter Nervenschmerzen, dumpfen leichten permanenten Kopfschmerzen und hat ausserdem noch eine Halbseitenlähmungserscheinung. D.H. sie kann die Seite bewegen aber oft tritt eine Lähmungserscheinung auf.
Welche Übungen könnt ihr empfehlen? Umkehrstellungen lasse ich komplett weg.
Aber habt ihr Ideen, welche Übungen man alles machen kann?
Momentan habe ich Krokodislübungen, hals und Nackenübungen und ganz leichte Dehnübungen mit ihr gemacht. Alles sehr leicht und schonend. Schon davon hatte sie Muskelkater.
Viel Entspannung und Affirmationen für Stärke und Augeglichenheit waren dabei.
Habt ihr da Erfahrung und wenn ja, gibt es spezielle Übungen für genau das Störungsbild?
Die Kundin fährt auch Rad aber leidet unwahrscheinlich unter den motorischen Problemen, auch im bereich Feinmotorik.
Bitte helft mir weiter. Dankeschön
Antworten
wo bekommt sie den extremen Muskelkater, und die Nervenschmerzen. Auch dort wo die Lämungserscheinungen sind! Du könntest sie auch mal fragen, ob sie den Muskelkate auch als ein gutes Zeichen empfindet, da der Körper reagiert.
Heute geht man davon aus, dass Muskelkater eine Überbelastung ist, kleine Risse im Muskelgewebe. Die Entzündungen, die durch die Risse entstehen, führen durch Eindringen von Wasser zum Anschwellen des Muskels, dies führt zu den Muskelsschmerzen.
Es handelt sich hierbei also um einen "normalen" Gewebsschaden, daher reagiert der Körper mit Wasseransammlungen an der defekten Stelle, was den Muskel auch etwas größer aussehen lässt.
Muskelkater entsteht durch Kontraktion und gleichzeitiges Dehnen des Muskels.
Allerdings tritt Muskelkater in der Regel nach längerer Übungspause, oder bei keiner regelmäßigen Yogapraxis auf, sowie der Aufnahme von neuen, ungewohnten Übungen. Normalerweise nach regelmäßiger, kontinuierlicher Praxis, und das lernen der Koordination der Muskeln (zB. durch Feldenkrais), das heißt: Der Kontraktionsbeginn in den verschiedenen Muskelfasern ist perfekt synchronisiert, so dass einzelne Fasern keiner hohen Spannung ausgesetzt werden. Hat man das gelernt sollte der Körper nicht mehr mit Muskelkater antworten.
Natürlich stellt sich die Frage, warum im Augenblick der Verletzung kein Schmerz verspürt wird. Der Grund ist, die Schmerznervenendugungen liegen außer halb der Muskelfasern im Bindegewebe. Nur wenn auch dort Risse entstehen, fühlt man sofort Schmerz. Anderenfalls müssen erst die beschädigten Strukturen in der Zelle abgebaut werden, die Spaltprodukte können die Schmerznerven nach dem Austritt unmittelbar reizen oder mittelbar dadurch, dass sie Wasser in die Zelle ziehen. Das führt über Zellschwellungen zu Gefäßeinengung, damit verschlechtert sich die Durchblutung, was ebenfalls Schmerz verursacht.
Muskelschmerz führt außerdem zu einer reflektorischen Verspannung (Muskelhärte), die die Durchblutung weiter vermindert und so in einem Teufelskreis den Schmerz verstärkt. All dies erklärt die Verzögerung bis zum Auftreten des Muskelkaters, und kann auch mit Nervenschmerzen, wenn eine geistige, wie körperliche Grundanspannung oder krankeitsbedingete Ursachen vorliegt, sich äussern. Da Kraft und Dehnung die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems ist.
Wird ein Muskel auseinandergezogen, also während sich Ansatz und Ursprung des Muskels voneinander entfernen, versucht der Muskel, die Bewegung abzubremsen. In diesem Falle spricht man von einer exzentrischen Kontraktion. Das Entscheidende ist nun, dass gerade solche exzentrischen Kontraktionen am häufigsten Muskelkater auslösen. Fast jedermann erinnert sich an Muskelkater nach Abstieg von einem Berg. Diese sogenannte diese "exzentrische Kontraktion" ist gar nichts ungewöhnliches, sondern kommt beim Abbremsen von Bewegungen ständig vor.
Zusammendfassend:
Lieber weniger üben, aber regelmässig und kontinuierlich. Dabei kann hilfreich sein, wenn sie leicht extreme Muskelkater und Nervenschmerzen bekommt, vorab für eine gute Durchblutung zu sorgen, mit
durchblutungsfördernden Öle, wie Rosmarinöl und Johanniskrautöl, oder es können auch beruhigende Öle, wie Kamillenöl, Eukalyptusöl, Lavendel- oder Johannisöl sein.
