hallo und namaste!
Ich lebe so vor mich hin. anders kann ich es nicht bezeichnen. das meditieren mache ich fast täglich aber eher unlustig. Mir wurde durch das meditieren und das Zazen das glück und frieden und liebe versprochen - nichts ist bisher eingetroffen.
Ich bin frustriert!
Einige sagen die erleuchtung ist eine Entwicklung von mehreren stufen. Andere berichten von einem plötzlichen blitz oder strahl der sie erfasst hat. Andere bezeichnen erleuchtung als summe von vielen kleinigkeiten, die einem widerfährt - soll ich all das glauben und was stimmt für mich?
Und warum zum teufel bin ich überhaupt auf die idee gekommen, das erleuchtung eines meiner spirituellen ziele geworden ist. Woher kam das ? Aus dem Bauch? Vom Herzen? oder weil es viele wollen?
und gleich setze ich mich wieder hin und meditiere. denn die lösung soll ja in mir drinne zu finden sein - so möchte man mich glauben lassen!
Also im moment mehr frust als lust und der weg, war er denn schon mal da kommt mir doch ziemlich nebulös vor.
Ist das alles nur eine phase auf dem spirituellen weg?
hast du einen tip für mich, wie ich fortfahren kann???????
Antworten
@Dominik: Für wie blöd hälst du andere Menschen, dass sie überspitzte Formulierungen nicht als solche erkennen. Das scheint eher dein Problem zu sein.
Dann verdrehst du schon wieder meine Worte bzw. interpretierst etwas hinein, was ich weder so gesagt noch so gemeint habe. Ich habe überhaupt nichts davon gesagt, dass "wer Gott im Reinen sieht", das sind deine Worte, deine Gedanken.
Das was du schreibst wirkt zudem ziemlich überheblich, finde ich. Du hast anscheinend eine Warte von ziemlich weit oben auf die Unwissenden da unten.
@ Dominik: Turiya hatte mir geantwortet:...."Wenn man sich dann noch der ständigen Präsenz Gottes bewusst ist, sie in allem spürt, dann ist alles perfekt." Also nicht -wer Gott nur im Reinen sieht-"
Das der Tantra der linken Hand der letztendlich überlegene ist, halte ich auch für sehr gewagt. Ich halte es da eher mit Andrew D. Chumbley, der da meint: Jeder Mensch hat eine rechte und eine linke Hand, die beide demselben Meister dienen.
Aber das ist doch auch alles sehr theoretisch, und der Zugang zu Gott ist für jeden Menschen erreichbar, egal ob gebildet oder ungebildet, belesen oder rein intuitiver Natur. Wichtig ist, dass man bereit ist zur Suche, bzw. suchend bleibt.
@Turiya: welches Bild machen solche überspitzen Aussagen für Menschen, die noch frisch am Weg sind? "Wenn ich nach Erleuchtung strebe, werde ich nicht mehr mit dem Leben klar kommen." Ich denke etwas mehr Vorsicht wäre hierbei von Bedeutung.
Wovon du in deinem zweiten Absatz sprichst, ist eine halb gebackene Verwirklichung. Wer Gott nur im Reinen sieht, sieht ihn nicht wirklich. Die Anhaftung an das Sattva ist letztendlich selbst ein Teil der Ignoranz.
Aus genau diesem Grund ist der Tantra der linken Hand letztendlich auch der überlegene. Er erlebt in allem das Höchste, nicht nur in den reinen Dingen. (Anfängern ist natürlich trotzdem geraten, mit der rechten Hand zu beginnen.)
Andererseits ist es so wie im Film "Die Matrix", wenn man man erst einmal sie rote Kapsel geschluckt hat, also wenn man erst einmal mehr Wissen und dadurch evtl. höhere Erkenntnisse erlangt hat, ist man nicht mehr so ganz kompatibel zur breiten Masse, die manches einfach nicht weiß und sich nie philosophische Gedanken gemacht hat.
Man sieht nur, was man weiß.
J.W. von Goethe
Wie ich schon sagte, es gibt verschiedene Yoga-Wege, der Weg des Wissens ist Jnana.
Ich kann die Bücher von Armin Risi sehr empfehlen, der die vedischen Schriften studiert und ins Deutsche übersetzt hat. Er erklärt/interpretiert sie so, dass wir modernen westlichen Menschen verstehen, was dort steht und wie es gemeint ist.
Anfangen würde ich mit dem Buch "Gott und die Götter" und dann als nächstes das Buch "Der radikale Mittelweg" lesen.
Schade, dass Hans-Joachim sich nicht mehr meldet. Ob er kein Interesse mehr an der Diskussion hat ?
@Turiya: "die hohe Erleuchtung, wie sie die Rishis nach jahrelanger asketischer Meditation erlangt haben und dann völlig entrückt sind"
Die Fähigkeit/Unfähigkeit im praktischen Umgang mit dem Außen steht in keinem wirklichen Zusammenhang mit dem Grad der inneren Verwirklichung.
Das einzige: Man muss sich am Weg nach oben schon eine Leiter bauen, wenn man weiterhin die Möglichkeit haben will, runter zu kommen.
Darauf hab ich auch bereits in meinem letzten Kommentar an clemens gezeigt.
Hallo Hans-Joachim,
in allen traditionellen Meditationspfaden spielt neben der eigentlichen Meditationsübung auch das Textstudium eine große Rolle. Ich denke, man braucht tatsächlich eine Art "Input" von weisheitsvollen Gedanken, wenn man auf einem Meditationsweg Fortschritte machen will. In meiner Arbeit als Meditationslehrerin achte ich bei der Auswahl von Texten darauf, dass es Originalschriften von großen Persönlichkeiten sind, die im Text selbst bereits eine besondere Sprachmelodie oder eine Art "geistig anhebende" Ausstrahlung besitzen. Wenn man das einmal beachtet, merkt man sehr schnell die Unterschiede zwischen Texten, die eine originale Spiritualität in sich tragen und der Sekundärliteratur, die mehr kommentierend oder reflektierend ist. Beim Lesen handelt es sich dann wirklich um eine Art "Studium", anhand dessen man neue, der eigenen Lebensart bisher fremde Inhalte in das Bewusstsein integriert. In diesem Sinn geht der Weg der Meditation nicht nur nach innen, sondern durchaus nach außen. Auf meiner Seite www.dhyana.at gibt es eine Rubrik mit Buchrezensionen, wo ich jeweils auf die Frage der Spiritualität eines Textes eingehe.
Herzlichen Gruß,
Alina
@Dominik: Davon habe ich nichts gesagt.
@Turiya: Woher das Konzept, dass Erleuchtung einen dem Leben gegenüber behindert?
Danke Turiya :)