Ort: Yoga im Herzen von Fürth, Schwabacherstr. 40-42, Hinterhof, 2. Stock
Veranstalter: Karuna Yoga, Mitarbeiter des Instituts für Medienverantwortung
Mit dem Benefiz-Yoga für Meinungsfreiheit möchten wir Spenden für die Anwaltskosten von Dr. Sabine Schiffer, der Leiterin des Institut für Medienverantwortung (Erlangen), sammeln.
-------------------------------------------------------------------------------
Der Hintergrund:
Am 1. Juli 2009 wurde Marwa El-Sherbini von Alex W. in einem Dresdner
Gerichstsaal mit einer Vielzahl von Messerstichen ermordet. Ein
herbeigerufener Polizist schoss auf ihren Ehemann Elwy Ali Okaz, der
ihr zu Hilfe gekommen war, statt auf den Täter.
Marwa El-Sherbini war im dritten Monat schwanger, ihr 3 Jahre alter
Sohn war mit im Gerichtsaal während sie ermordet wurde und sein Vater
schwer verletzt wurde.
Vorgeschichte: Marwa El-Sherbini hatte auf einem Spielplatz den auf
einer Schaukel sitzenden Alex W. gefragt, ob ihr Sohn auch mal
schaukeln dürfe. Dieser sagte sie hätten kein Recht, hier zu leben, und
wenn der Junge auf die Schaukel käme, dann würde er ihn schaukeln, bis
er tot ist und bezeichnete Marwa El-Sherbini u.a. als „Terroristin“ und
„Islamistin“.
Er wurde wegen Beleidigung angezeigt und verurteilt. Im
Berufungsverfahren konnte Alex W. ein Messer mit in den Gerichtssaal
bringen und Marwa El-Sherbini ermorden.
Die deutschen Medien reagierten zunächst kaum auf die offensichtlich
rassistischen Motive des Täters. Erst als Proteste aus dem Ausland
kamen begann man sich zögerlich damit auseinanderzusetzen.
Der Anlass:
Sabine Schiffer hat in einem Interview mit dem iranischen Sender IRIB,
die Überlegung geäußert, ob die Schüsse des Polizisten im Fall Marwa
El-Sherbinis auf deren Ehemann, statt auf den Täter, einen rassistisch
motivierten Hintergrund haben könnten.
Vom Erlanger Amtsgericht werden ihr nun 2 Monate Haftstrafe bzw. 6000
Euro, wegen übler Nachrede, angedroht. Sabine Schiffer hat Einspruch
gegen den Strafbefehl eingelegt.
Weitere Informationen unter: www.medienverantwortung.de/das-institut/der-prozess/
Dr. Sabine Schiffer hat zur Islamdarstellung in den Medien promoviert
und ist Gründerin und Leiterin des Instituts für Medienverantwortung in
Erlangen www.medienverantwortung.de
-------------------------------------------------------------------------------
Wir fragen uns, warum hier Meinungsäußerungen kriminalisiert werden
sollen, statt Aufklärungsarbeit im Mordfall Marwa El-Sherbini zu
leisten.
Wir erklären uns mit Sabine Schiffer solidarisch und unterstützen
das Aktionsbündnis gegen Rassismus und für Meinungs- und
Wissenschaftsfreiheit.
Weitere Informationen und Unterschriftensammlung auf www.solidaritaet-mit-dr-sabine-schiffer.de
-------------------------------------------------------------------------------
Spende:
Für die Yogastunden wird um eine Spende von jeweils 17 Euro gebeten (bei geringem/hohem Einkommen entsprechend weniger/mehr).
Für den Themenabend wird für alle, die nicht an einer Yogastunde
teilgenommen haben, um eine Spende von 5 Euro gebeten (bei
geringem/hohem Einkommen entsprechend weniger/mehr).
Wer am 20. März nicht kommt, aber spenden möchte, möge dies bitte direkt tun.
Bankverbindung siehe www.medienverantwortung.de/impressum/, Verwendungszweck "Prozess".
Die Veranstaltungen:
9:00 Uhr
Ashtanga Vinyasa Yoga, geführte Klasse
(Ashtanga Yoga-Kenntnisse notwendig)
11:15 Uhr
Ashtanga Yoga Schnupperstunde
kurze Einführung ins Ashtanga Vinyasa Yoga
16:00 Uhr
Klassisches Hatha Yoga, sanft
18:00 Uhr
Themenabend zu den Hintergründen
(!!! Schuhfrei, bitte dicke Socken mitbringen)
Informationen zum Yoga unter karuna-yoga.de
siehe auch: http://karuna-yoga.de/benefiz-yoga-fuer-meinungsfreiheit.html
Antworten
http://www.presstv.ir/rss/QuickPlayer.aspx?id=121597
dass wir keine Meinungsfreiheit haben sehe ich so nicht, jedoch ist diese oftmals unverhältnismäßig eingeschränkt. Eingeschränkt ist sie v.a. auch durch die Möglichkeiten der Verbreitung (womit wir beim Thema Pressefreiheit wären).
Freiheit muss immer da ihre Grenzen haben, wo die anderer unverhältnismäßig eingeschränkt wird. Und so gibt es natürlich auch Grenzen der Freiheit von Meinungsäußerungen. Wo genau diese Grenze verläuft ist sicherlich immer Teil einer gesellschaftlichen Diskussion.
Dass eine Holocoustleugnung, insbesondere in Deutschland, nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat, das sollte eigentlich auch Herr Schachtschneider wissen.
Grüße,
Karin
Was die Solidarität mit Sabine Schiffer angeht, so haben hier zwar einige Mitglieder - von eher links verorteten Parteien - der Linken, SPD und Grünen unterschrieben, allerdings auch mindestens ein CSU-Mitglied und es gibt bei den Parteimitgliedern der Linken einige, die der Arbeit von Sabine Schiffer alles andere als wohlgesonnen sind.
