Ich habe bereits öfters gelesen das die Schnellatmung auf das Blut alkalisch (basisch) wirkt. Zum Beispiel hier in dieser Yoga Vidya Beschreibung: http://www.yoga-vidya.de/de/asana/kapalabhati.html Hat jemand dazu eine Studie, Untersuchung, Link, Buchtipp oder sonstige Erkenntnisse?

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  • Hallo Saradevi,
    meine Erfahrung im letzten Jahr hat mir gezeigt das die Schnellatmung sehr positiv wirkt. Ich mache Pranayama bald häufiger als Asanas :)
    Ich vermute auch stark das die Aussage stimmt. Ich hatte bisher auch noch nicht das Bedürfnis dies "wissenschaftlich" zu hinterfragen.

    Ich suche die Studie weniger für mich. Freunde und Bekannte von mir finden das Thema sehr interessant. Die haben mit Yoga keine Erfahrung und fühlen sich sicherer wenn in "verlässlicher" Quelle der Prozess beschrieben steht. Ich bin mitten in 2 Jahres Yoga Lehrer Ausbildung im Zentrum zu Kassel und habe in dem YV Material zum Thema bisher nur die Aussage gefunden und leider keine Quelle. Daher meine Frage im Forum.
    Sinngemäß: Einige Menschen benötigen Tonnen von Studien um 1 Gramm Praxis zu probieren. :)

    Wenn ich mir den Prozess vor Augen führe, dann müsste in der Phase der eigentlichen Schnellatmung der Sauerstoffanteil sich stark erhöhen. Durch die intensive Schnellatmung werden die Organe und Gewebe intensiv mit Sauerstoff versorgt. Im Prinzip würde irgendwann eine Hyperventilation drohen. Dies wird in der zweiten Phase umgangen. In der Phase wo die Luft angehalten wird, da wird der Sauerstoffanteil wieder abgebaut und der Kohlendioxid Anteil steigt. Wie seht ihr das? Habe ich dabei etwas übersehen?

    Ich bin über jede Anregung, Frage, Hinweis, Link, Buchtipp ... was ihr findet ... sehr, sehr dankbar.

    om shanti
    • Danke Frank! Besonders der Punkt mit der Balance ist wichtig.

      Ich gebe die Hoffnung nicht auf das sich hier im Forum oder bei Yoga Vidya ein Fachmann findet der zum Thema mehr schreiben kann. Um eine Diskussionsgrundlage zu bilden veröffentliche ich hier vorab einen kleinen Auszug aus meinem zweiten Artikel "Leistungssteigerung mit Yoga". Die Zielgruppe für die Artikel sind leistungsorientierte Sportler, weniger Hobbysportler. Ich möchte dort Yoga vorstellen und eine Diskussionsgrundlage schaffen. Und vorstellen was Yoga ist und wie vielseitig die Praxis sein kann. Meine Erfahrung in Gesprächen bisher war das die meisten Yoga nicht ernst nehmen. Diffuse Äußerungen sind da wenig zuträglich, eher Kontraproduktiv.

      Bitte beachtet das dies eine vorab Veröffentlichung der Rohfassung ist. Und es ist nur ein kleiner Auszug über mögliche Vorzüge von Pranayama.


      Untersuchungen lassen darauf hindeuten das Sport alleine nicht zwangsläufig die Kraft und Qualität des Atemvorganges an sich steigert 1. Auswirkungen vom Training auf die Atemmuskulatur sind natürlich vorhanden. Berücksichtigen wir dabei das ein kontrollierter Atem die Laktatproduktion um bis zu 50% senken kann 2. Dies wird in erster Linie mit beschleunigter Regeneration belohnt. Laktat scheint ein Brennstoff mit Nebenwirkungen zu sein 3. Ein gezieltes Training zur verbesserten Atmung machen wenige.

      Gibt es Möglichkeiten der Abhilfe? Wer die Möglichkeit hat im Sauerstoffzelt oder Höhenzelt zu schlafen: Machen. Habt ihr einen Spirotiger für tausend Euro? Super. Machen. Die günstigen Geräte nutzen leider nicht viel, da sie das Kohlenstoffdioxid im Atemvorgang nicht berücksichtigen.

      Ich habe diese oben genannten Möglichkeiten nicht. Durch Pranayama, also Übungen zur Kontrolle des Atem, finde ich aber einen Ersatz den ich überall und kostenlos ausführen kann.

