2014 hat viele kollektive Erinnerungen an die Zeit vor dem ersten Weltkrieg wach gerufen - jetzt scheint es so, als ob Anfang 2015 viele Erinnerungen aus der Zeit vor 1933 wachgerufen werden. Radikalismus, Terrorismus, Rassismus, Vorurteile gegen Andersgläube - all das scheint wieder an die Oberfläche geschwemmt zu werden. Hoffen wir, dass dies nur kleine Wellen sind, die nach oben geschwemmt werden. Und hoffe wir, dass im Umgang mit Konflikten bessere Strategien angewandt werden also in großen Teilen des 20. Jahrhunderts.
Reicht hoffen aus? Hoffen reicht nicht aus. Es gilt, auf andere Menschen zuzugehen. Es gilt, Herz-zu-Herz-Verbindungen herzustellen. Es gilt, Gedanken des Friedens und der Liebe auszusenden. Und es gilt, in Frieden mit sich selbst zu leben, sich selbst in all seinen Anteilen anzunehmen - und zu entscheiden, was, ob und wie man die einzelnen Anteile lebt. So kann man Projektionen vermeiden und braucht nicht das, was man in sich selbst nicht mag, im Außen zu bekämpfen.
Hier spielt Yoga eine mehrfache Rolle:
- Yoga hilft, mehr im Frieden mit sich selbst zu leben
- Yoga hilft, andere Menschen besser zu spüren, eine Herzensverbindung mit anderen aufzubauen
- Yoga gibt mehr Energie - so hat man auch die Kraft, sich für das Gute zu engagieren
- Yoga kann zu spirituellen Erfahrungen verhelfen, zum Erleben einer höheren Wirklichkeit - Erfahrungen dessen, was man als ein höheres Göttliches nennen kann, sollte man nicht den Fanatikern überlassen
Was meinst du?
Was können wir tun, um als Yoga Übende uns mehr für Frieden, Mitgefühl und Verständigung einzusetzen?
Antworten
Ich möcht' so gerne Brücken bau'n
Ich möchte gerne Brücken bauen, wo tiefe Gräben nur zu seh'n.
Ich möchte hinter Zäune schauen und über hohe Mauern geh'n.
Ich möchte gerne Hände reichen, wo harte Fäuste sich geballt.
Ich suche unablässig Zeichen, des Friedens zwischen jung und alt.
Ich möchte nicht zum Mond gelangen, jedoch zu meines Feindes Tür.
Ich möchte keinen Streit anfangen, ob Frieden wird, dass liegt an mir.
Ich möchte gerne wieder reden, wo vorher eisig Schweigen war.
Blicke sollen nicht mehr töten, Hass und Neid fehlt ganz und gar.
Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen.
Gib mir den Mut zum ersten Schritt.
Lass mich auf deine Brücken trauen
Und wenn ich gehe, dann geh Du mit.
Autor unbekannt
NAMASTÉ WUSCHEL
Loka Samasta Sukhino Bhavantu...
Nur wenn wir in dieser Verbundenheit wirken, kann wirklich etwas geschehen.
Aber natürlich auch für jeden persönlich ist Yoga DER Weg. Am Anfang war... Frieden und Mitgefühl mit sich selbst.
Om om om
Herzlichst
Meine Vorschläge - über viele Jahre selbst erprobt:
Was wir tun können im ganz persönlichem Kreis?
Positive Affirmation - oder Gebet für mich, meine unmittelbaren Nächsten und die Welt im ganzen. - am besten tagtäglich als mentale Routine - wie das Zähneputzen.
Als Unterrichtende haben wir dazu ebenfalls tagtäglich Gelegenheit - besonders über unseren ganzheitlich-integralen Yogaweg nach Swami Sivananda.
Und mit etwas Mut können wir die große Kraft der positiven Affirmationen weitergeben an die Menschen, mit denen wir arbeiten.
Om Shanti - Frieden, so beginnt unsere Stunde und so endet sie - jede Kurseinheit, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr,
Die Kraft dieses einfachen Mantra`s färbt ab - über kurz oder lang. Und bringt so den Menschen zum Nachdenken, So entstehen Gespräche - die wir zulassen, denen wir Raum geben für uns persönlich und im Stundenablauf. - gelebtes Vedanta.
