ein (un)yogisches Leben & das gute Gewissen

Om Namah Shivaya, Ihr Lieben!

Seit ich intensiver Yoga praktiziere, habe ich andauernd ein schlechtes Gewissen.
Zu Beginn habe ich mich durch Yoga viel freier und leistungsbereiter gefühlt, aber leider ist das sehr umgeschlagen...und ich fühle mich wie im ständingen Kampf mit mir selbst.

Habe mir das "spirituelle Tagebuch" runtergeladen- und schaffe längst nicht soviel wie ich mir vornehme.
Habe Zeiten, da stehe ich morgens um halbfünf auf, um Yoga und Pranayama vor der Arbeit zu schaffen- und abends Meditation. Aber habe leider auch genug Zeiten, wo ich das überhaupt nicht packe...Und wenn ich es morgens nicht vor der Arbeit schaffe, wird es abends für mich sehr schwierig. Meistens komme ich sehr hungrig und müde nachhause. Wenn ich mich dann noch selbst überreden kann, erst Asanas zu praktiziern und dann zu essen, kann ich es noch schaffen...
Aber wenn dann mein Partner schon Abendbrot gedeckt hat....und die Partnerschaft muß ja auch gepflegt werden...
Genauso ist es auch mit der Ernährung. Sie könnte viel sattwiger sein...ich liebe morgens meinen Kaffee, aber kann ihn nicht mehr richtig genießen, hab stattdessen ein schlechtes Gewissen.
Gut, auf Fleisch oder Fisch zu verzichten ist für mich nichts Neues, aber beim Essen mit Freunden auf den Wein zu verzichten, fällt mir doch schwer. Aber wenn ich ihn dann doch trinke, dann auch wieder mit schlechtem Gewissen...So gehts mir auch mit Schokolade...

Es ist so komisch, ich will soviel umsetzen und schaffe es doch so wenig. Zu Beginn dachte ich immer, daß, wenn einem etwas WIRKLICH wichtig ist, man es auch tut. Aber mittlerweile denke ich anders. Es gibt nichts, was ich lieber mache als Asanas. Aber auch die mache ich nicht jeden Tag. Ich merke dann wie schlecht es mir geht und wie sehr sie mir fehlen. Bei der Ernährung sind meine Dauerprobleme: die knappe Zeit zur Zubereitung und das Angebot- und mein so ausgewachsener, kräftiger innerer Schweinehund! Aber man genießt es ja nicht, man fühlt sich nur noch schlechter...

Natürlich bezieht sich dieses schlechte Gewissen bei unyogischem Verhalten nicht nur auf Ernährung und Praktizieren von Asanas, Pranayama und Meditation. Auch wenn ich z.B. pessimistisch bin, schlechte Gedanken hege, anderen Menschen gegenüber,  etc....Aber das fällt mir nicht so schwer und ich bin da sehr hellhörig.

Aber ich möchte so gerne einfach wieder das Praktizieren genießen und nicht immer nur feststellen, daß es viel weniger ist, als ich vorhatte...



Wie habt Ihr das geschafft oder wie schafft Ihr es?
Wie kann man schaffen, damit etwas lockerer umzugehen?
Und wie plant Ihr alles in Euren Tag ein? Wie findet man das Richtige Maß?

Vielen Dank für Eure Geduld beim Lesen dieses besonders konfus geschriebenen Beitrags!

Hari Om!

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Antworten

  • Wie schade! Das habe ich leider verpaßt! Aber vielen lieben Dank für den Link! Hab ich noch nie was von gehört!
  • Lieber Eduard,

    das hast Du sehr schön bildlich dargestellt, dieses Hin- und Hergerissensein!

    DANKE!!!

    Om Shanti!
  • Om Namah Shivaya
    Liebe Waldfee,

    ich möchte dir auch noch ein paar Worte sagen zu den vielen wertvollen und liebevollen Hilfen die du bekommen hast, da dieses Thema mich früher auch beschäftigt hat.

    Du bist in jedenfall auf dem richigen Weg. Deine Unzufriedenheit zeigt an, dass dir etwas bewußt geworden ist, was du verändert haben möchtest. Setze da an!
    Die Gedanken "ich habe ein schlechtes Gewissen..." schaffen in deinem Unterbewußtsein den Nährboten was du dann im Alltag erfährst. Daher wäre wohl der...

    - erste Schritt, dich von diesen nicht aufbauenden und nicht stärkenden Gedanken frei zu machen, was eigendlich nicht so schwer sein dürfte, da wir eigentlich glücklich für unser gesundes Leben sein sollten. Sähe ganz natürliche neue Gedanken, z.B: "mir geht es gut, ich habe viel Zeit, ich freue mich, oder ich freue mich auf meine Yogapraxis... usw." Dir fällt bestimmt ganz viel positives ein, woran man sich des lebens freuen kann.
    Das Unterbewußtsein braucht dann ein bisschen Zeit um die neuen Gedanken aufzunehmen.

