Om,

jetzt habe ich gerade gelernt und halbwegs akzeptiert, dass ich immer wieder neu geboren werde (Reinkarnation). Das bedeutet zunächst einmal für mich: "Wow, ich habe ewiges Leben, Unsterblichkeit." Jetzt plötzlich soll ich darauf hinarbeiten, dass ich für immer sterbe.

Warum ist es so erstrebenswert, nicht wieder neu geboren zu werden? Die einzige logische Antwort von der ich zur Zeit Kenntnis habe, wäre die Philosophie von Buddha, dass das ganze Leben Leiden bedeuten soll. 

Man kann ja auf Erden offensichtlich verschiedene Stufen von Samadhi erreichen. 

Sind diese Erfahrungen so wunderschön, dass man da immer wieder hin möchte?


Om Shanti

Peter

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Antworten

      • Liebe Saradevi,

        vielen Dank für die Beschreibung Deiner Erlebnisse.

        Du möchtest mir damit sagen, dass auch ich es so erleben kann? Du möchtest mir sagen, dass ich Samadhi schon in mir habe (also wie Licht und Liebe) nur ich hatte es eben noch nicht als spirituelles Erlebnis? Wirst Du jetzt keine Rückführungen mehr machen? Was hindert Dich jetzt, andere Menschen in frühere Leben zurück zu führen?

        Om Shanti
        Peter
  • Die Frage kann man so nicht stellen, denn erst wenn Du "gestorben" bist, kannst Du Samadhi erreichen.
    Zumeist jedoch wird der Begriff samadhi für den Zustand angewandt, der den Menschen erwartet, wenn er den tatsächlichen Meditationseinstieg, zumeist erst nach vielen Jahren konzentrierter täglicher Übung, geschafft hat.
    • Samadhi ist nicht 'zu erreichen' Samadhi geschieht :-)
      Genauso wie Meditation geschieht. Samadhi kann man nicht üben. Samadhi IST irgendwann. Das Erkennen, wer/was ich bin :-)
      Und dann geht alles weiter ... die Erde dreht sich genauso, nur man selbst weiß, dass man die Welt ist und nicht getrennt...
  • Om Namah Shivaya,

    Hallo Peter
    Interessante Frage -
    Hier ein paar Antworten aus meinem Denken:
    Wie ist es im täglichen Leben? Erreiche ich immer das was ich erreichen will?
    Könnte ich in diesem Samadhi Glückszustand verweilen, den alle erreichen,
    die bei bewegungslosem Sitzen mit wachem Geist die Regungen Ihres Verstandes beobachten?

    Wie könnte ich dieses klaren Geist-Zustand, wie es die Tibeter nennen als Nach-Todes-Erfahrung erleben?

    Es gibt vielleicht Menschen, die dir nach deinem Tod Licht schicken,
    Om Tryambhakam singen - dein Geist wird alles dies viel stärker wahrnehmen,
    da ihn die Organe seines Sinnesapparates nicht mehr ablenken.

    Bei starker Verbundenheit mit dem Leben wirst du aus diesem Zwischenzustand, genannt Bardo
    vielleicht bald wieder zurückkehren, um noch mehr menschliche Erfahrungen zu sammeln.

    Vieleicht wirst du auch aufgrund der Erfahrungen
    in deinem bisherigen Leben nicht mehr zurückkehren wollen.

    In jjedem Fall wird die Natur deiner eigenen Geistgeborenen Wirklichkeit über deine Zukunft entscheiden.

    Dort drüben wirst du vielleicht nicht die ganze Zeit im Samadhi verweilen,
    sondern von da aus als Lichtwesen (Engel) in diese menschliche Sphäre hineinwirken.

    Vielleicht wirst du ja sogar mit uns anderen sterblichen von da aus Kontakt aufnehmen.
    Und sei es, das diese Wahrnehmung in der Zeitlichen Horizontale nicht mehr existiert,
    du also nur noch vertikal im Jetzt ausgerichtet sein wirst.

    Ziel der spirituellen Praxis ist ein vereinfachtes Leben für die Praxis.

    Wenn du das bereits geschafft hast, wird dein Ausgerichtetsein auf andere Wesen schwächer werden mit der Zeit.

    Du wirst diese Freiheit des Samadhi bestimmt erlangen,
    wirst nach deinem Tod ins Licht gehen.

