ॐ Die ursprüngliche Qualität der Wochentage: Sonntag, Sonnentag

Der Sonntag ist nach dem ursprünglichen Kalender der erste Tag der Woche. Mit der reinen, strahlenden Energie der Sonne könnten wir kraftvoll in die neue Woche starten. Doch das Christentum wollte sich vom Judentum, das wie alle traditionellen Völker seinen heiligen Tag am Samstag (Shabbat) hat und mit ihm die Woche krönt und abschließt, unterscheiden und verlegte ihn auf den Sonntag. Eine für unser Energiesystem folgenschwere Entscheidung. Wer kennt nicht die Montagsmüdigkeit, die Unlust an diesem Tag zur Arbeit zu gehen. Fehlerhafte Produkte nennen wir auch Montagsproduktion. Unser rationales Denken ist an diesem Tag nicht eingeschaltet. Es herrscht eine andere Energie, zu der wir bei der Beschreibung des Montags noch kommen werden. – Zurück zum Sonntag, der im Englischen „Sunday“ heißt, im Dänischen, im Norwegischen und im Schwedischen „Söndag“, im Isländischen „Sunnudagur“, im Finnischen „sunnuntai“, im Niederländisch „Zondag“, im Lateinischen noch „dies solis“, Tag der Sonne, doch im Italienischen sieht man dann die Christianisierung in der Umwandlung in „domenica“, Tag des Herrn, wie auch im Französischen „le dimanche“ und im Spanischenen und Portugiesischen „domingo“.

 

Sonntag, Tag der energievollen Aktivität:

Der Sonntag ist der große Starttag in eine neue Woche hinein oder in einen Neubeginn gleich welcher Art. Hier sind wir auf allen Ebenen voll leistungsfähig. Unsere körperliche, psychische und geistige Kraft ist auf einem Gipfel. In der vedischen Tradition wird mit dem Gayatrimantra die Macht der Sonne angerufen, ihr Segen wird erbeten, bevor man mit einer weltlichen oder spirituellen Aktivität beginnt. Echnaton startet mit der Sonne als alleiniger Gottheit eine umwälzende Revolution in der konservativen ägyptischen Gesellschaft. Der Heilige Franziskus preist in seinem „Sonnengesang“ unser großes Gestirn mit diesen Worten: „Gelobt seist Du, Herr, samt allen Deinen Werken, doch in besonderem Maß durch Schwester Sonne. Auf uns herab lässt Du sie täglich scheinen. Wie schön ist sie; sie strahlt mit großem Glanze. Vor Dir, o Höchster, hat sie ihren Sinn.“ 

 

Sonntag, Denken, Planen und Handeln unter ganzheitlichem Aspekt:

Wie die Sonne nicht alleine im Kosmos steht, sondern ihre Planeten harmonisch gleich Familienmitgliedern um sich schart und selbst eingebunden ist in die Stämme und Völker der Galaxien, so können wir an diesem Tag, wie es der Prophet ausdrückte: „Ich sah von einem Ende der Welt bis zum anderen“, mit geistiger Klarheit, mit Umsicht und weiser Vorausschau unser Werk planen, gestalten und vollenden.

 

Sonntag, mütterliche Kraftspenderin für Muladhara:

Die Sonne, die in ihrem Energiespektrum eigentlich allumfassend ist, kann trotzdem ihre Kraft besonders in Muladhara wirken lassen. Da wir keinen Erdtag haben und die Sonne sozusagen die Mutter der Erde ist, kann sie in idealer Weise ihre mütterliche Energie unserem Wurzelchakra spenden. In dem Zusammenhang ist es interessant, dass die Sonne im Germanischen weiblich ist, im Unterschied zu den meisten anderen Sprachen. Muladhara bedarf der mütterlichen Urkraft, damit von hier ausgehend ein starkes und tiefes Vertrauensband genährt, gefördert und mit uns selbst geknüpft werden kann. 

 

~ Bhajan Noam ~

 

Aus: Bhajan Noam "SHASTRAS - Meistertexte" ISBN 978-3-00-041812-9

 

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

 

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Kommentare

  • Vielen Dank für die wertvolle Vorveröffentlichung aus deinem Prana-Yoga-Buch. Beim heutigen Sonntagabend Satsang werde ich jetzt gleich daraus vorlesen.
    Noch einen schönen Sonntag. Om Suryaya Namaha. Atmarama

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