Wer hat das höchste aller Ziele noch nicht ganz aufgegeben? Wer sagt nicht: "Der Weg ist das Ziel"? Ich sage, man kann im Leben Erleuchtung und Seligkeit erreichen. Das erste ist, zu erkennen, was Erleuchtung überhaupt ist. Erleuchtung ist, wenn man alles über das Dasein, das Ganze erkennt. Man erkennt wozu es ist, woher und wohin es geht. Man erkennt das wahre selbst, man erkennt, dass das Wahrgenommene eine Art Traum ist, eine Illusion, die Maya, das "Unwirkliche". Man erkennt, wenn man das Unwirkliche, dass uns ausmacht erkennt, was das Wirkliche ist. Das ist dann Erleuchtung. Und die Seligkeit, die erlangt man über die Erleuchtung. Doch, Erleuchtung und Seligkeit ist so verschieden wie Streicheln und das Gefühl, gestreichelt zu werden.
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Antworten
Liebe Viviane,
danke für Deine Antwort.
Du Schreibst: Also, wenn man immer komplett in Liebe ist, dann ist man immer glücklich. 100% Happiness.
Also, wenn Du für Dich sagst, dass Du auf immer komplett in Liebe sein kannst, immer glücklich, 100% Happiness, dann verstehen wir vielleicht dieses Gefühl einzig nur in seiner Bezeichnung anders. Du nennst es Liebe, ich nenne es Seligkeit.
Für mich ist die Liebe immer nur zu empfinden, wenn ich mit etwas liebenswertem in Verbindung stehe. Aber, genau wie es Liebenswertes gibt, gibt es auch Verbindungen, die einen Leidvoll stimmen. So lange man nicht auf immer und zu 100%, unabhängig von allem, unabhängig, ob da nun etwas Liebenswertes ist oder etwas Leidvolles, Liebe empfinden kann, also, das Gefühl der Liebe geht und kommt, so lange ist man auch noch leidvoll. In der Seligkeit, so verstehe ich sie, fühlt man Liebe, Hass, Leid, Wohl, Frieden, Schmerz usw. ist aber davon nicht wirklich, nicht wahrhaftig betroffen, sondern ist der Zuschauer wie in einem Film, einem Theater, in dem eine Vorstellung mich etwas miterleben lässt, ich aber eben nur ein Zuschauer bin, nicht wirklich betroffen, und so dann nur vorgestellt diese Gefühle wahrnehmen, aber mein wahres Wesen in einem Gefühl des seligen alles ist gleich, alles ist eines, alles stimmt mich selig, ich bin selig seinlassen. Wenn Du nun meinst, du könntest 100% Liebe auf immer in Dir spüren, bist mit ihr so im Glück, so denke ich, meinst Du vielleicht dasselbe Gefühl, nennst es aber nur anders. Die Liebe braucht für mich etwas wie die Welt, das, was ich sehe, höre ... wahrnehme, meine Tochter, meinen Geliebten, diesen Baum, diese Landschaft, dieses und jenes, was ich sehe, was ich spüre, um zu sein, die Seligkeit ist aber von allem Außen, gar von meinem Körper und Geist, vom Fühlen, vom Wahrnehmen, von Zeit und Umständen, allem Außen und gar Innen abgelöst und frei und nur so, denke ich, kann man zu 100% selig, oder wie Du es vielleicht ausdrücken würdest, in Liebe schwelgen. Für mich ist die Liebe eine Facette der Seligkeit, für Dich ist sie vielleicht das selige Gefühl mit dem Namen: Die wahre, selbstlose auf immer in mir seiende Liebe
Liebe Grüße
Hans Christian Duvivier
Liebe Viviane,
das freut mich sehr, dass Du mir Deine Ansicht mitgeteilt hast. Danke dafür.
Deine Ansicht ist die der Mehrheit. Ich würde gar sagen, die von fast jedem.
1. So meint fast jeder, der Weg ist das Ziel.
2. So meint fast jeder, man könne die Erleuchtung nicht erreichen.
Aber, dass man glaubt, der Weg ist das Ziel kommt genau daher, weil man aufgegeben hat, bzw. zur Überzeugung gelangt ist, man könnte das Höchste aller Ziele nicht erreichen, Erleuchtung und Seligkeit.