    Und dieses Endlose Potential in deinem Shiva-Geist von Erschaffen und Zerstören-
    Dieser Lichtvolle Augenblick, diese endlose Minute Einssein mit der ganzen kosmischen Wirklichkeit.
    Wie könnte sie dich glauben machen, du wärest nicht unsterblich?



    Gruß
    Gopala
    • Liebe/r Gopala,

      ich bin der festen Überzeugung, dass mit dem Ende meines irdischen Lebens nicht "Schluss" für mich sein wird. Da ich in mir "Licht und Liebe" habe, werde ich auch bestimmt ins Licht gehen. Wenn ich einmal in der Heimat meiner Frau sterben werde, wird man sechs Wochen lang jeden Abend für mich beten, damit ich spüre, ich bin nicht alleine und ich solle keine Angst haben.
      Nach Meinung meines Pfarrers werde ich mit meinem Tod sowieso ins Samadhi übergehen, weil es nach seiner Meinung die Reinkarnation nicht gibt.

      Danke für Deinen Beitrag

      Om Shanti
      Peter
  • hallo peter, du scheinst ja wirklich ein seelenbruder zu sein, die frage hätte auch von mir sein können....dachte auch lange, ich sei irgendwie gestört, da mein verlangen, das rad des lebens zu verlassen trotz viel erfahrung mit leiden aller art so gar nicht ausgeprägt ist. inzwischen denke ich mir, mein weiser innerer göttlicher kern weiß einfach, dass ich noch ein paar reinkarnationen benötige um diese sehnsucht nach befreiung zu entwickeln oder - ich habe eine zeit körperlos verbracht und bin gerade in dem stadium des genusses dieser vergänglichen hülle. ich jedenfalls freue mich meines lebens, meiner möglichkeiten, erfahrungen zu machen, zu lernen und zu wirken. Und ich genieße die gesellschaft all der anderen suchenden, denen ich durch mein beispiel vielleicht ein paar bittere erfahrungengen ersparen kann oder sie ermutigen kann durch meinen lebensweg, der mir nach vielen umwegen momentan sehr schön erscheint.
    om shanti angelika
    • Liebe Angelika,

      ich bin ja erst in diesem Jahr, also mit 57 Jahren, mit Yoga angefangen. Da hört es sich erst einmal erfreulich an, wenn man erfährt, man würde wieder geboren.
      Der Weg zu Samadhi erscheint mir verlockend, nicht damit ich das Ziel Samadhi erreichen kann, sondern um ein absolut erfülltes Leben geführt zu haben.

      Om Shanti
      Peter
      • hallo peter, ich habe auch erst im frühjahr 2009 angefangen und dachte erst mal spontan, dann wird das mit samadhi bei mir dieses leben nix mehr, hab ja gar keine zeit, um mich darauf vorzubereiten mit meditation oder reinigungstechniken. nur meine lehrer haben gesagt, falscher ansatz, es kann jeden moment passieren, ich habe alle zeit der welt, jetzt. das deckt sich mit dem, was sara devi schreibt und gibt mir viel hoffnung.
        om shanti angelika
  • Hallo Peter,

    war letzten Oktober für einige Stunden im Savikalpa Samadhi ... hab nichts Besonderes gemacht ... es war nur sonnig, ich ging spazieren und hörte Musik. Plötzlich war es da ... die Erkenntnis, dass es keinen Weg hin zur Erleuchtung gibt und geben kann, weil wir alle EINs und somit schon längst erleuchtet sind. Es geht mehr um die Erkenntnis. Dieser Zustand ist sehr schwer in Worte zu fassen und hat mir Weite und eine komplett neue Sichtweise und Wahrnehmung geschenkt. Es ist ein Gnade. Bin zwar jetzt wieder im 'dualen Leben' verwurzelt (und diese Integration ging ganz langsam und sanft wieder zum 'Normal' Zustand innerhalb einer Woche, denn die Nachwirkungen dieser wenigen Stunden im Samadhi waren sehr tiefgehend und nachhaltig), aber es hat sich alles geändert. Auch meine Arbeit im Bezug zu Rückführungen kann ich so nicht mehr machen. Es wird sich ein anderer Weg finden. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass es das schönste Geschenk war/ist, was ich mir jemals gemacht habe ;-) Und ich habe keine Angst mehr vor Samadhi/Erleuchtung ... man verliert nichts, sondern gewinnt alles :-)

    Om Shanti

    Sara Devi
  • Om Lieber Peter,
    lasse dich inspirieren von Swami Sivanandas leben.
    Sukadev lebt und lehrt seine Lehren von diesem großen Vorbild aus tiefster Hingabe und Weisheit.