    Dann folgt der nächste...
    - Schritt: Ohne Zwang Regelmäsigkeit in deinen Alltag zu bringen, so gut es geht. Dabei solltest du dir nicht zu viel vornehmen.
    Das Schlüsselwort könnte lauten: lieber weniger, aber regelmäßig. Das heißt, schon alles das machen was für deinen spirituellen Weg, und was du dir wünscht wichtig ist, zu machen. Aber, wie gesagt, die Regelmäßigkeit, von dem was du machen möchtest, ist von großer Bedeutung.
    Dann Vertauen haben, konzentriert bleiben, und immer wieder neue Inspirationen suchen, und dir Yoga geben lassen z.B. in einem Seminar, so dass du neu auftanken kannst.

    Habe viel Mut und Freude - spüre deinen geistgen Reichtum!

    Om...Alles Liebe
    Rafaela
    • Liebe Rafaela,

      herzlichen Dank für Deine liebe Antwort!
      Finde Deine Schritt-für-Schritt-Vorangehensweise in diesem Zusammenhang absolut klasse! Du hast so Recht, denn der erste Schritt ist absolut essentiell- und dann kann man auch mit der richtigen inneren Einstellung praktizieren!

      Vielen Dank!

      Ganz liebe Grüße,
      waldfee (o;
  • 1.ich denke, negative Emotionen werden durch Dinge hervor gerufen die du nicht magst ...
    2. Moral wird durch gesellschafliche Normen und Dogmen bestimmt ...
    3. Gewissen geht mit Bewusstsen einher....

    Auch mir fällt es schwer da bei mir zu differenzieren , aber das was du sagst hört sich mehr nach Moral an. Das ist auch gut, wenn du so lange ein unterstützendes Regelwerk brauchst, bis du besser differenzieren kannst, zwischen Moral und Gewissen und Geschmack .

    Vielleicht hilft es ja auch, sich einen bewussten Urlaub vom Yoga zu erlauben, um nicht verbissen zu werden .

    • Lieber Caspar!

      Urlaub von Yoga- das habe ich tatsächlich gemacht, weil ich Angst davor hatte, fanatisch zu werden!
      Habe es schrecklich vermißt und mir in den 4 Tagen bewußt durch den Kopf gehen lassen, was ich ändern will, damit ich Yoga wieder genießen kann und es nicht zum Zwang mutiert!

      Und ich denke- das habe ich ganz gut geschafft! (o:

  • Liebe Sabine,

    Du hast Recht mit der "Gassimeditation"! (o: Meiner ist total lieb und hört super- sehr entspannend! Hab mich auch schon sehr häufig beim Mantrasingen während des Gassigehens erwischt. (((o;

    Mein Gott, mir ist gestern abend erst beim Schreiben aufgefallen, daß ich soviele Stunden neben dem Job sowieso gar nicht schaffen kann...Hab mir überhaupt nicht bewußt gemacht, daß es so nicht klappen konnte!

    Fühle mich jetzt wie befreit!
    Danke! Du hast mir sehr geholfen!!!!

    Ganz lieben Gruß und viel Spaß mit Deinen 2 Spaniels!
  • lebenHari Om liebe Waldfee!!

    Das hört sich nach Übergangsphase an finde ich. Entweder durchbeissen oder lieber wieder etwas weniger Yoga.
    Überfordern sollen wir uns nicht!! Wir haben Körper, Geist und Seele. Stell sie Die verbunden mit einem Gummiband vor. Der Geist möchte etwas und zieht somit am Gummiband. Seele und Körper müssen folgen. Geht nicht immer zeitgleich leider ;-)

    Ich glaube auch nicht, dass man seinen Körper kasteien sollte. Was bitte spricht denn gegen Schokolade?? Musst ja nicht 3 Tafeln essen. Jeder Mensch ist anders. Was für den einen Gift ist, kann für den anderen Labsal sein. Und...die Menge macht das Gift.
    Kaffee am Morgen? Okay! Mußt ja keine weiteren 5 Tassen trinken. Alternativ: Nen leckeren Hallo-Wach-Tee suchen.
    Nach 3 Tagen hast Dich umgestellt, bzw. Dein Körper.
    Und wenn Du noch zu schwach bist auf das Glas Wein zu verzichten, dann ist das halt so. Irgendwann schmeckt der Alkohol einfach nicht mehr!

    Yoga lehrt auch in größeren Zeiträumen zu denken. Du mußt nicht in 2 Jahren irgendetwas schaffen müssen!!
    Echter Verzicht ist, wenn wir es einfach nicht mehr tun (was uns schlecht scheint). Echter Verzicht ist nicht mit schlechtem Gewissen rumzulaufen, nur weil man was noch nicht kann. Es passiert von selber. Loslassen im Annehmen. Nicht im Sichgegenwaswehren, was wir aber noch mögen und halten wollen.

