Kontraindikation Akupunktur

Hallo,
eine Schülerin ist bei einem Heilpraktiker in Behandlung wegen Kopfschmerzen. Bei dem letzten Yogauntericht sagte Sie mir das ich es Vermeiden soll, das Energie in den Kopf geleitet wird. Ich habe dann mit Ihr leichtes Rückenyoga gemacht und auf Umkehrstellungen und Pranayama sowie Atemanhalten überhaupt verzichtet.
Trotzdem ist Ihr die Stunde anscheinend nicht gut bekommen und Sie will die Yogastunden erst einmal aussetzen bis die Akunpunkturbehandlung abgeschlossen ist.
Kennt sich jemand mit Akunpunktur aus?  Kann es sein, dass der Heilpraktiker Energiekanäle blockiert (zur Schmerzreduktion ?) welche dann durch Yoga kontraproduktiv geöffnet werden?
Im Voraus vielen Dank für jede Stellungnahme.
OM SHANTI
Roland

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Antworten

  • hallo hamsa,

    auch ich danke dir ganz herzlich für deine ausführungen. ich finde sie total spannend und faszinierend, zumal du auch gleich noch die entsprechungen mitlieferst. danke.

    om shanti,
    elke
  • OM Roland,

    also, du solltest dich als Yoga-Lehrer während der Stunde, die du gibst auch gut fühlen. Wenn dir ständig diese ganzen Themen im Kopf umherschwirren, dann ist das nicht gerade bekömmlich für einen harmonischen Unterricht und die Schüler spüren das intuitiv.
    Lass es einfach fließen. Wenn spezielle Fragen kommen, die du nicht gleich beantworten kannst, dann kannst du immer auf die nächste Stunde vertrösten. Hier im Blog gibt es genug Leute, die auf alles mögliche antworten können. Und kein Schüler wird dir böse sein, ganz im Gegenteil. Und - auch Yoga unterrichten ist spirituelle Praxis für den Lehrer und das sollte eher zu vielen glücklichen Momenten führen, weniger zu beängstigenden.
    So zumindest meine Meinung.

    Fröhliche Grüße
    Hamsa
  • Lieber Hamsa, das ist sehr kompetent was du schreibst und ich werde deine Ausführungen öfter lesen und mich in die Materie einarbeiten. Als Yogalehrer (speziell 1 : 1 Unterricht) fühle ich mich manchmal extrem gefordert. Meine Arbeit kreist um Philosophie, Psychologie, Physiotherapie, Sportmedizin, Religionswissenschaften, Pädagogik, Physik, Esoterik, Schamanismus, Allgemeinmedizin und natürlich auch die verschiedenen unterschiedlichen Yoga-Arten und auch die Arbeit am eigenem spirituellen Wachstum. Das ist auch alles ganz wunderbar und ich fühle mich sehr glücklich nur führt diese Arbeit auch zu beängstigenden Momenten.
    Ich versuche deine Ausführungen zu verinnerlichen und erlaube mir dann die eine oder ander Frage an dich zu stellen.
    OM SHANTI
    Roland

  • OM OM Roland,
    ich bin derzeit in einer längeren TCM-Ausbildung und kann dir daher ein paar Dinge zur Haltung der TCM bei Kopfschmerzen erläutern.
    Zunächst ist es so, dass eine aufsteigende Energie, oftmals ist das Leber-Yang (zumindest bei uns im Westen), nach oben steigt in den Kopf und dort dann Kopfschmerzen verursacht. Das Leber-Yang wiederum wird im Normalzustand vom Leber-Yin gehalten - nämlich im Leber-Funktionskreislauf (Achtung: Leber in der Schulmedizin ist nicht gleich Leber in der TCM!). Das Paar Yin-Yang ist dir sicher ein Begiff und nach TCM hat jede Energieform diese beiden Aspekte. Die Yin-Anteile tendieren nach unten, sind links, kühl und weiblich (Bezug zu Chandra). Die Yang-Anteil tendieren nach oben, sind rechts, warm und männlich (Bezug zu Surya).
    Es wird übrigens noch komplizierter, was das Le-Yang angeht. Durch unterdrückte Emotionen, insbesondere Wut, Frustration, "man möchte als nett wahrgenomen werden" usw. kann eine sogenannte Le-Qi Stagnation entstehen, die dann das Le-Yang nach oben steigen lässt. Dazu gibt es auch Steigerungsformen Le-Feuer usw. - das äußert sich dann in hämmernden Kopfschmerzen. Ich hoffe, ich belaste dich nicht zuviel mit diesen Begriffen. Ein wesentlicher Aspekt ist noch "die Batterie" unseres Körpers nach TCM - die Niere. Hat deine Teilnehmerin diese sehr verbraucht (z.B. Burn-Out), dann versorgt das Ni-Yin nicht ausreichend das Le-Yin. Was wieder zu aufsteigendem Le-Yang führt. Sie benötigt dann Regenerationszeit.
    So, was hat der Heilpraktiker gemacht?
    Er kennt diesen Mechanismus und sagt, dass keine Praxis durchgeführt werden soll, die Energie nach oben treibt, da dies bei deiner Teilnehmerin ohnehin schon der Fall ist, und zwar im Übermaß. Sie muss umgekehrt Praxis ausführen, die die Energie "unten" stärkt - also alles, was Muladhara Chakra aktiviert und stärkt. In ihrem speziellen Fall auch alles, was Svadhistana Chakra stärkt. Wird die Kraft dort gestärkt, dann wird Ni-Yin stärker und kann Le-Yin besser halten und Le-Yang steigt nicht so leicht auf einerseits und andererseits wird das ministerielle Feuer (wieder so ein Ausdruck) der Le gestärkt und damit auch das Le-Yin, was wiederum das Le-Yang unten hält. Du siehst, eigentlich ist es ganz einfach. Es sind die ie unteren Chakren zu aktivieren und stärken, die oberen eher zu "kühlen" (Chandra Chakra).
    Du kannst ihr sicher passende Übungen aussuchen, die in dein Stundenkonzept passen

    Rundheraus gesagt, der Heilpraktiker möchte bei ihr nur eine Harmonie entstehen lassen, damit sie sich besser fühlt.
    Du kannst sie unterstützen mit allen Übungen für die beiden unteren Chakras, auch Pranayama (insbesondere!), Meditation, insbesondere mit Konzentrationsübungen. Sprich sie auch an, ob sie nicht an ihrer Ernährung etwas verändern möchte. Aus Sicht der TCM sind die Energiezuführer für unsere Batterie, die Ernährung, die Atmung und Schlaf.

    Es ist aber nunmal so, dass viele Yoga-Übungen darauf abzielen, die Energie von unten nach oben zu führen - wissen wir ja. Aber genau das ist in diesem Fall eben für deine Teilnehmerin nicht vorteilhaft,

    By the way: würde der Heilpraktiker bei ihr irgendwelche Energiekanäle blockieren, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das so ohne weiteres machbar ist, dann hätte sie an den entspechenden Stellen sofort Schmerzen. Aus Sicht der TCM ist jede Stase, Stagnation, Stillstand von Qi/Prana der Auslöser für Schmerz - ist eigentlich auch logisch. Das macht er also definitv nicht.
    Man kann aus dieser speziellen Situation anders herum schließen, dass die Yogaübungen, die in einer ganz normalen Stunde praktiziert werden, eben doch eine große energetische Wirkung haben. Das sollte man bedenken.

    Hoffe das hilft.

    Liebe Grüße
    Hamsa
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