Für uns in Bad Meinberg ist schon seit ein paar Jahren am 21. Juni Weltyogatag - Yoga passt zum lichtvollen Aspekt von Sommerbeginn und Sommersonnenwende.
Wie Swami Nirgunananda in ihrem Vortrag vom Vorabend erläutert hat geht der Weltyogatag nicht ursprünglich auf den indischen Premierminister Narendra Modi zurück - ein Aspekt der in der internationalen Presse nur vereinzelt aufgegriffen wird. Initiator ist vielmehr der Vorsitzende der Portugiesischen Yogavereinigung, Swami Amrta Suryananda, von dem auch wir diese schöne Tradition übernommen haben.
Wer im vergangenen Jahr beim 1. Europäischen Yogakongress bei uns im Haus war, erinnert sich vielleicht noch an Swami Amrta Suryanandas Schilderung des Weges von der Idee bis zur UN-Resolution.Nun war es also so weit, am 21. Juni 2015 war der erste offizielle Weltyogatag, beschlossen von der UN am 11. Dezember 2014.
Die Berichterstattung konzentriert sich bei so einem Ereignis eher auf Neu Delhi, New York und Berlin als auf Bad Meinberg, Horumersiel, Oberlahr oder Maria-Rain. Wir haben uns hier davon nicht abhalten lassen und einen bunten Weltyogatag mit gut 300 Gästern gefeiert (hier der Bericht).
Interessant ist, aus wie vielen Perspektiven die Presse anlässlich des Weltyogatages berichtet:
- Die ARD hat gut recherchiert und Rishikesh als Quelle des Yoga ausfindig gemacht - der Bericht trägt den schönen Titel Bei uns ist immer Happy Hour
- SAT1 betont eher den Eventcharakter des Massenereignisses: Millionen Menschen biegen und dehnen sich
- Spiegel Online beschäftigt sich eher mit den politischen Aspekten und bemüht die Klischees von Yoga als "Turnübung": Am Sonntag verrenkt sich die Welt
- Im Reiseteil gibt es zusätzlich noch einen Bericht über den aus Kalifornien stammenden Trend, Yoga-Räume auf Flughäfen einzurichten: Runterkommen vorm Abflug - in Deutschland bisher leider nicht geplant
- Die Welt konzentriert sich auf Beschwerden indischer Christen und Muslime, die im Weltyogatag eine politische Missionierungskampagne des Hinduismus sehen. Dabei ignoriert das Blatt das Statement von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der sich klar zum nicht diskriminierenden Charakter von Yoga geäußert hatte: Kritik aus Glaubensgründen
- Der Tagesspiegel fokussiert sich auf das schlechte Image Indiens und sieht den Weltyogatag als geschickten außenpolitischen PR-Coup der Regierung Modi: Herabschauender Hund für alle
- Die Frankfurter Neue Presse hat unsere Freunde vom BDY zu Yoga-Statistiken für Deutschland und Wirkungen von Yoga befragt: Turnen für den Weltfrieden
- Die Zeit greift den Aspekt der Meditation heraus: Vereint im gemeinsamen Oommh
Andere berichten über Einzelaspekte des Yoga, ohne den Weltyogatag explizit zu erwähnen. Die zeitliche Nähe der Berichte zum 21.6. dürfte kein Zufall sein:
- Die Münchener tz berichtet über Outdoor-Yoga: Sonnengruß in den Bergen
- Das Portal business-on.de konzentriert sich auf wirtschaftliche Aspekte: Das Geschäft mit der Entspannung läuft prächtig
- Der Hessische Rundfunk hat sogar eine neue spannende Variante entdeckt: Yoga auf dem Fahrrad
Wir freuen uns über diese Aufmerksamkeit für Yoga und die Vielfalt der Berichterstattung. Manch einer mag darin Widersprüche entdecken, wir bemühen uns im Sinne Swami Sivanandas um die sowohl als auch-Sichtweise. In SukadevsWorten: "Sei dir bewusst, dass das eine richtig sein kann und das andere auch."
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