Der Spiegel schreibt unter der schönen Überschrift "Die Wurst ist die Zigarette der Zukufnt" über den Trend zum Fleischverzicht. Der Satz stammt vom Marketingchef der Wurstfabrik "Rügenwalder Mühle", die jetzt neuerdings auch vegetarische Produkte anbietet. Bis Ende 2016 wollen sie 30% des Gesamtumsatzes damit erreichen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/ruegenwalder-muehle-verkauft-vegetarische-wurst-a-1023898.html
Begründet wird das nicht aus ethischer Sicht (wäre auch schwierig, weil sie ja weiter 70% Umsatz mit Wurst machen), sondern kaufmännisch. Hintergrund dazu gibt's auch hier: http://www.horizont.net/marketing/kommentare/Ruegenwalder-Veggie-Es-geht-um-die-Wurst-131019
Was meint Ihr - ist das glaubwürdig, findet da ein Umsteuern statt, weil sie wirklich überzeugt sind, dass Tierhaltung zuviele Ressourcen verbraucht? Oder versuchen die nur, neuerdings auch Leuten Geld abzuknöpfen die sie eigentlich hassen? Irgendwie beides?
Antworten
Wieso hassen? Ich denke nicht, dass Rügenwalder was gegen Vegetarier hat :D
Und kaufmännisch macht das ja Sinn, wenn die Nachfrage besteht dann kann produziert werden :)
Hallo Zusammen,
mal ganz ehrlich, wenn ich mich schon dazu entscheide mich vegetarisch zu ernähren, dann brauch ich auch keinen Fleischersatz! Außerdem halte ich auch wenig davon, da ich mir nicht vorstellen kann, dass darin nur annähernd gesunde Rohstoffe enthalten sein sollen. Das ist meine Meinung.
Lg
Für mich ist das ein "Trend" auf den die Lebensmittelindustrie nur zu gern aufspringt, um den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wenn ich wirklich vegetarisch/vegan konsequent leben will, brauche ich keine "nachgebaute" Wurst oder Fleisch.
Ja, Ravidas, es ist einer jeden Diskussion dienlich, wenn die Beteiligten nicht den Anspruch haben, Recht haben zu wollen oder Recht haben zu müssen.
Eine Diskussion, ein Austausch von Meinungen und Ansichten wird so äußerst fruchtbar, zeigt eine solcher Austausch doch immer wieder Dinge aus einer anderen, bisher vielleicht unbeachteten Sicht.
Und oft ist die Betrachtung der Dinge, das was wir sehen oder wahrhaben, nicht Wirklichkeit und doch erscheint uns diese - unsere eigene Sicht - als allgemeingültige Wirklichkeit. Und auf dieser Basis diskutieren oder argumentieren wir mitunter sehr engagiert. That`s Life.
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und schau was im Kreis und wie lange zu sehen ist
AUM
miramuun
Freut mich auch, dass ein kleines grünes Pflänzchen daraus gewachsen hat.
Dennoch, es ist ein etwas seltsamer Vergleich Ginkgo-Nüsse mit Hühnern und einer Fleischfabrik zu vergleichen.
Einem Tradition-Unternehmen, dass seit 6 Generationen Tiere schlachtet d.h. tötet, soll man diesem milliardenschweren Konzern Wurst abkaufen? Wurst die auch nur mit dem Tierleid der Hühner einhergeht. 50 Millionen männliche Küken werden jährlich vergast, geschreddert. Wenn sich jeder Fleisch-Großkonzern entschließt, vegetarische Wurst mit ins Programm aufzunehmen, werden zig-Millionen Hühner-Eier mehr gebraucht.
Es ist nicht Ziel des Fleisch-Konzerns die Fleisch-und Wurst-Produktpalette durch vegetarische Wurst zu ersetzen, es geht vielmehr darum, zusätzlich zu ergänzen, d.h. kein Tier weniger wird leiden, es ist umgekehrt, durch den Einsatz von Hühnereiweiss werden noch mehr Tiere leiden. Es ist und bleibt ein Fleischwarenkonzern, den man m.M.n. nicht durch den Kauf von pseudo-vegetarischer Wurst unterstützen sollte, denn letztendlich finanziert man mit dem Kauf einer vegetarischen Wurst trotzdem das Hauptgeschäft, die Fleisch- und Wurstproduktion.
Glaubst du im Ernst, Ravidas, dass der Rügenwalder - Multimillionär auf seine Pommersche auf Buchenholz geräucherten Würste verzichten wird zugusten einer wirklich fleisch- und tierleidfreien Wurst? Fakt ist, dass mit der Fleisch- und Wurstproduktion Milliarden-Umsätze eingefahren werden.