Doch, da Du damit ja nicht alleine stehst, sondern gar eine in der Masse bist, musst Du damit ja auch kein Problem haben.
Und wenn Du Deinen Weg gefunden hast, gar Liebe im Herzen hast, und Dir diese vollauf genügt, ist Dein Weg auch der, dass Du nie ankommen wirst, weil Du nicht willst, nicht kannst, sondern einfach dann Dich gut damit arrangieren kannst, dass eben, der Weg das Ziel ist ...
Doch, ich denke, der Mensch ist nicht nur dazu da, die Liebe zu verwirklichen, sondern endlich, also am Ende seines Weges, erkennt, dass die Liebe auch nur eine Fazette dieses alles überstrahlenden, alles beinhaltenden Gefühles, das der Seligkeit ist. Aber, jeder hat sein Karma. Jeder lebt, stirbt, lebt, stirbt, lebt, ... so lange, bis er endlich dann dort ankommt, wo er erleuchtet wird und über die Erleuchtung die Seligkeit in sich verwirklichen und auf Ewig etablieren kann ...
Liebe Grüße
Hans Christian
! mit meiner Aussage: Wer sagt nicht: "Der Weg ist das Ziel?", dass nur die Erleuchtung und Seligkeit erreichen können, die das eben nicht für sich annehmen, dass der Weg das Ziel ist. Denn, man kann nur finden was man sucht. Sucht man nicht nach Erleuchtung und Seligkeit, denkt, man könne sich einfach dem Lauf der Dinge hingeben, gehen, ohne letztliches Ziel, wird in diesem Leben nicht Erleuchtet werden können. Und, wer nicht Erleuchtung erlangt, wird auch die Seligkeit nicht erreichen können. Der muss sich dann damit zufrieden geben, dass er sich eben manchmal und für kurze Zeit glücklich, liebend, sicher, wohl, zufrieden ... fühlt. Selig ist das Gefühl der Gefühl und alle anderen Gefühle, sind nur Fazetten dieses alles beinhaltende und alle anderen Gefühle hervorbringende Gefühl der Seligkeit ...
Lieber Hans Christian,
du schreibst:
"Der muss sich dann damit zufrieden geben, dass er sich eben manchmal und für kurze Zeit glücklich, liebend, sicher, wohl, zufrieden ... fühlt."
Also, wenn man immer komplett in Liebe ist, dann ist man immer glücklich. 100% Happiness.
Vielleicht verstehst du unter Liebe etwas anderes als ich?
Viele Grüße
Viviane
Lieber Hans Christian,
also, für mich unterscheiden sich die Aussagen "Der Weg ist das Ziel" und "Erleuchtung" komplett.
Wahrscheinlich werden mich viele hier steinigen, aber ich gehe davon aus, dass es Erleuchtung nicht gibt.
Aber eines gibt es: Liebe. Dies sagt mein Herz :-).
Und was ist "Der Weg ist das Ziel" ohne Liebe? Nichts.
Aber was ist der "Weg ist das Ziel" in Liebe? Alles.
Viele Grüße Viviane
Lieber Oadier, danke für Dein forgesetztes Interesse. Deine Fragen freuen mich, es zeigt, dass Du ein echtes Interesse an der Suche nach dem wahren Selbst, der Erleuchtung, der Seligkeit auch in diesem Leben schon usw. hast. Doch, hier, in diesem Forum alles zu durchleuchten, wäre zu viel. Daher möchte ich zum Tema auf mein Buch hinweisen, in dem ich versucht habe, darauf im Genauesten einzugehen. Es heißt: "Selig" und hat den Untertitel "Der rationale Weg zur Erleuchtung und Seligkeit im 21. Jahrhundert". Hier wirst Du hoffentlich alle Fragen beantwortet bekommen. Liebe Grüße Hans Christian Duvivier