    Frühe Kindheit

    Sri Swami Sivananda, der bekannte Meister des 20. Jahrhunderts, wurde am 8. September 1887 in Pattamadai im Bezirk Tirunelveli in Tamil Nadu, Südindien, geboren. Er trug den Namen Kuppuswami. Sein Vater Vengu Iyer war fromm, ein Anhänger Shivas und Nachkomme von Appayya Dikshitar, einem Heiligen und Gelehrten des 16. Jh. Seine Mutter war Parvatiammal.

    Bereits in früher Kindheit zeigte sich seine Neigung zur Freigebigkeit, zum rückhaltlosen Teilen. Swami Shuddhananda Bharati, ein Jugendfreund, erinnerte sich, wie Kuppuswami als kleiner Junge eines Tages mit seinem Essensteller auf die Straße hinausrannte, als er draußen einen Bettler hörte.

    Der intelligente Junge hatte schon damals die Gabe göttlicher Einsicht. Wenn sein Vater ihn zum Einkaufen von Früchten für den täglichen Gottesdienst schickte, verteilte er die Früchte oft unterwegs an Arme und Bedürftige und erklärte seinem Vater dann zu Hause, daß er Gott bereits in Gestalt der Armen verehrt habe. Was für eine großartige Vision!

    Der Meister sagte, als Kind sei er sehr mutwillig gewesen. Aber es war nicht die Art von Mutwillen, die wir heutzutage bei Kindern beobachten können. Zum Beispiel sprang er einmal wagemutig in einen trockenen Brunnen, um seine Familie zu verblüffen und zu erschrecken.


    Schul- und Studentenzeit
    Während seiner Schulzeit zeichnete sich der Meister sowohl im Unterricht als auch im Sport aus. Er war immer Klassenerster. Er war mutig und fröhlich. Bei einer Aufführung von Shakespeares Mittsommernachtstraum spielte er die Rolle Helenas!

    Gute Gesundheit war ihm genauso wichtig wie Lernen. Er praktizierte Gymnastik und Fechten. Er stand schon morgens um drei Uhr auf, um seine Übungen zu machen. Bevor er sein Zimmer verließ, arrangierte er Decken und Kissen in einem unschuldigen, spielerischen Täuschungsmanöver so, daß seine Mutter glauben sollte, er liege noch im Bett!
    Da der Wunsch, anderen zu dienen, in der Natur des Meisters lag, war es mehr als natürlich, daß er sich für eine medizinische Laufbahn entschied. Obwohl seine Eltern von ihm erwarteten, eine andere Richtung einzuschlagen, blieb er fest bei seinem Wunsch, Arzt zu werden. Nach seiner Immatrikulation studierte er am Tanjore Medical Institute.
    Der Meister war bemerkenswert intelligent und besaß auch ein unglaubliches Gedächtnis. Er war ausgesprochen fleißig und ging während der Ferien nie nach Hause. Stattdessen verbrachte er seine Zeit im Krankenhaus und versuchte, noch mehr zu lernen. Alles was er las, behielt er sofort - so großartig war sein Gedächtnis. Bereits im ersten Studienjahr konnte er die Prüfungsfragen des 5. Jahres beantworten.
    Nach Abschluß seines Studiums arbeitete der Meister eine Weile in Indien und gab eine medizinische Zeitschrift mit dem Namen Ambrosia heraus.
    Als Arzt in Malaya