      Ein 5 mal 400 Meter Sprints oder 100 Burpees. Jede Fast-Twitch Einheit. Ein Triathlon. Alles wirkt auf den Stoffwechsel. Die entstandenen Metaboliten lassen den Körper sauer werden. Auch ein erhöhter Sauerstoffverbrauch durch körperliche Anstrengung. Das hat Folgen. Ist der Blut-pH-Wert aus dem Gleichgewicht, verringert sich die Bindungsfähigkeit des Sauerstoffs ans Hämoglobin und die Sauerstoffsättigung sinkt. Die Leistungsfähigkeit sinkt. Dies kann über eine Untersuchung der Atemgase nachgewiesen werden.

      Zellen fühlen sich im basischen Milleu wohl. Dann klappt auch die Regeneration am Besten. Stimmt die Regeneration funktioniert der Kreislauf. Wir können häufiger und härter Trainieren. Eine Progression im Training und Wettkampf stellt sich ein. Was kann man jetzt tun? Basenbetonte Ernährung und andere Maßnahmen wie zum Beispiel ein basisches Bad entfalten im Blut nicht mittelbar ihr Wirkung. Ein Zusammenhang besteht ohne Zweifel.

      Je basischer desto besser ist nicht unbedingt sinnvoll. Wie immer kommt es auf die Balance an. Idealerweise liegt der PH Wert des Blutes zwischen 7,35 bis 7,45. Die Fachbegriffe für Abweichungen sind Azidose, die Übersäuerung. Alkalose beschreibt einen Überhang der Basen. Nennt man das Überbasierung? Wie auch immer. Vereinfacht ausgedrückt: Die Schnellatmung regt den Körper dazu an schneller in sein eigenes Gleichgewicht zu finden. Dies ist aber nur ein Teilaspekt.

      Bei der besonders schnellen und tiefer Atmung der Schnellatmung kann die Sauerstoffsättigung auf bis zu 100 Prozent ansteigen. Normal ist eine Sauerstoffsättigung von 95 bis 98 Prozent. Neben der Abatmung von Kohlendioxid wirkt dies im Blut basisch. Untersuchungen lassen darauf schließen das die Schnellatmung für einige Stunden den Säure-Basenhaushalt im Blut verändert. Das Blut wird basisch. Ebenso werden Auswirkungen auf die Ionen-Balance im Blut vermutet4, dies verändert die Aktivierungsschwelle der Nervenzellen und äußert sich, unter anderem, in einer verbesserten allgemeinen Reaktionszeit.

      1http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11390888?dopt=Abstract
      2http://www.greif.de/neue-atemtechnik-beim-laufen.html
      3http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=846&Itemid=13
      4http://www.aerzteverlag.de/buecher/buchimg/extra_104406.pdf Ganzer Artikel, speziell 6.2.1
    • Nun ja, ich denke, die verlässlichste Quelle ist immer noch das 'Selbst'...ich sage immer, probiert es einfach erstmal aus und dann spürt selbst, wie es Euch geht. Keine Studie der Welt kann die Selbsterfahrung so exakt wiederspiegeln. Jeder Mensch tickt anders...es gibt durchaus auch Menschen, denen Kapalabhati nicht gut tut. Vor allem wären da Menschen mit hohem Blutdruck mit Kapalabhati und Kumbhaka allgemein nicht gut beraten.

      Wenn Du eine Studie findest, lass es uns wissen :-)

      Om Shanti,

      Sara
      • Danke für die Hinweise zum hohen Blutdruck, das wusste ich noch nicht. Witzigerweise hat sich mein sehr hoher Blutdruck seitdem ich Yoga mache stark gesenkt. Ich hab seit Jahren eine Ruhepuls von 45-50, aber einen sehr hohen Blutdruck. Mittlerweile ist der Blutdruck im normalen Bereich. Jeder Mensch tickt ein wenig anders, da hast Du so recht. :)

        Ich hoffe irgendwo das es einen Grund dafür gibt in den YV Texten dies zu schreiben. Wenn ich aus andere Quelle etwas finde, dann lasse ich es Euch auf jeden Fall wissen.

        Om Shanti,
        Norman
  • Hallo gleis24 :-)

    Ich hab zwar keine Studie, aber es wäre logisch, da dem Blut vermehrt Sauerstoff zugeführt und Kohlendioxid stärker hinausgefiltert wird.

    LG, Sara Devi
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