Dazu Tee-Zubereitung gegen Nervenschmerzen Schmerzen: Baldrian und Melisse. Für die bessere Durchblutung Rosmarinblätter. Aufguß: 1-2 Teelöffel voll Rosmarinblätter übergießen Sie mit 150 ml heißem Wasser und filtrieren nach etwa 15 Minuten durch ein Teesieb. Trinken Sie 3-4 mal täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee warm zwischen den Mahlzeiten.
Beim Üben darauf achten das keine starke exzentrische Muskelkontraktionen (Widerstand größer als die Spannung im Muskel) entsteht. Bei isometrischen Kontraktionen ist Muskelkater eher unwahrscheinlich.
Viel Tiefenentspannung www.yogainspiration.ch/resources/seiten_fpmain54.pdf, und Atemübungen zur Entspannung des Nervensystems, und Erhöhung der Lebensenergie.
Om Om Om in Liebe Rafaela
Ist ein Muster erkennbar wonach die Halbseitenlähmungserscheinung auftauchen? Vielleicht ist es hilfreich wenn Sie darüber eine Art Tagebuch führt, so können mögliche Ursachen unter Umständen "objektiver" ausgemacht werden.
Muskelkater, also das störende bis schmerzhafte versteifen von Muskeln inklusive Einschränkung in der Beweglichkeit, kann besonders heftig auftreten. Vielleicht werden die Muskeln ja seit langem, wirklich langem zum ersten mal gefordert? Ich denke diese Mikrotraumatar im Muskel sollten reduziert werden. Vielleicht sind die auch nicht immer zu vermeiden - schwer zu sagen.
Muskelkater kann durch Ernährung verstärkt oder reduziert werden. Kirschsaft hilft gut. Und auch Proteinreich speisen, viel trinken und allgemeinen Stoffwechsel sanft anregen. Bei proteinarmer Ernährung kann Muskelkater besonders heftig ausfallen und lange anhalten.
Achso - und wenn sie viel Rad fährt. Ist das Rad auf sie passend eingestellt?
om shanti
ich könnte noch sehr emplehlen:
- Koordinationsübungen, auch als Partnerübungen
- Tiefenentspannung mit Yoga nidra
- Konzentrationsüben auf das dritte Auge, zur Erhöhung der Geisteskraft.
- und besonders Feldenkrais-Methode kann ich empfehlen, hat viel mit Yoga zu tun.
Es gibt von Beatriz Walterspiel 4 CDs " Das Abenteuer der Bewegung", wirklich gut.
Die Einleitung dazu:
Die Feldenkreis-Arbeit ist eine Methode, bei der über Bewegungein ganzheitlicher Lernprozess und eine vertiefte menschliche Entwicklung angeregt wird..
Das Ziel ist es, die Wahrnehmungs- und Empfindlichkeitsfähigkeit bewußt zu machen, zu schulen, zu verfeinern und dadurch die Wahlfreiheit im Spiel der Bewegung zu ermöglichen.
Diese Verveinerung und Bewußtwerdung soll helfen, den ganzen Menschen aufzurichten, ihm Halt zu geben und ihn damit wieder in Einklang von Körper, Geist und Seele zu bringen.
In feinen und mühelosen Bewegungsabläufen, kann jeder lernen, sich im Reichtum seiner Bewegung und Beweglichkeit zu finden.
Bewusst, langsam und in kleinen, aufeinander aufbauenden Schritten werden Bewegungen ausgeführt. Auf diese Weise werden Zusammenhänge im Körper erfahrbar. Die fördert das Körpergefühl, das Selbstbild und die Qualität des Lebens.
Jeder, ob alt oder jung, ob krank oder gesund kann lernen seine Bewegungen neu zu organisieren. Preis ca. 30.- Euro.
Was auch noch wichtig bei Lähmungserscheinungen und Nervenschmerzen ist, dass das Gehirn mit dem Körper zusammenarbeiten muss. Das Gehirn muss dem Körper Befehle geben, dann sollte man bewußt diesen Befehl denken, und dann körperlich üben. Die Seite mit Lähmungserscheinungen muss reaktiviert werden, sonst bilden sich die Muskeln zurück. Daher können auch sanfte Muskelübungen sehr hilfreich sein, zB. Yogastärkungsübungen mit einem oder zwei Kissen.
Und zum Schluss, sollte immer dabei sein: Yoga Atemübungen. Hervorzuheben ist die Bauchatmung, Wechselatmung und Bramari.
