Sanjaya, „San“ – „mit“, „Jaya“ – „Sieg. Sanjaya – mit Sieg, der Siegreiche. Sanjaya war zunächst mal der Wagenlenker von Dhritarashtra. Dhritarashtra war der blinde König, er war der Bruder von Pandu, der Onkel der Pandavas, also Onkel von Yudhisthira und Arjuna. Dhritarashtra war der alte König. Und dieser alte König, der hatte Söhne gehabt, der älteste hieß Duryodhana, und er ist auch durch die Gegend gefahren worden, dazu hatte er einen Wagenlenker, der war Sanjaya.

Dhritarashtra war blind, deshalb ist er nicht wirklich auch in Schlachten gezogen, aber dennoch, er wurde gefahren. Und derjenige, der ihn gefahren hat, war Sanjaya. Allerdings, Dhritarashtra als Blinder ist nicht zu sehr durch die Gegend gefahren und so hat Sanjaya weitere Aufgaben gehabt. Sanjaya war insbesondere dann ein Ratgeber von Dhritarashtra. Sanjaya war ein tugendhafter Ratgeber, der leider oft nicht zu Dhritarashtra durchgedrungen ist. Dhritarashtra war blind, er hat nicht gesehen, was seine eigenen Söhne für lasterhafte Handlungen vollzogen haben, dass sie nicht dem Dharma gefolgt sind. Und selbst wenn er es gesehen hatte, hat er die Augen davor geschlossen oder hat nicht eingegriffen. Sanjaya hat Dhritarashtra immer wieder ermahnt und hat Dhritarashtra immer gebeten, er möge doch hinsehen. Sanjaya war so ein guter und rechtschaffener Mensch. Als jetzt diese große Mahabharata Schlacht auf Kurukshetra beginnen sollte, dort gab es einen großen Meister namens Narada und der ging zu Dhritarashtra und sagte: „Dhritarashtra, ich könnte dir alles zeigen, was auf der Schlacht geschieht. Ich könnte dir dein drittes Auge öffnen, das Auge der Intuition, und dann würdest du sehen, was dort alles geschieht.“ Dann sagte Dhritarashtra: „Ich bin bisher blind. Und wenn das erste, was ich jetzt in diesem Leben sehe, wäre, wie meine Söhne sich mit meinen geliebten Neffen die Köpfe einschlagen, das will ich nicht. Aber ich habe ja einen Ratgeber, Sanjaya, bitte öffne ihm das dritte Auge, dann weiß er, was geschieht, und kann es mir nachher berichten.“

Und so kam es, dass Narada dem Sanjaya sein inneres Auge öffnete, so dass Sanjaya alles mitbekam, was in der Mahabharata geschah. Und so wollte Sanjaya dem Dhritarashtra die Bhagavad Gita erzählen. Aber Dhritarashtra wollte erst nichts wissen. Erst als Dhritarashtra hörte, dass Bhishma, der General und Oberbefehlshaber, seine Armee tödlich getroffen, auf einem Bett von Pfeilen lag, dort fragte er Sanjaya: „Oh Sanjaya, bitte sage mir, was taten meine Söhne, was taten die Söhne von Pandu, als sie auf dem Feld von Kurukshetra versammelt waren?“ Und mit dieser Frage von Dhritarashtra an Sanjaya beginnt die Bhagavad Gita.

Dhritarashtra fragte also den Sanjaya: „Was ist eigentlich passiert?“ Er fragt es dann, als er gehört hatte, dass sein Oberbefehlshaber, Bhishma, tödlich verletzt war. Und danach antwortet Sanjaya und erzählt dem Dhritarashtra insbesondere die Bhagavad Gita. Und so wird in der Bhagavad Gita geschrieben, dass sie erzählt ist von Sanjaya. Sanjaya erzählt dem Dhritarashtra die Bhagavad Gita und gibt wieder, was Krishna und Arjuna erzählt haben. Und Sanjaya wusste das, weil er eben sein drittes Auge geöffnet hatte und so mitbekommen hatte, was alles geschehen war auf Kurukshetra. Also, Sanjaya wörtlich „mit Sieg“, Sanjaya, der Name des Wagenlenkers und Ratgeber des Königs, Sanjaya, derjenige, der die Bhagavad Gita dem Dhritarashtra erzählt hat.

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