Hallo und herzlich willkommen zur neunten Ausgabe des Depressions-Podcasts. Heute wieder eine Achtsamkeitsübung, eine Atem-Achtsamkeitsübung. Das letzte Mal hast du dich konzentriert auf den Bauch und hast vielleicht einige schöne Erfahrungen gemacht, dass es recht einfach ist, so in die Gegenwart zu kommen und mal abzuschalten von allem anderen, was ablaufen mag. Heute, beobachte die Bewegung des Atems in den Lungen und im Herzen. Du kannst damit gleich beginnen und nachdem du begonnen hast, werde ich ein paar Worte noch über das Warum und Wie dieser Übung sagen.

Vielleicht sitzt du, vielleicht liegst du, vielleicht stehst du. Es ist einfacher, diese Übung zu machen, wenn du vielleicht sogar die Augen schließen kannst. Aber die Übung geht auch, wenn du in Bewegung bist, wenn du gehst und dann musst du eben noch achtsamer und bewusster sein. Vielleicht, wenn du Auto fährst, musst du jetzt gleichzeitig auf den Straßenverkehr achten und gleichzeitig in deine Brust spüren. Spüre also in deine Brust und werde dir bewusst, wie fühlt es sich an, wenn du einatmest, wie fühlt es sich an, wenn du ausatmest. Normalerweise spürst du die Bewegung der Lungen an sich nicht, aber vielleicht spürst du die Bewegung der Rippen. Und vielleicht spürst du ein anderes Gefühl beim Einatmen als beim Ausatmen. Vielleicht spürst du auch dein Herz selbst. Es ist nicht unbedingt das physische Herz, das ja eher links ist, sondern das so genannte spirituelle Herz, das in der Mitte des Brustkorbes ist. Vielleicht entspricht es auch der Thymusdrüse oder dem Herzgeflecht, aber es gibt so in der Mitte der Brust eine Region, wo Emotionen, Gefühle am leichtesten spürbar sind. Sei dir bewusst, wie ändert sich das beim Einatmen, wie ändert sich das Gefühl dort beim Ausatmen. Und wie ändert sich das Gefühl während du die Aufmerksamkeit dort hältst und die Aufmerksamkeit hältst auf der Veränderung beim Ein- und Ausatmen.

Wenn zwischendurch das Gefühl nicht nur schön ist, vielleicht kannst du es aushalten. Ansonsten könntest du ja auch wieder zurück zum Bauch hingehen, das ist etwas emotionsfreier. Aber du kannst im Herzen spüren, du kannst dir bewusst sein, es ändert sich beim Einatmen, es ändert sich beim Ausatmen. Der berühmte Yogameister Patanjali hat vor 2500 Jahren im Yoga Sutra im dritten Kapitel gesagt: „Bewusste Wahrnehmung der Herzregion führt zum Verstehen der Psyche.“ Indem du dein Herz spürst, lernst du, auf dein Herz zu hören, du lernst, dich selbst besser zu verstehen, du lernst, dich mit Liebe anzunehmen und du lernst auch, anderen mit Liebe zu begegnen. Das mag jetzt für dich weit weg sein, aber spüre einfach in deine Lungen hinein, spüre in dein Herz hinein. Das alleinige Hineinspüren in dein Herz ist eine Praxis mit hoher Heilwirkung. Du brauchst nichts in dir zu verändern. Du brauchst nichts in dir zu kontrollieren. Du brauchst dich nicht zusammenzureißen, nichts dergleichen. Bei dieser Übung beobachtest du einfach nur das Gefühl im Herzen während du ein- und ausatmest. Alles, was dabei an Gefühl ist, ist ok. Du spürst es einfach. Und dieses Hineinspüren an sich wirkt heilend, verbessert deine Intuition, deine Eigenwahrnehmung und langfristig führt es zu Liebe und Freude, Liebe zu dir selbst, Liebe zu deinen Mitmenschen und die Fähigkeit, Freude wahrzunehmen, vielleicht spürst du sie schon jetzt.

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Kommentare

  • Lieber Sukadev,
    diese Übung mache ich, wenn etwas zwischen meinen Nächste steht, dann schicke ich mit meinem Atmen von meinem Herzen Liebe und Frieden hin.
    Es wirkt bei mir, sodass ich nur noch Liebe und Freundlichkeit meinen Nächsten gegen über verspüre, wo vorher nicht so nette Gedanken oder Empfindungen waren.

    Om Shanti Wuschel

    DANKE

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