Osteoporose und Yoga

Namaste ihr Lieben,
ich brauch mal wieder eure Hilfe. Ich habe eine siebzigjährige alte Teilnehmerin in meiner Gruppe.
Die hat LWS-Frakturen und Osteoporose mit dem Befund:
Lumbales CT LWK1 bis S1:
- Keine Hinweise auf weichen Prolaps oder Protrusion L1 bis S1
- Keine fassbare spinale tumoröse Raumforderung
- In sämtlichen Segmenten normal weiter Wirbelkanal
- Bei bekannter Osteoporose alte Wirbelkörperkompression L2 bis 5. Jedoch keine frische Wirbelsäulekompression.
- Keine Destruktionen. Paravertebrale Weichteile unauffällig.
Der Hausarzt hat ihr Yoga zum Muskelaufbau empfohlen. Ich achte in der Stunde daruaf, dass sie die Übungen wie Vorwärtsbeuge, stehende Vowärtsbeuge, Fisch, Drehsitz die die WS stark belasten, in abgewanderte oder gar nicht zu üben.
Frage: Wie soll ich mit der TN umgehen?, sie wünscht sich sehr an der Stunde teilzunehmen. Was soll sie überhaupt nicht üben?. Muss ich mich schriftlich absichern. Ich habe eine Rechtschutzversicherung für Yogalehrer abgeschlossen. In Vordergrund steht bei mir das Wohlergehen der TN und möchte alles richtig tun.
Für eure Rat und Hilfe bin euch dankbar.
Om Shanti
yogifranz

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Antworten

  • Halo Hamsa,
    Vielen Dank für deine Hilfe. Es wird mir weiter helfen. Ich werde sie zu einem Gespräch einladen um zu klären wie Yoga ihr helfen kann. Du hast Recht, ich werde ihr ein paar privat Stunden vorschlagen, ich werde auch ein Übungsplan für zuhause, die sie mit ihr Arzt besprechen soll, vorbereiten.
    Liebe Grüße
    yogifranz

  • Hallo yogifranz,
    zunächst muss ich dich etwas beruhigen. Im Befund steht, dass keine neuen Einbrüche der Wirbeldeckplatten festzustellen waren, dass sich aus seiner Sicht also die Situation stabilisiert hat. Deswegen schickt er sie ja auch, denn er weiß ja, dass Yoga mit Bewegung am Rande der Flexibilität zu tun hat. Aber es geht ihm um Muskelaufbau, damit sich die stabile Lage noch weiter stabilisiert. Die Muskulatur also das Knochengerüst besser unterstützt und schützt. Da gehört übrigens auch eine Ernährungsberatung und sanfte Umstellung hinzu - ebenfalls zum stabilisieren der Situation.
    Also was tun?
    Alles, was die Rücken- und die Bauchmuskulatur entwickelt ist gut für sie. Extreme in alle Richtungen sind kontraproduktiv. Die TN ist so anzuleiten, dass sie bei einer sanften Dehnung der Sehnen/Muskulatur das Ende der Bewegungsausführung setzt. Weiteres ziehen durch Kraft überträgt diese an die Knochen und es könnte sein, dass dann osteoporotische Knochen diese Kraft nicht adäquat umsetzen können. Das gilt zumindest für die erste Zeit, denn der Knochen baut sich um und wird wieder dichter, wenn er belastet wird!!! Mit der Zeit kann sie die Belastung wieder erhöhen - dauert allerdings eine Weile. Sie muss dran bleiben und sollte täglich praktizieren ohne Verbissenheit.
    Ein sanftes Rückenyoga ist ideal für sie.
    Noch ein weiteres Wort zur Osteoporose - die beinflusst natürlich den ganzen Körper, nicht nur das, was im Befund drin steht. Es ist eben so, dass die Bereiche mit der höchsten Belastung zuerst auffallen und dann Gegenstand der Untersuchung werden, aber prinzipiell baut der Körper an allen Knochen die Bälkchen zurück, wenn das Gleichgewicht nicht vorhanden ist. Deswegen ist die Umstellung der Ernährung so wichtig. Ich würde sie erstmal hart auf Aussetzen vom Genuß jeglicher Milchprodukte setzen, zugunsten von frischen Kräutern, Salate, Gemüse so viel sie kann.

    Die schriftliche Absicherung hilft dir im Zweifelsfall nicht, die Haftpflicht hast du schon. Wichtig ist, dass du deine TN aufklärst und ihr klare Anweisungen gibst, die sie auch verstanden haben muss. Am besten in einem kleinen Gespräch vor oder nach der Yogastunde. Biete ihr ein paar private Yogastunden an, in der du ihr die feine Kontrolle der Übungen genau erklärst, so dass sie diese Bewußtheit in der normalen Stunde nutzen kann.

    Ich hoffe, da waren ein paar nuztbare Impulse für dich dabei.
    Liebe Grüße
    Hamsa

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