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Tags: Yogatherapie, gesundheit, krebs, therapie, yoga
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Liebe Angelika,
ich denke, Kundalini-Yoga wirkt bei jedem anders, Unruhezustände und Schlafstörungen hatte ich jedenfalls dabei nicht. Deshalb werde ich Dir da auch nicht Deine eventuellen Bedenken wegen unangenehmer Nebenwirkungen nehmen können. Vorsichtiger und noch achtsamer sein und vielleicht auch mal vorher mit einem Yogatherapeuten sprechen...
Tamoxifen machte bei mir auch ganz massive Nebenwirkungen (Zoladex bekam ich "nur" zwei Jahre.). Ich habe sie letzten Winter dann abgesetzt. Auch aus dem Grund, weil ich wieder Vertrauen in meinen Körper habe, dass er es auch so schafft... Ich wollte einfach wieder ein bisschen Lebensqualität haben, nicht mehr morgens mit schlimmen Gelenks- und Knochenschmerzen aufwachen, die Depressionen wurden von Monat zu Monat schlimmer, meine Familie litt mit mir wie Hund. Nun geht es mir gut, die Depressionen waren unglaublich schnell verschwunden und ich kann das Leben wieder genießen, seit etwa 4 Wochen haben auch die Knochenschmerzen nachgelassen und ich kann morgens wieder ohne Angst die Füße vor dem Bett aufstellen... Durch Yoga habe ich das Vertrauen in meinen Körper erst wieder gelernt und komme mir auch bei den Ärzten nicht mehr so wehrlos und ausgeliefert vor. Ich konnte selbst aktiv etwas tun gesund zu werden und war nicht nur passiv den Therapien ausgesetzt...
Hormone können schreckliche Dinge in einem Menschen bewirken, das kann man sich als Gesunde gar nicht vorstellen (Ich konnte es auch erst, als ich meine eigene Erfahrungen machte...), was da in einem Menschen abgeht, der hier etwas aus dem Gleichgewicht gerät, aus welchen Gründen auch immer. Und männliche Frauenärzte können sich da auch nicht wirklich in eine Frau hineindenken und sind einem da nicht wirklich eine Hilfe.
Mein Geist war durch die Therapie mit Zoladex und Tamoxifen nicht mehr mein Geist, ich war nicht mehr ich selbst und habe die ganze Zeit versucht, mich wieder zu finden, das war aber nicht möglich mit diesen Medikamenten. Ich stand irgendwie die ganze Zeit neben mir, wusste zwar, wer ich in Wirklichkeit bin, hatte aber keine Chance, ich zu sein. Es war für mich so, als säße ich im Kino und würde einen Film über mich sehen, unfähig auf die Handlung Einfluss zu nehmen. Inzwischen bin ich zum Glück aber wieder ich selbst...
Ich wünsch Dir eine gute Nacht!
Namasté,
Petra
Liebe Mahashakti,
Auch in meinen Yogagruppen gibt es Betroffene: Eine von ihnen ist mittlerweile verstorben (mit mehr als 70 Jahren). In ihren Zeiten der Chemo nutzte sie den Einzelunterricht, ansonsten fühlte sie sich in der Gruppe sehr wohl. Sie meinte, durch ihre Yoga-Aktivitäten weit mehr Beweglichkeit und Antrieb zu haben als andere Betroffene, denen sie bei der Behandlung begegnete.
Die größte Freude nach einer Op ist für die Frauen die Wiederherstellung der Beweglichkeit. Sie machen eine tiefgreifende Erfahrung, was Aufmerksamkeit für das eigene Befinden und einfühlsame zielgerichtete Eigenbewegungen bewirken können. Wer die ersten Fortschritte entdeckt, entwickelt Dankbarkeit sich selbst gegen über und beginnt die Möglichkeiten, die ein harmonisches Miteinander von Körper und Atem, Geist und Seele eröffnet, zu schätzen.
Die wirksamen Übungen finden sich in der Selbstbeobachtung, wir können sicher für Krankenkassen und andere Institutionen ein Übungsangebot konzipieren - beginnend mit Atembeobachtung, vollständiger Yoga-Atmung, Wechselatmung über sanfte Schmetterlingsvarianten und apanasana, auf dem dann weiter aufgebaut werden kann.
Om shanti
Jutta
Erfahrungsbericht Doris
Meine Erfahrungen mit Yoga
Ich bin mit 54 Jahren 2009 erstmals zum Yoga in Kelbra gegangen.
Mit 33 Jahren wurde bei mir Brustkrebs gefunden, die linke Brust amputiert, und ich bekam Chemo und Bestrahlungen 1987/88.
Erst mit der Wende war die Möglichkeit einer Aufbauplastik gegeben.
1989 erfolgte in Berlin der Aufbau mit einem Silikonimplantat.
Nach 10 Jahren zeigte sich Kapselfibrose. Es erfolgte eine erneute Operation im Jahr 1999.
Nach weiteren fünf Jahren gab es Verhärtungen, das Implantat musste raus. So stand ich 2004 wieder vor der Frage - Aufbau? – Ich entschied mich für die Möglichkeit, Eigengewebe zu verwenden (bei mir der linke große Rückenmuskel + kleines Implantat).
Mein großes Problem nach diesem Eingriff war, dass ich ein sehr disharmonisches Körpergefühl im Rücken hatte. Die linke Rückseite war wie festgeklebt. Schmerzhaft. Und den linken Arm konnte ich trotz intensiver Physiotherapie nicht in alle Richtungen strecken und bewegen. Dazu kamen Schweregefühl, Kraftlosigkeit, zeitweise Schwellungen im Oberarm und in der linken Rumpfinnenseite. Lymphdrainage erfolgte längere Zeit.
Durch die Yogaübungen habe ich unendlich viel erreicht:
1. Ich habe meine Körperwahrnehmung entwickelt.
2. Ich kann den Atem bewusst spüren und gezielt bei allen Übungen einsetzen.
3. Ich kann mich achtsam an Grenzen heran tasten.
4. Ich hätte nie geglaubt, dass ich meinen linken Arm wieder voll in alle Richtungen bewegen kann – in der Rückenlage kann ich den gestreckten Arm voll nach hinten führen und ablegen.
5. Alle Übungen im Schulter-Nacken-Bereich sind doppelt wertvoll für mich gewesen, da ich durch volle Berufstätigkeit im Büro starke Verspannungen hatte, oft auch Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
6. Yoga hat mir die Harmonie der beiden Körperhälften in einem Maße wieder hergestellt, das mich immer wieder verblüfft.
7. Yoga hat mir sehr geholfen und hilft mir weiterhin, innere Ruhe und Entspannung zu finden.
Ich danke meiner sehr erfahrenen und einfühlsamen Yogalehrerin Jutta Wisotzky von Herzen!
Mit lieben Grüßen
Doris Gottschalk
Namasté und herzlich willkommen bei
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