    Aber die Arbeit in Indien befriedigte den Meister nicht. Sein anspruchsvoller Charakter trieb ihn nach Malaya, um dort Beschäftigung zu suchen. Er erinnerte sich an seine Ankunft:
    "Sobald ich von Bord gegangen war, suchte ich Dr. Iyengar auf, der mich einem Bekannten, Dr. Harold Parsons, vorstellte. Ich rechnete zuversichtlich damit, eine Stelle zu finden. Dr. Parsons selbst brauchte keinen Assistenten, aber es gelang mir, ihn so zu beeindrucken, daß er mich bei Herrn A.G. Robins, dem Direktor einer Gummiplantage mit einem eigenen Krankenhaus, einführte.
    Glücklicherweise suchte Herr Robins damals gerade einen Assistenten für das Krankenhaus. Er war ein schrecklicher Mensch mit einem hitzigen Temperament, ein Riese von einem Mann, groß und stark. Er fragte mich: ‘Können Sie ein Krankenhaus ganz allein führen?’
    Ohne zu zögern antwortete ich: ‘Ja, ich kann sogar drei führen!’ Er stellte mich sofort ein."
    Seine ausgesprochen freundliche, liebevolle Art war bald weitherum bekannt. Er war für die Plantagenarbeiter und die Einwohner gleichermaßen ein liebevoller Freund.
    Neben der Arbeit im Krankenhaus betrieb er seine eigene Praxis. Er verlangte niemals irgendwelche Honorare von seinen Patienten. Oft gab er ihnen sogar Geld aus seiner eigenen Tasche für ihre Diät. In Ernstfällen wachte er nachts bei den Patienten.
    Er liebte den Sport. Seine Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit war Radfahren. Er las viele Bücher über westliche Sportarten und nahm an Turnieren teil. Eine Zeitlang betätigte er sich sogar als Sportberichterstatter der Malaya Tribune.
    In Malaya führte der Meister ein luxuriöses Leben. Er legte Wert auf elegante Kleidung und baute eine Sammlung merkwürdiger, phantastischer Gebilde aus Sandelholz, Gold und Silber auf. Er pflegte verschiedenste goldene Ringe und Halsketten zu kaufen und alle gleichzeitig zu tragen! Er besaß viele Hüte, die er aber selten aufsetzte.


    Weltliche Entsagung
    Swami SivanandaSein Lebensstil hielt den Meister jedoch nicht davon ab, seine täglichen spirituellen Praktiken auszuüben und die Gesellschaft Heiliger zu suchen. Als sein Geist allmählich Unterscheidungsvermögen entwickelte, begann er nachzudenken:
    "Gibt es kein höheres Ziel im Leben als den täglichen Kreislauf von Arbeit, Essen und Trinken? Gibt es keine höhere Form von ewigem Frieden und Glück als all diese vergänglichen, illusorischen Vergnügungen? Wie ungewiß ist doch das Dasein auf dieser Erde, voller Furcht, Sorgen, Ängste, Krankheiten und Enttäuschungen. Die Welt der Namen und Formen verändert sich ständig. Die Zeit ist vergänglich. Alle Hoffnungen auf Frieden und Glück in dieser Welt enden in Schmerz, Verzweiflung und Leid."
    Gedanken dieser Art beschäftigten ihn ununterbrochen. Sein Beruf als Arzt führte ihm genügend Beweise für die Leiden dieser Welt vor Augen. Es wurde ihm klar, daß Wohlstand allein kein wahres, dauerhaftes Glück bringen kann. Mit fortschreitender Reinigung des Herzens durch selbstlosen Dienst hatte er eine neue Vision. Er war zutiefst davon überzeugt, daß es einen Ort unbedingter Sicherheit, vollkommenen Friedens und dauerhafter Glückseligkeit geben müsse - eine liebliche Wohnstätte voll von göttlichem Glanz, Reinheit und ungetrübter Herrlichkeit.
    Folgerichtig gab er sein angenehmes, bequemes Leben auf und kehrte nach Indien zurück auf der Suche nach einem idealen Ort für Gebet, Meditation, Studium und eine höhere Form des Dienstes an der ganzen Welt.
    Als der Meister nach vielen Jahren nach Hause zurückkehrte, wurde er von seinen Eltern und den Familienmitgliedern liebevoll empfangen. Man erzählt, daß seine Familie ihn plötzlich vermißte, während der Fuhrmann sein Gepäck ablud. Er hatte das Haus noch nicht einmal betreten. Seine Familie dachte, er sei vielleicht Freunde besuchen gegangen. Aber in Wirklichkeit war der Meister auf der Stelle davongestürzt! So groß waren seine Leidenschaftslosigkeit und sein glühendes Verlangen, Gott zu suchen, daß er mit einem Schlag der ganzen Welt des Wohlstands und der Familie entsagte.