Ich denke der Diskurs hat weniger mit einem Links-Rechts Schema zu tun, als damit wie man zu den individuellen Freiheitsrechten und der Freiheit der Wissenschaft steht und welches Verständnis man vom Rechtsstaat hat.
Der angesprochene mögliche rassistische Subtext ist wohl eher jemandem verständlich, der über sich selbst reflektieren kann und sich auch selbst rassistisch motivierte Reflexe eingestehen kann.
„Freispruch erster Klasse“ in Erlangen für NRhZ-Autorin Dr. Sabine Schiffer
Erfolg im Kampf um Meinungsfreiheit
Von Dr. Maryam Dagmar Schatz und Franziska Schneider
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14953
Stellungnahme von Dr. Sabine Schiffer vor Gericht am 24.03.2010:
Rassismuskritische Forschung und ihre Implikationen
Bericht des Aktionsbündnis gegen Rassismus und für Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit in Erlangen:
Freispruch erster Klasse für Frau Dr. Sabine Schiffer
DANK an alle Unterstützer !!! (wobei die Yogis leider nur in wenigen Ausnahmefällen vertreten sind, wie sich an obigen Postings nachlesen läßt)
Was hat gesellschaftspolitisches mit Yoga zu tun?
Für mich hört Yoga nicht am Ende meiner Yogamatte und auch nicht an meiner Nasenspitze auf.
(Selbst in diesem Yogaforum gibt es eine Rubrik "Ökologie, politisches Engagement, soziale Verantwortung"; vielleicht würde es da auch besser hinpassen als in die "Offene Runde" ...)
Dass es eine Zunahme von antiislamischen Haltungen bei uns gibt, kann wohl kaum bestritten werden. Diese gibt es nicht nur bei "politically incorrect", "die grüne Pest", "Pro Köln" etc..
Was die Handlungen von Polizisten anbelangt, so kann man nicht absolut ausschliessen, dass diese nicht evtl. einen - wenn vielleicht auch unbewußten - rassistischen Hintergrund haben könnten.
Nur in Österreich, aber nicht bei uns?
Österreich: Opfer oder Verdächtige - eine Frage der Hautfarbe
Rassistische Diskriminierung im österreichischen Polizei- und Justizsystem; Amnesty International, 2009
http://www.amnesty.ch/de/shop/amnesty-publikationen/lander/osterrei...
Im Jahresbericht 2002 Deutschland von Amnesty International heißt es:
"Im März befasste sich der UN-Ausschuss für die Beseitigung der Rassendiskriminierung mit dem 15. periodischen Bericht der Bundesregierung über die von ihr zur Umsetzung des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form der Rassendiskriminierung ergriffenen Maßnahmen. Hauptkritikpunkte des Ausschusses waren »wiederholte Berichte über rassistische Vorkommnisse in Polizeiwachen und die Misshandlung von Ausländern, einschließlich Asylbewerbern, und deutschen Staatsangehörigen ausländischer Herkunft durch Beamte der Strafverfolgungsbehörden«. Der Ausschuss forderte die Bundesregierung eindringlich auf, die vorhandenen Ausbildungsmaßnahmen für diejenigen Beamten zu verstärken, die mit Angelegenheiten befasst sind, welche Ausländer und deutsche Staatsangehörige ausländischer Herkunft betreffen."
http://www.amnesty.de/umleitung/2002/deu03/026?lang=de
Wohl kaum jemand kann von sich behaupten völlig frei von Vorurteilen zu sein. Es ist absolut menschlich normal Vorurteile zu haben und auch fremden Dingen gegenüber skeptisch zu sein, Angst zu haben oder auch feindlich eingestellt zu sein.
Sowohl als einzelner, als auch als Gesellschaft ist es wichtig sich dieser Vorurteile bewußt zu werden und darüber zu reflektieren.
Gerade die Yogapraxis kann einem verhelfen seine eigenen Vorurteile wahrzunehmen und sich so von diesen zu befreien.
Aber auch sie schützt nicht vor "blinden Flecken".
Ein Zeichen der Solidarität
Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer, über seinen Besuch am Krankenbett von Elwi Ali Okaz und über die Notwendigkeit, ein politisches Zeichen zu setzen
"... Ich bin nicht nach Dresden gefahren, weil ich als Jude Angehöriger einer Minderheit bin. Ich unternahm die Reise, weil ich als Jude weiß: Wer einen Menschen wegen dessen Rassen-, Volks- oder Religionszugehörigkeit angreift, greift nicht nur die Minderheit, sondern die demokratische Gesellschaft als Ganzes an. ..."
http://www.zentralratdjuden.de/de/article/2560.html
Der ägyptischen Schriftsteller Alaa Al-Aswani über Demokratie und Ignoranz
http://orientbruecke.wordpress.com/2009/07/13/hasst-der-westen-den-...
Diesen Augenzeugenbericht zum Trauermarsch in Dresden finde ich nicht nur sehr interessant, er unterstreicht deutlich meine eigene Wahrnehmung.
http://www.sezession.de/12148/ich-war-dabei-ii.html
Vielleicht ist die ganze Geschichte auch ein guter Anlass um über den Clash der Subkulturen in unserem Land zu spekulieren.
Vielleicht sollte man Polizisten auch mehr in der Ausbildung schießen lassen und nicht alles kaputt sparen?
Nichts genaues weiß man nicht.
Klarstellung zum Polizistenfehlschuss in Dresden
Weder vorsätzlich, noch bösartig – aber eventuell rassistisch beeinflusst
http://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/200908...