Nun, lieber Oadier, Wahrnehmen ist noch kein Erkennen. Das Wahrnehmen und das Erkennen sind so verschieden wie ein Auto und der Fahrer, der es benutzt. Das Wahrnehmen hat drei Teile, die da sind, das Wahrnehmende, das Wahrgenommene und das Wahrnehmen. Nimmt der Wahrnehmende einfach nur wahr, so kann er es nicht erkennen. Es gehört mehr dazu. Das ist das Wahrgenommene, das Wahrnehmende (sich selbst) und das Wahrnehmen, somit die Wahrnehmung, bewusst zu machen. Das geschieht, in dem das Wahrnehmende das Wahrgenommene, dass immer in der Vergangheit steht, über das Wahrnehmen zu seiner Gegenwart macht. Dann, in der Gegenüberstellung der Verschiedenheit des Wahrgenommenen, des Wahrnehmens und des Wahrnehmenden unterscheidet. Wahrnehmen ist im Ersten Unterscheidung. Doch dann kommt das Entscheidende Finale. Das schließlich und endlich die Wahrnehmung sinnvoll und damit überhaupt als solches darzustellen in der Lage ist, es muss bewusst gemacht werden. Erst bewusst, ist das Wahrgenommene erkannt. Und dieses Bewusstmachen ist ein Erkennen. Ist alles Erkannt, ist es bewusst. Auf das Beispiel mit dem Auto zurück. Das Auto macht erst Sinn, durch den Fahrer. Nur für sich, macht es keinen Sinn. Die Wahrnehmung mach dem nach erst Sinn, durch das sich darin über sich selbst und das Ganze bewusst werden. Erst eine bewusste, also allumfassend und erkannte Wahrnehmung wird die Wahrnehmung sinnvoll und alles damit erst seiend. Denn, ist etwas da aber wird nicht wahrgenommen und nicht erkannt und nicht bewusst, ist es das Selbe als wäre es nicht. Das Bewusstsein, dass es ist, ist somit existentiell! Alles vorher vergeht wie ein Tropfen im Meer, ein Grashalm auf der Wiese. Ich hoffe, dass Dir das jetzt den Unterschied zwischen Erkennen und Wahrnehmen, wie ich es meine, erklären konnte. Danke für Dein Interesse und in Liebe Hans Christian Duvivier
Aus deiner Ergänzung dazu, wie du die Begriffe meinst, folgere ich, daß du in "Erkennen" vielleicht eine gewissermaßen wertende Positionierung zu verschiedenem Wahrgenommenen meinen könntest. Der Fahrer deines Autos will es benutzen, um sich in eine Richtung bewegen zu lassen.
Das könnte ich nachvollziehen.
Es wäre eine andere Haltung als Loslassen, Nichtanhaften? Oder würdest du dieses nur auf "Wahrgenommenes", welches du nach deiner Aussage oben wohl vom "wahren Selbst" trennst und als eine Art Verblendung bewertet? Ich würde hingegen schon meinen, "wahres Selbst" könnte auch wahrgenommen werden.
Nun, lieber Oadier, aus dem was Du antwortest meine ich zu erkennen, dass Du Dir das Alles zu verstehen nicht zutraust. Warum nicht? Erkennst Du das Blendwerk nicht und wenn, kannst Du nicht vermuten, dass dahinter etwas ist, dass gar nicht so Mächtig, so Unfassbar ist? Wenn Du Deine Voreingenommenheit, z.B. die, Du kannst das Alles nicht begreifen, aufgibst, nur so kannst Du Dich überhaupt auf den Weg machen. Denn, Du besteigst keinen Berg, gehst nicht mal einen Schritt, wenn Du schon vorher an die Zweifelst und denkst, Du kannst das nicht schaffen!
Du schreibst hier von "Erkennen", stellst dem soweit ich verstehe sozusagen ein "das Wahrgenommene" entgegen. Um deine Worte beser einrdnen zu können, wäre es eventuell hilfreich zu erläutern, ob du Erkennen nicht für ein Wahrnehmen hältst?
Ja, ich habe schon den Eindruck, sehr viele Menschen bewegen sich sehr weitgehend in Illusorischem. Wenn man so will etwas, das Blendwerk darstellt.
Ich fragte mich eher, ob wenn da jemand von "allem" spricht, da vielleicht die Begeisterung über einen vielleicht vor noch nicht so langer Zeit erfahrenen Bewußtseinssprung etwas überzeichnet. Aber wenn Interesse besteht könnte man ja versuchen darüber zu reden, was denn nun erkannt/wahrgenomen/gedeutet wurde.
Ich wollte da nicht auf eigene Begrenztheit hinaus, die für unänderbar empfunden wird. Möglicherweise ist mir aber klarer, was "alles" denn tatsächlich bedeutet.