Rama heißt wörtlich: „Der, der sich freut“. Es ist das Bija-Mantra von Rama.
Ram, wenn man es mit kurzem „a“ spricht, ist das Bija-Mantra des Feuers und des untersten, des Manipura-Chakras. Wenn man das „a“ zu „Ram“ verlängert, wird es auch zu einem Bija-Mantra des Herzens.
Man kann auch sagen: Ram ist Feuer und Selbstvertrauen, Mut, Willenskraft. Wenn man das Bewusstsein des Selbstvertrauens ausdehnt, wird Selbstvertrauen zu Gottvertrauen. Individueller Mut wird zum Mut aus der Verbindung mit dem Unendlichen. Dann kommt er wirklich von Herzen, und auf das Manipura-Chakra folgt automatisch das Anahata-Chakra, das Herz-Chakra. Das eigene Bemühen transzendiert sich zum anstrengungslosen Bemühen. Es wird zur Anstrengungslosigkeit, die aus der Verbindung mit dem Unendlichen kommt. Aus Selbstvertrauen wird Gottvertrauen. Aus individuellem Mut wird der Mut aus der Verbindung mit dem Unendlichen. Aus dem, was wir als Individuum tun, kommt die Verbindung mit allem, was Gott tut.
Und so wird aus der Befriedigung, die wir erleben, wenn wir selbst etwas leisten und bewirken - was alles Manipura-Energie ist - die Liebe und die Freude, die einfach aus dem Sein an sich kommt, aus der Verbundenheit und aus der Liebe mit anderen. Aus der Kraft und der Liebe, die wir leben, um etwas von anderen zu bekommen - was auch Manipura-Liebe ist - entsteht die uneigennützige Liebe, die nichts erwartet, nichts bekommen will, die bedingungslos ist. Das ist dann Ram – Herzens-Liebe.
Ram manifestiert sich als Inkarnation Gottes, Rama, auch in der Ethik. Aus dieser Herzensenergie sollte das konkrete Handeln entstehen. Rama, in der Ramayana, ist ein Beispiel dafür, wie man die Herzens-Liebe praktisch leben kann. Bedingungslose Liebe ist Herz, Intuition, Verbundenheit, reine Freude. Diese Liebe muss aber auch im Alltag gelebt werden. Dann ist sie Ethik und praktische Verantwortung. Sie wird ganz konkret in den kleinen und großen Handlungen, die wir tun. Aus Liebe und Freude geschieht etwas Praktisches. Dann arbeiten das Manipura-, das Swadhisthana- und das Muladhara-Chakra zusammen. Durch diese Verbindung führt engagiertes, verantwortungsbewusstes Handeln zur Liebe und umgekehrt, Liebe und Freude führen dann zu verantwortungsbewusstem Handeln in der Welt und im Alltag.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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