Im Bhakti Yoga wollen wir immer wieder unser Herz öffnen. Bhakti Yoga – der Yoga Weg der Liebe und der Hingabe. Wir wollen Ehrerbietung entwickeln. Auch im Raja Yoga, dem Yoga der Geisteskontrolle sagt man: wie man denkt, so fühlt man und wie man fühlt, das beeinflusst, wie wir nachher wieder denken.
Angenommen, ihr seid in einer guten Stimmung, dann werden die Gedanken, die man hat, auch positiv sein und wenn die Gedanken positiv sind, dann nimmt man das, was drum herum passiert, auch positiv wahr. Man kann alles, egal was man sieht, positiv und negativ ansehen. Und man kann, egal was ein Mensch zu einem sagt, irgendwo Hintergedanken vermuten oder einfach fröhlich sein. Als Mensch sind wir nicht dem ausgeliefert, dass irgendwo etwas von außen auf uns zukommt und unsere Gedanken beeinflusst. Wir sind zwar bestimmten Zyklen und Rhythmen unterworfen, aber damit können wir bewusst umgehen.
Der Mensch hat die Fähigkeit, bis zu einem gewissen Grad seinen Gemütszustand zu ändern. Bewusst oder unbewusst machen das die meisten Menschen. Sei es mit dem, wie sie essen, was sie essen, was sie lesen, anschauen usw. Viele versuchen, mit äußeren Dingen ihren Gemütszustand zu ändern. Manches davon ist wirksam und manches ist vielleicht gerade in die umgekehrte Richtung wirksam.
Etwas, das sehr wirksam ist, um die Gemütsstimmung zu ändern, ist diese Ehrerbietung. Wir können bewusst das, was wir für großartig halten, verehren und Respekt entwickeln. Wir können uns Zeit dafür nehmen. Wir können die Vögel genießen, wir können die Blumen genießen und uns bewusst machen, dass hinter dem ganzen Universum eine schöpferische Kraft steckt, Shakti genannt. Hinter dem ganzen Universum ist Fülle. Die Natur gibt alles in der Fülle, Lakshmi. Wir können dort Ehrerbietung haben, unser Herz öffnen, uns weit machen.
Hinter dem ganzen Universum sind aber auch Durga und Kali. Dinge ändern sich und das ist auch gut. Angenommen, nichts würde sich ändern, dann könnte auch nichts passieren. So können wir auch gegenüber dieser Kraft Ehrerbietung haben. Letztlich sind wir immer beschützt, aufgehoben im kosmischen Ganzen. Dafür steht Durga. Irgendwo sind wir wie in einem Mutterschoß geborgen, sind wir in dieser göttlichen Mutter.
So gibt es auch Menschen, die wir vielleicht für besonders großartig halten. Natürlich, jeder Mensch hat großartige Eigenschaften und weniger großartige Eigenschaften. Wir können uns an die weniger großartigen Eigenschaften wenden und uns darüber ärgern. Oder wir können uns auf die großartigen Eigenschaften konzentrieren und sie respektieren. In dem Moment, wo wir etwas Großartiges in jemand anderem respektieren, in dem Moment ist das in unserem eigenen Geist drin. Wenn eine Affirmation oder eine Wahrnehmung mit Respekt verbunden ist, dann ist sie mit Gefühl verbunden. Und dieses Gefühl stärkt besonders unsere positiven Gedanken.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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