ZEFAD (SAFED) – STADT DER KABBALISTEN. Ein spiritueller Reisebericht

Auf den Bergen im Norden Israels hoch über dem See Genezareth gelegen, wurde Safed, nach der Vertreibung der Juden aus Spanien 1492, das Zentrum der Kabbalisten des 16. Jahrhunderts. Berühmte Gelehrte hatten sich hier angesiedelt, bildeten Schüler aus und hinterließen ihre Schriften. Die Bedeutendsten unter ihnen waren die Rabbiner Josef Karo, Moses Cordovero und Isaak Luria. 1563 wurde in Safed die erste hebräische Druckerei Palästinas gegründet und damit eine größere Verbreitung Kabbalistischer Bücher ermöglicht.

Isaak Luria, der „ARI“, der Löwe, wie er von seinen Anhängern genannt wurde, war zunächst Schüler von Moses Cordovero und nahm nach dessen Tod seine Position ein. In den nur zwei Jahren, die er danach noch lebte, er starb früh mit 38 Jahren, sammelte er zahlreiche Schüler um sich, prägte sie mit seiner tiefen geistigen Schau, seinem immensen Wissen und seiner Weitsicht und hinterließ eine großes Werk, das erst sein Schüler Chaim Vital nach seinem Tod in schriftliche Form brachte.

Luria führte eine ekstatische Form des Gottesdienstes voll ausgelassener Freude ein und verursachte mit revolutionären mystischen Theorien im Judentum eine neue Woge religiöser Andacht. Er forderte dazu auf, jede Handlung, ob religiös oder profan, Gott zu widmen. Er sagte, man müsse sich seinem Handeln ganz und gar widmen, nur das Richtige zu tun, sei nicht genug, und er empfahl vor allen Ritualen folgende Meditation: „Siehe, ich bin bereit, eine Handlung zu begehen, die mich mit meinem Schöpfer verbindet.“ Er vertonte Gebete und war ein großer Lyriker.

Viele seiner Lieder sind bis heute fester Bestandteil der Liturgie. Luria war ein innovativer Theoretiker und seine Art, wie er seine mystische Gedankenwelt zum Ausdruck brachte – durch Meditation, Gesang, Freude und vor allem auch Naturnähe –, machten ihn einzigartig.

Auch heute noch ist in Safed der Geist der alten Meister zu spüren. Ihre Grabstätten sind ein Wallfahrtsziel der Gläubigen. Aber der Geist ruht auch über diesem Ort, man könnte sagen von Natur aus. Diese Schönheit der Landschaft, dieser weite, aber immer sanfte Blick über die Hügel hinab zum Yam Kinneret, zum See Genezareth und weiter… Der See, die Landschaft, dieser besondere Himmel, da gibt es keine Trennlinien, alles ist eine unendliche Einheit, die auch den Betrachter zutiefst mit einbezieht, die die Seele sanft umfängt und wieder in die Göttliche Schöpfung integriert.

Der Aufenthalt hier hat schon viele Menschen für das Licht höherer Sphären empfänglicher gemacht und auf ergreifende Weise verändert. Hier ist auf eine natürliche und leichte Art eine stetige Präsenz des Göttlichen, in der sich die Seele auf der sonst so schwer erträglichen Erde frei, beschwingt und zuhause fühlen kann. Sh‘ma Yisrael Adonay Elohenu Adonay Ehad. Amen.

~ Bhajan Noam ~



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