Besonders interessant ist dieser prozeßorientierte Stundenablauf in der Arbeit mit Kindern, deren Antennen noch weit geöffnet sind für die großen Fragen dieses Lebens.
Wenn durch die Sensibilisierung für das Leben im Yoga unser Wunsch wächst, mehr zu tun
ist Swami Vishnudevananda ein großes Beispiel.
Get up from the mat!! so war die Devise des Flying Swami beim Umsetzen großer Friedensprojekte, insbesondere in und für unserer westlichen Gesellschaft - erstaunlich für einen Mann aus Indien, dessen Beispiel unser Herz öffnen kann.
Gelegenheiten gibt es dazu tagtäglich:
Ob bei der Unterstützung einer Petition auf Change.Org gegen die Abschiebung eines 8-monate alten Säuglings und seines minderjährigen Halb-Bruders nach Marokko oder am 8.März zum frauenspezifischen Internationalem Anti-Gewalttag.
Ob bei der tatkräftigen Unterstützung der Flüchtlingshilfe in unserer Stadt oder bei der Unterstützung einer Bürgerbewegung gegen neue Schweinemast-Fabriken in unserem Heimatdorf.
Unsere schöpferische Energie kann sich hierbei auf yogische Art mannigfaltig entwickeln - hilft uns subtil den eigenen kleinen Horizont zu erweitern und ganz nebenbei altes Karma abzubauen .
In diesem Sinne
Om Shanti - Frieden
und mit dem innigem Wunsch das alle Wesen - und besonders jene welche in der Dunkelheit verhaftet sind
dieser Welt Glück erfahren mögen.
Monika Adele Camara - Mahadevi
Yoga-Vidya.de/Seminare/Weiterbildung/Monika Adele Camara
Die Welt ist im Wandel und die wahre Natur wird ihren Evolutionsauftrag ohne wenn und aber erfüllen !
Solange wir Menschen uns im >ich und mein< Bewußtsein aufhalten und nicht dem Ideal der eigenen Natur folgen, wir Gewinn und Macht hinterherlaufen, sind wir Marionetten der Medien. Mâyâ ist der Bedingte Genus am Vergänglichen und seinem Leid Bewirkenden Hindernissen. Sich aus dem Kollektiven Materialismus zu lösen, ist das nach Innen gehen zum wahren Empfinden.
Glaubt nicht dem Hörensagen und
heiligen Überlieferungen,
nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen,
auch nicht den Worten eines verehrten Meisters;
sondern was ihr selbst gründlich geprüft
und als euch selbst und anderen
zum Wohle dienend erkannt habt,
das nehmet an.
Zudem hilft Yoga mir und uns allen zu einem friedlichen und weitsichtigen Welt- und Menschenbild. Yoga führt uns zu innerem Frieden, den wir dann nach außen tragen können.
OM Shanti Ursula
Lieber Sukadev, vielen Dank! Ich habe mich gerade mit demselben Gedanken beschäftigt und diesen in einer Mail geäußert mit dem Wunsch nach Versöhnung. Denn ich denke, Menschen, die sich auf einem spirituellen Weg befinden, dürfen sich nicht von den Polarisierungen anstecken lassen, die momentan überall in der äußeren Welt vonstatten gehen und die auf uns einwirken (spürbar auch hier im Forum), sondern vielmehr versuchen, in Einheit beisammenzustehen und positive, friedensstiftende Gedanken – aber auch Willensimpulse – in die Welt hinauszusenden.
Ich persönlich habe in letzter Zeit gute Erfahrungen mit Samyama gemacht. Dieses kann an einen einzelnen Menschen, aber auch an eine Menschengruppe gerichtet sein. Voraussetzung dazu ist ein gewisses Maß an innerer Stille, z.B. durch Meditation. Dann innerlich den Namen des Menschen/ der Gruppe kurz sprechen und loslassen in den Raum der inneren Stille, wie in einem fast wortlosen Gebet. Mehrmals im Abstand von ca. 15 Sekunden wiederholen. Im Loslassen kann man spüren, wie die göttlichen Energien aus diesem Gedanken ein riesiges Energiepotential machen, auf das ich selbst jedoch keinen Einfluss mehr habe. Dem ich nur meine Hingabe schenke im stillen Verweilen. Das scheint sogar dann Wirkung zu haben, wenn man mit sich selbst uneins ist und das Samyama auf sich selbst ausrichtet.
Om Shanti.