    Als Mönch in Rishikesh
    1924 kam der Meister in Rishikesh in Nordindien an. Eines Tages saß er am Ufer des heiligen Ganges, nachdem sich das Armenhaus geweigert hatte, ihm Essen zu geben. Swami Vishwananda, ein ehrwürdiger Heiliger, warf zufällig einen Blick auf ihn. Die ungewöhnliche spirituelle Aura des jungen Mannes zog seine Aufmerksamkeit auf sich und bewegte ihn dazu, ihn sogleich in den Orden der Sannyas einzuweihen. Am 1. Juni 1924 trat der Meister als Swami Sivananda in diesen Heiligen Orden ein und ließ sich im Swarg Ashram nieder.
    Sein Zugang zur Spiritualität war einzigartig und ursprünglich. Er ahmte nichts nach. Er gestattete einfach seinen natürlichen, angeborenen Neigungen, sich zu entfalten und ihren süßen Duft an alle um ihn herum zu verströmen.

    Im Dienst an Mönchen
    Trotz strengster Askesepraktiken und verlängerter Meditationszeiten fand der Meister Zeit, kranken Mönchen und Pilgern zu dienen. Er reinigte die Räume der Kranken und hielt in ernsthaften Fällen manchmal die ganze Nacht Wache. Einmal trug er Lek, einen Mönch aus Europa, zum Krankenhaus. Die orthodoxen Mönche von Rishikesh glaubten nicht an irgendeine Art von selbstlosem Dienst. Daher machten sie sich über

    Swami Sivanandas Tätigkeiten lustig.
    Viele Mönche waren durch Fehlernährung und die extreme Winterkälte geschwächt. Die meisten litten an häufigen Fieberanfällen und Ruhr. Der Meister konnte es nicht ertragen, die hilflose Notlage dieser heiligen Mönche zu sehen. Er wollte ihnen helfen, aber er brauchte Arzneimittel und Medikamente, für die erst Geld beschafft werden mußte.

    Er erinnerte sich an seine Rücklagen bei einer malayischen Versicherungsgesellschaft und es gelang ihm, 5.000 Rupien zu beziehen. Diesen Betrag hinterlegte er beim Postamt und nutzte die Zinsen für Medikamente und Nahrungsmittel für die leidenden Mönche.

    Innerhalb einiger Monate hatte er das dringende Bedürfnis, dieses Hilfsprogramm besser zu organisieren. In der Folge entstand die Satya Sevashram-Apotheke für die Mönche und Pilger.
    Ein rührendes Beispiel seiner Art, den Pilgern zu helfen, ist überliefert:
    Eines Morgens stellte der Meister fest, daß er versäumt hatte, einem Wandermönch eine bestimmte, sehr nützliche Medizin zu geben. Der Pilger hatte seine Reise schon sehr früh am Morgen fortgesetzt. Als der Meister aufbrach, um ihm nachzugehen, war er bereits ein gutes Stück entfernt. Ohne sich davon abhalten zu lassen, lief der Meister meilenweit, bis er ihn endlich nach fünf Meilen eingeholt hatte und ihm das kostbare Medikament geben konnte!

    Diese atemberaubende Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit seines Bestrebens und seine leidenschaftliche Liebe des selbstlosen Dienens wurden zum krönenden Höhepunkt seiner Berufung im Leben.


    Der spirituelle Weg
    Im Swarg Ashram führte der Meister ein Tagebuch, in dem er seine Gedanken aufzeichnete. Er pflegte bis zu sechzehn Stunden täglich zu meditieren. Seine Methode, bestimmte Tugenden zu entwickeln, war, eine herauszugreifen und sie einen Monat lang zu praktizieren. Er gab auch zu, daß er am Anfang Skorpione getötet hatte.
    Über seine eigene Gottesverwirklichung enthüllte der Meister einem Schüler gegenüber:
    "Während meiner spirituellen Praxis erlebte ich keine besonderen Erfahrungen. Es gab weder äußere noch innere Hindernisse im Fortschreiten meines Sadhana. Das war das einzig Auffallende. Ich meditierte in tiefer Meditation, dem Grundton meines inneren Lebens. So machte ich sanfte, stetige Fortschritte und erreichte bald die höchste spirituelle Erfahrung."
    1936 gründete der Meister die Divine Life Society in einem Gebäude, das früher als Kuhstall gedient hatte. Aber es dauerte nicht lange, bis Sucher von seiner magnetischen Persönlichkeit angezogen wurden, so daß die Gesellschaft schnell wuchs.