    Du musst mit Deinem Körper leben. Nicht die Leute, die 1000 schlaue Bücher schreiben und beim kleinsten Wehwechen zum Arzt laufen. Nicht jeder ist schon heilig und lebt hochfrequentiert. Und mit schlechtem Gewissen rumlaufen ist auf gar keinen Fall yogisch.
    Geniiiieße Deinen Keks und Deinen Kaffee am Morgen, freu Dich wenn die Vögel zwitschern und sag DANKE, dass ich lebe und meinen Keks geniessen darf!!!

    Die Übungen sollten schon regelmäßig im Tagesplan einbezogen sein, bringt halt wirklich am meisten, Da findest Du mit Deinem Schweinehund bestimmt eine für beide Seiten annehmliche Lösung :-)

    Alles Liebe
    Sabine

    • Lieber peterackermann53,

      ich weiß genau was Du meinst!!! Ich habe auch schon mehrere Bücher von Sukadev und brauche sehr, sehr lange sie zu lesen und zu verstehen! Und ich habe mich auch schon sehr oft gefragt, was gewesen wäre, wenn ich mich schon viel früher damit auseinandergesetzt hätte! Aber wahrscheinlich war die Zeit einfach noch nicht reif dafür!

      Finde es so toll, daß Du Dich damit so intensiv beschäftigst, nebst Arbeit und Familie! Und die Podcasts sind so inspirierend!

      Alles Liebe Dir!
    • Hallo ihr Lieben, liebe Waldfee,

      ich mache schon seit einigen Jahren Yoga, würde mich aber immer noch als Anfängerin bezeichnen, weil ich so langsam lerne. Ich war ca. 3 Jahre einmal die Woche zur Yogastunde und habe, wenn ich es geschafft habe, auch ca. 30 min. täglich morgens alleine geübt. Die Yogastunde war eine sehr „softe“ Angelegenheit, sehr schön und entspannend, mit einer ganz lieben Lehrerin, geduldig und verständnisvoll. Die Teilnehmerinnen, also meist waren es ausschließlich Frauen, waren z. T. auch schon Jahre dabei, aber es kamen immer mal Neue hinzu, komplette Anfänger auch, es war nicht so, dass es mal eine Fortgeschrittenengruppe gegeben hätte. Das hat mir eine Weile alles sehr gut getan und ich habe in meinem Tempo viel gelernt, also für meine Verhältnisse. Aber dann bin ich im Nov. 2009 das erste Mal in Bad Meinberg gewesen zum Einführungswochenende, und das war für mich wie ein Paukenschlag in einen neuen Anfang. Seitdem übe ich viel intensiver und anders und Yoga ist richtig ein total wichtiger Bestandteil meines Daseins geworden, wenn nicht gar überhaupt die Hauptsache, jedenfalls scheint mir, es wird immer mehr zur Hauptsache, weil es darauf hinausläuft, dass es einfach alles umfasst. Mein Naturell ist eher kapha-mäßig träge, aber dennoch geht es voran. Ich könnte mir niemals 4 Stunden einplanen, auch vollzeit berufstätig und mit noch Anverwandten, Garten, Freunden etc. Aber morgens die ca. 1 Stunde fällt nur im absoluten Notfall aus oder wenn ich wirklich krank im Bett liege, was aber nebenbei bemerkt auch kaum noch vorkommt. Dann hat mir das Schicksal auch noch eine neue Yogalehrerin beschert, sogar nur 10 Fahrradminuten von mir weg und lehrt die Rishikesh-Reihe, ist in Bad Meinberg ausgebildet worden...also sowas von perfektem Timing! Genau als ich sie brauchte! Was mir morgens sehr bei der täglichen Praxis hilft, sind die Yogastunden von Yoga Vidya, damit kann man alleine wunderbar üben. Und ein Satz, den glaub ich Sukadev mal gesagt hat: „Wenn du mal keine Lust hast, mach einfach trotzdem....“. Genial einfach, da ist der Schweinehund erstmal perplex ;)
      Also ich denk auch, du solltest deine Ansprüche an dich selber erstmal überprüfen und auch wenn man sich sagen kann, Zeit ist relativ etc., so sind wir doch in diesem Dasein mit der Uhr zugange und sollten uns damit arrangieren, wie immer den goldenen Mittelweg suchen und finden. Aber ich finde, jeden Tag eine Stunde ist besser als alle 2 Tage 2 Stunden. Jeden Tag ist Yoga-Tag.
      Alles Liebe und Gute dir liebe Waldfee, ich bewundere schon auch deinen starken Willen und nehme mir vor, auch etwas in der Richtung zu entwickeln.
      Anamaria
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