Und einem Fleischwarenkonzern, der vorgibt hohe Qualitätsstandarts einzuhalten, und dennoch Produkte mit Pferdefleisch im Sortiment vorhält und dies auch noch zu vertuschen versucht, soll man ein solches Unternehmen unterstützen? Fakt ist doch, das beim Pferdefleisch-Skandal deutlich wurde, wer sich Billig-Fleisch zukauft und auch in Fertiggerichten verwurstelt. Ja, auch das sollte nicht vergessen werden, dass die Rügenwälder Fleisch- und Wurstfabrik auch Fastfood-Lieferant ist, wie z.B. die Curry-Wurst an der Imbissbude. Diesen Marktanteil werden sie sich weiterhin sichern. Das ist nicht negativ oder pessimistisch gedacht, dass sind Gegebenheiten.
aum
miramuun
Was meinst du damit, Ravidas: Warum denn immer alles so negativ sehen?
Um Rügenwalder vegetarische Wurst herzustellen bedarf es massenhaft Hühner-Eiweisses. Die Aber-Millionen-Umsatz-Fabrik braucht Hühnereier aus Massentierhaltung. Diese angebliche Freilandhaltung der Hühner ist Vermarktungsstrategie, hat allerdings nichts mit dem zu tun, was hier wirklich geschieht. Selbst wenn es "nur" um das Hühnereiweiss aus Eiern ginge, die Hühner werden nach kurzer Zeit ebenso geschlachtet, und landen als Geflügelfleisch auf den Markt, und daraus wird nochmals Profit geschlagen.
20- Millionen Euro/per anno allein in die "vegetarische" Werbung stecken, da kann einem schon das Schaudern kommen, angesichts der Größenordnung der Tier-Ausbeutung und des Tiermords. Schaut man sich die Werbe-Videos an, hängen die Würstchen fein säuberlich im Picobello-Wursthaus, untermalt mit einem schönen Songs und netten Worten. Man is(s)t sich einig, diese neue Wurst aus Hühnereiweiss, damit kann man am Markt weiter punkten, werbestrategisch und verkaufstechnisch perfekt in Szene gesetzt.Was sind schon 20 Millionen Werbeausgaben angesichts des zu erwartetenden zusätzlichen Umsatzes.
Das alles geht an der knallharten Realität vorbei; der Massentierhaltung von Hühnern und der Schlachthaus-Realität, dem Tierleid, das auch bei der Herstellung dieser pseudo-vegetarischen Wurst entsteht.
Der Verbraucher wird hier getäuscht, ihm wird etwas gesundes, vegetarisches vorgetäuscht und er wird in den trügerischen Glauben gesetzt, etwas zum Tierwohl beizutragen. Was aber absolut nicht stimmt.
aum
miramuun
Unglaubwürdig, Verschiebebahnhof. Zusätzliches lukrative Geschäft. Neue Einnahmequelle.
Werbe-Slogan: „Wurstmachen ist Charaktersache.“
Tierleichen im traditionellen Handwerk.
Die Wurst wird größtenteils aus Hühner-Eiweiß hergestellt und mit Gen-Soya.
Zudem war Rügenwalder Wurst auch vom Pferdefleisch/Wurst Skandal betroffen. Auf ihrer Internetseite gab es dazu keinen Kommentar oder gar einen Hinweis, nur tolle Werbung für ihre Fleisch und Wurst-Produkte. Auf eine Anfrage hin kam keine Antwort.
Auch die Zusammenarbeit mit VeBu halte ich bedenkenswert. VeBu arbeitet zusammen mit Fleischerhandwerk, Milchwirtschaft etc. zusammen, bzw.lassen sich von dieses sponsern, bringen neben ihren vielen Wurst und Fleischwaren texturierte, gentechnisch hergestellte und manipulierte Produkte auf den Markt. Füllen damit die jetzt boomende Marktlücke. Steht Profit-Gier dahinter und das Gerangel um Marktanteile. Man bedient den Markt zusätzlich zum Hauptgeschäft.
P.S.: Interessant ist auf jeden Fall der Kontrast zwischen Außenwirkung im Bild mit der schönen Mühle aus Rügenwald in Pommern...mit dem Satellitenbild von der "Industriestraße", in der die Firma sitzt: https://www.google.de/maps/search/Industriestra%C3%9Fe+526160+Bad+Z...!3m2!1e3!4b1