    Die Persönlichkeit des Meisters
    Swami SivanandaDer Meister verhielt sich einfach und kindlich und gleichwohl wie ein ehrwürdiger Weiser. Er verneigte sich vor Heiligen und Straßenkehrern, vor Steinen, Ziegeln und Eseln. Selbst kleine Kinder sprach er höflich an. Er achtete die Rechte der Tiere und begegnete ihnen mit größter Liebe und Mitgefühl.
    Göttliche Weisheit floß in einem ständigen Strom von seinen Lippen. Seine machtvollen, inspirierenden Gedanken beeinflußten Menschen auf der ganzen Welt. In seiner beispiellosen sprichwörtlichen Nächstenliebe verteilte er die meisten seiner Bücher kostenlos.

    Heilige, Minister und Politiker, Philosophen und Doktoren, Filmstars und Künstler huldigten dem Meister zu seinen Lebzeiten.

    Der folgende Vorfall führt uns das Wesentliche von Swami Sivanandas Lehren und seiner inneren Vision Gottes bildlich vor Augen:
    Einmal vermieden die Mönche einen bestimmten Weg zum Armenhaus. Der Meister entdeckte, daß sich unterwegs die Hütte eines kranken Mönchs befand, der an der gefürchteten Cholera litt. Er ging sofort zu ihm, pflegte ihn und tadelte die anderen Mönche:
    "Ihr seid alle hierher gekommen, um Gott zu suchen. Gott in der Gestalt eines kranken Mönches liegt im Sterben und ihr habt nicht das Herz, Gott in ihm zu sehen und ihm zu dienen!"

    Das war seine Einstellung!
    Der Meister war ein Optimist. Eine negative Einstellung hatte bei ihm keinen Platz. All seine Worte und Sätze strahlten eine ungewöhnliche spirituelle Macht aus, denn er lehrte, was er selbst im täglichen Leben praktizierte. Das war das herausragendste Merkmal seiner Persönlichkeit.
    Der göttliche Meister strahlte Frieden und Heiterkeit aus, weil er selbst erfüllt war vom Frieden und der Heiterkeit Gottes. Liebe ging von ihm aus, weil er die Liebe Gottes in sich trug. Er verbreitete das Licht der Wonne, weil sein Herz erfüllt war vom Licht Gottes.
    Sein Leben lehrt uns, daß auch wir Gott im und durch das Leben verwirklichen können, ohne uns in Höhlen oder in den Urwald zurückziehen zu müssen. Sein Leben war ein vollendetes Beispiel für die Lehren der heiligen Schriften.
    Die Gabe göttlichen Wissens nahm einen einzigartigen Platz in seinem Herzen ein. Seine Argumentation war:
    "Gib den Hungrigen zu essen; nach einer Weile werden sie wieder hungrig sein. Gib den Unbekleideten etwas anzuziehen; sie werden bald wieder Mangel leiden. Gib den Bedürftigen Geld; sobald sie es ausgegeben haben, werden sie neues brauchen. Gibt man aber allen göttliches Wissen, dann stellt man ihnen alles Nötige zur Verfügung, damit sie selbst für sich sorgen können."

    Schluß
    Swami Sivananda ging am 14. Juli 1963 in Gott auf. Er hinterließ zahlreiche Anhänger und Nachfolger auf der ganzen Welt, die seine großartige Lehre von der Liebe und vom Dienen weiterverbreiten.
    Paramahansa Yogananda, der Gründer der weltbekannten Self-Realisation Fellowhip und Verfasser des berühmten spirituellen Klassikers "Autobiographie eines Yogis" zollte dem Meister noch zu dessen Lebzeiten einen glühenden Tribut:
    "Das Leben des großen Rishi Swami Sivananda ist ein vollkommenes Beispiel selbstlosen Handelns. Er segnet Indien und die Welt durch seine Gegenwart."
    Weisheit.Fr
    Weisheit Fr
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