Skanda Shasti

Ich lese aus dem Buch von Swami Sivananda „Feste und Fastentage“, aus dem 21. Kapitel „Skanda Shasti“. Das Fest, das morgen gefeiert wird und die sechs Tage davor, also seit letztem Samstag. Also, direkt nach Diwali beginnt Skanda Shasti.


Swami Sivananda schreibt:
„Ehrerbietung und demütige Verehrung an Subramanya, den Sohn Shivas, den Heerführer der Engelswesen. Demütige Verehrung dem höchsten Wesen, dem Herrscher dieses Universums, der in unserem Herzen wohnt.“


Aus diesem Gebet, das Swami Sivananda schreibt, ist schon gleich klar, Subramanya ist kein eigenständiger Gott irgendwo, sondern Subramanya ist ein Name für das höchste Wesen, welches auf verschiedenste Weisen verehrt werden kann, eben auch als Subramanya. Subramanya gilt in der Mythologie als der zweite Sohn Shivas, der Geliebte von Valli und Devayani. Das heißt also, er hat zwei weibliche Aspekte dabei.


„Der seinen Verehrern leicht seinen Segen gewährt. Er ist die Verkörperung von Stärke, von Wissen, von Liebe und Wonne.“


Und letztlich, Gott ist immer Satyam, Shivam, Sudaram, das heißt, Wahrheit, Schönheit, Güte, Liebe, nur der Ansatzpunkt ist immer etwas unterschiedlich. Und bei Sharavanabhava spielt Stärke eine besondere Rolle. Mit Stärke beginnt es, dann geht er weiter zu Wissen, Liebe und Wonne.


„Gott offenbart sich von Zeit zu Zeit in verschiedenen Formen und Gestalten, um Dharma, die rechtmäßige Ordnung, wieder herzustellen und das Negative zurückzudrängen. Subramanya gilt als eine Inkarnation von Shiva.“


Also, zum einen gilt er als Sohn Shivas, zum anderen gilt er als Inkarnation Shivas, als nächstes gilt er aber auch als Manifestation von Brahman. Subramanya heißt eigentlich, Brahman, der als Gutes sich manifestiert. Su heißt gut. So wie Suguna, die, mit den guten Eigenschaften. Subramanya, die Güte von Brahman.


„Alle Inkarnationen sind Manifestationen des einen höchsten Gottes. So sind Subramanya und Krishna eins. Subramanya hat einen Speer in der Hand. Das ist ein Symbol der Kraft, das darauf hinweist, dass er der Herrscher des Universums ist. Zum anderen ist auch der Speer das Symbol der einpünktigen Konzentration, mit welcher wir nach dem Höchsten streben können. Sein Fahrzeug ist der Pfau, auf dem er reitet.“


Hier gibt es wieder verschiedene Interpretationen. Das eine ist, Sundara ist eine der Manifestationen Gottes. Sundara heißt Schönheit. Und wann immer wir irgendwo etwas Schönes sehen, können wir an Gott denken.


„Eine Kobra unter seinen Füßen zeigt, er ist vollkommen frei von Furcht, er ist unsterblich und weise. Manchmal wird er auch allein mit seinem Speer dargestellt und hat dann den Namen Velayudhan. Diese Darstellung symbolisiert seinen Nirguna-Aspekt, also eigenschaftslosen Aspekt, Aspekt der Einheit und der Unendlichkeit. Subramanya wird auch Chanuka genannt, der mit den sechs Gesichtern. Die sechs Gesichter, bzw. die sechs Köpfe, repräsentieren die sechs Strahlen bzw. sechs Attribute, nämlich Weisheit, Verhaftungslosigkeit, Stärke, Ruhm, Wohlstand und göttliche Kraft. Sie bedeuten, dass Subramanya die Quelle der vier Veden so wie der Vedangas – da gibt es zwei Haupt und dann sind es sechs – sowie der sechs Schulen der Philosophie ist. Sie sind auch Symbole für die Beherrschung der fünf Sinnesorgane, als auch dem sechsten Sinnesorgan, dem Geist. Es ist somit das höchste Wesen mit Tausenden von Köpfen und Händen. Seine Köpfe weisen in alle Richtungen.“


Vorne, hinten, links, rechts, oben, unten – das sind eben auch sechs. Dreidimensionales Universum heißt eigentlich, es sind sechs Richtungen. Und so symbolisiert Subramanya auch Gott im relativen Aspekt, der in drei Dimensionen alles durchdringt.


„Subramanya kann sich vervielfältigen und willentlich jede Gestalt annehmen.“


Noch aus dem letzten Absatz: „Bete aus der Tiefe deines Herzens heraus: Oh Gott, barmherziger Gott, wir haben nicht ausreichend Glaube oder Hingabe. Wir wissen nicht, wie wir dich wirklich auf angemessene Weise verehren können. Und wir sind auch nicht in der Lage, wirklich über dich zu meditieren. Wir sind deine Kinder, die den Weg verloren, das Ziel und deinen Namen vergessen haben. Bitte, Oh mitfühlender Vater, hole uns zurück. Oh göttliche Mutter, bitte lasse uns eins werden. Vergib uns, Oh geliebte Mutter Valli, wenn wir unwürdig und pflichtvergessen geworden sind. Hilf uns, wieder zu wachsen, pflichtgetreu, gewissenhaft. Wir sind Dein für alle Zeit. Alles ist Dein. Bitte, nehme die Aufgabe an, dass Du das Verhalten Deiner Kinder korrigieren willst. Bitte, forme uns, damit wir auf den richtigen Weg kommen. Beseitige den Abgrund und den Schleier, die uns von Dir trennen. Gib uns deinen Segen. Erleuchte uns. Bringe uns zurück zu Deinen Lotusfüßen. Dies ist unser inbrünstiges Gebet an unsere geliebten göttlichen Eltern seit alters her.“


Hari Om Tat Sat
 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

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