Es heißt, das Gehirn verbraucht 15% unserer Energie. Atemübungen helfen immer wieder neue Energie aufzuspeichern, zu hamoniesieren, bsonders auch das Nervensystem, und schaffen ein Gleichgewicht beider Pole, Körperseiten, und beruhigen den Geist.
Ich finde es toll wie du dich um deine Yogaübende kümmerst, weiter viel Erfolg und Freude.
Alles Liebe
Rafaela
Bitte Nichts überstürzen und übertreiben !!!!!!
Nerven können sich nur extrem langsam regenerieren. (wenn überhaupt....)
>Sie kämpft wie eine Verrückte.<<br />
Das genau kann zu den Nervenschmerzen führen. Wenn sie "viel" Rad fährt, kann der Muskelkater schon daher kommen. Die leichten Dehnübungen sollte sie unbedingt VOR jeder Radfahrt auch danach noch mal machen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Taijiquan (auch T’ai-Chi-Ch’uan oder chinesisches Schattenboxen genannt) ist auch sehr zu empfehlen. Alle Bewegungen sind langsam und mit größter Achtsamkeit auszuführen. Dabei bleibt die Körpermitte, also der Schwerpunkt immer im Gleichgewicht über einem Fuß.
Und wie Rafaele auch schreibt: Atemübungen, Panayama ... das Nervensystem braucht viel Sauerstoff.
Aber alles vorsichtig und langsam. Versuche ihr irgendwie etwas mehr Geduld mit sich selbst und ihrem Körper nahe zu bringen und dabei vor allem ihre Behinderung als Schicksal an zu nehmen.
Ziele anstreben ist sinnvoll aber der Lebenssinn und Glück(lichsein) entspringt nicht dem Erreichen von Zielen sondern in der Freude über die "Kleinigkeiten", die oft banalen Dinge des Lebens.
Namaste
Volker
ich denke da an Gleichgewichtsübungen. Wie beim Kinderyoga der Tiger oder Hund, also auf allen Vieren und gegenüber Arm und Bein ausstrecken. Der Baum ist vermutlich zu schierig.
Sei kreativ, einfach nur stehen und die Augen schließen - ohne umfallen. Dann Arme ausbreiten und sich irgendwie bewegen - also den Rumpf oder Kopf drehen oder kreisne lassen, vielleicht mal ein Bein kurz anheben ... aber die Augen geschlossen lassen.
Bitte immer nur kurze Zeit, also erst nur 1-2 Min., später auch länger.
Es geht darum, ihr Körpergefühl zu verbessern.
Links-rechts über kreuz Finger zur Nase, zum Ohr usw.
Lasse sie am Rand einer Matte stehen und stelle was in greifbare Nähe. Sie soll versuchen, es zu erreichen, ohne die Matte zu verlassen. Also balanzieren, vielleicht sogar ein Bein anheben aber immer nur sowas üben, was sie auch gut schafft.
Sie darf man niemals frustrieren sondern sie soll Erfolgserlebnisse haben.
Die Nerven müssen unbedingt trainiert werden, sonst verliert sie die restlichen Fähigkeiten auch noch. Sie kann aber ihre Fähigkeiten auch durch geeignete Übungen verbessern.
Ich hoffe, sie macht mehrmals wöchentlich Physiotherapie und Ergotherapie.
Muskelkater ist ja ein gutes Zeichen. Sie fühlt ihren Körper und lebt.
Sie hat parallel zu Lähmungen vermutlich auch Taubheit oder Mißempfindungen. Wahrnehmungsübungen sind also auch sinnvoll.
Also kleine Felder mit verschiedenen Materialien machen. Laub, Eicheln, .... was auch immer. Auch Eiswürfel oder warme Materialien.
Aber das übersteigt schon das "normale" Yoga. Ich bin nun mal ziemlich ganzheitlich ausgerichtet und eigentlich eher für Psychotherapie ausgebildet.
Hatte mit ner Klangschale mal was versucht aber das bekam ihr gar nicht. Sie hatte 3 Tage extreme Nervenschmerzen, schlimmer als sonst. Hab ewig überlegt was es sein könnte- bis ich auf die Klangschale kam.. dachte gerade das wäre gut weil so der Körper und alle Teilchen mal schwingen- aber leider gings ins Negative. Verstehe ich aber nicht...mmmh überempfindlichkeit sicherlich. Bzw schwingt mal wieder was, was ewig nicht geschwungen hat und der Körper reagiert verstört.
Ja, sie hat viele Therapien in der Woche, Ergo und Physio, fährt viel Rad. Sie kämpft wie ne Verrückte.
So, ich versuch mal deine Tips- dankeschön!!!!!!!!!!!!!!!!!!