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Wirkliche Moral ist unmoralisch

 

(aus: Bhajan Noam "PranaॐYoga-Buch")

 

Der Mensch ist so kompliziert geworden in seiner Psyche und in seinem Denken durch zahllose widersprüchliche Lehren und Meinungen, dass er schon lange jeglichen Überblick verloren hat und wie ein Narrenschiff den Gewalten des Ozeans hilflos ausgesetzt scheint. – Und genau an dieser Stelle gilt es einen SCHNITT zu machen.

 

Vergiss bitte alle Religionen, Philosophien und deren Lehren und spüre dich selbst als Mensch! Stelle dir immer wieder neu diese Fragen: Was ist Menschsein generell? Was ist mein Menschsein, meine spezielle Wahrheit, meine Aufgabe, meine Erfüllung – jenseits aller Prägungen? – Buddha hat von seinen Schülern niemals verlangt, an ihn und seine Lehre zu glauben. Er hat immer wieder betont, das sei seine Erfahrung. Und er hat sie aufgefordert, selbst zu forschen, in sich zu gehen, zu meditieren, um zu erfahren, was für sie die Wahrheit ist.  

 

Versuche bitte, dich aller Moral zu entledigen. Das bist nicht du, das ist eingeimpft. Es mögen alles wunderbare und menschenfreundliche Gedanken sein, aber sie kommen nicht von dir, sie sind dir in den Kopf gesetzt worden, als du noch nicht bewusst warst und dich nicht wehren konntest. Jetzt glaubst du, dass es dein Denken, dein Empfinden ist. Aber das stimmt nicht. Wirkliche Moral ist sozusagen unmoralisch. Sie resultiert nicht aus der Befolgung der zehn Gebote. Du kannst moralisch sein, ohne jemals etwas von ihnen gehört zu haben. Das ist die Moral, die im Herzen von jedem wohnt. Die kleine, feine Stimme, die vom Lärm der Welt überlagert ist. Meditation bedeutet, all diesen Lärm – einschließlich der Stimmen Deiner Eltern, Deiner Lehrer und der Gesellschafft – zum Verschwinden zu bringen, alles Aufoktroyierte, alle Konditionierungen fallen zu lassen und bei SICH anzukommen, in der Leere, die zugleich die Fülle ist, in der alles enthalten ist, was wirklich von Wert ist, was dir Licht und Leichtigkeit schenkt: Liebe, Freiheit, Freude, Wahrheit, Verstehen.

Jesus sagte „Wer nicht Vater und Mutter verlässt und mir folgt, der kommt nicht ins Himmelreich.“ Oder er sagte „Wer nicht seine Kleider zerreißt und wieder wie ein Kind wird, wird das Himmelreich nicht erfahren.“ In uns sind die Stimmen von Vater und Mutter, von den Lehrern, den Politikern, den Priestern, aber wir müssen die eigene Stimme entdecken und ihr allen Raum geben, um uns in unserem wahren Selbst zu erfahren. Die Kleider, die wir zerreißen sollen, sind die Prägungen durch unser Umfeld, die es gilt, von sich zu schleudern, um wieder nackt und ungeprägt zu sein. Nur in dieser Reinheit, in dieser wiedererlangten Unschuld ist es möglich, die Stimme Gottes zu empfangen, oder die Stimme unseres eigenen inneren Selbst, die die Stimme der einen ungetrübten Wahrheit ist.

 

~ Bhajan Noam ~

 

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Kontakt: bhajan-noam@gmx.de

 

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Kommentare

  • Eine schöne Darstellungsform mit weißem Tantra, herzlichst Ananda Elisabeth

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