Achtsamkeitsübung – Vorbeugung bei Depressionen. Beobachtung des Atems im Bauch.


Hallo und herzlich willkommen zur achten Ausgabe des Depressions-Podcasts, des Podcasts zum Umgang mit Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Depressionen, Melancholie, depressiven Verstimmungen. Heute: Ausbau der Achtsamkeitsübung vom letzten Mal. Ein Teil davon, nämlich Beobachtung des Atems im Bauch. Wenn man in eine depressive Verstimmung gekommen ist, hat man vielleicht gelernt, dass man selbst gar nicht mehr so viel machen kann. Vielleicht bist du dazu gekommen, dass du merkst: „Ja, ich selbst habe es nicht mehr unter Kontrolle, willkürlich sind Dinge nicht mehr steuerbar.“ Du kannst aber weiter vertrauen auf die Selbstheilkräfte des Körpers und der Psyche. Genauso wie eine Wunde normalerweise von selbst heilt, wenn man sie lässt, genauso heilt auch die Psyche. Und manchmal hilft es, der Psyche dazu die Gelegenheit zu geben. Und eine Möglichkeit dafür ist es, dass du dich auf die Gegenwart konzentrierst. Und eine Möglichkeit, dich auf die Gegenwart zu konzentrieren, ist die Beobachtung des Atems.

Heute kannst du dich besonders konzentrieren auf den Bauch. Du kannst z.B. jetzt ruhig sitzen oder ruhig stehen, die Übung geht natürlich auch im Gehen oder im Liegen, am einfachsten ist sie tatsächlich im Liegen oder im Sitzen. Während du sitzt oder gehst oder liegst oder stehst, beobachte, wie der Bauch sich bewegt. Das hast du schon beim letzten Mal gelernt. Beim Einatmen geht die Bauchdecke nach vorne, beim Ausatmen geht die Bauchdecke hinein. Du atmest so ein paar Mal. Und spüre dabei besonders, wie die Nabelgegend sich bewegt. Es gibt eine berühmte Schrift aus dem Yoga und aus dem Yoga stammen viele der Übungen, die ich hier in diesem Podcast anleite, und diese Schrift ist von Patanjali geschrieben worden, einem Yogameister von über 2500 Jahren, und der sagt: „Bewusste Wahrnehmung der Nabelregion führt zum Wissen der eigenen Bedürfnisse.“ Yoga sagt, in dir ist alles Wissen, in dir ist alle Intuition. Und gerade im Hatha Yoga sagt man, sie ist in dir so drin, dass du durch das Spüren und Wahrnehmen deines Körpers dir dessen bewusst werden kannst.

Spüre also jetzt deinen Nabel und spüre deine Bauchdecke. Und während du dich darauf konzentrierst, kann vieles in dir passieren. Du musst nicht jetzt irgendwie schauen, was kommt da jetzt gerade für eine Intuition? Die Intuition kommt, du brauchst daran nichts zu machen, du musst nichts erzwingen, du musst nichts tun, außer bewusst die Nabelgegend spüren beim Ein- und Ausatmen. Wenn du das regelmäßig machst, kann es am Tag passieren, dass du plötzlich weißt, was du brauchst. Im Kundalini Yoga wird gesagt, die Bauchregion ist Gegend der Sonnenenergie, der Feuerenergie, der Energie, Dinge zu bewirken, mutig zu sein, Selbstvertrauen zu haben. Auch etwas, was hilfreich sein kann bei depressiven Verstimmungen. Wiederum gilt, allein dadurch, dass du dich auf die Bauchregion konzentrierst, wird diese positive Kraft in dir stark werden.

Du musst also nichts weiter tun. Spüre einfach, wie die Bauchdecke sich bewegt beim Einatmen und beim Ausatmen. Und spüre die Empfindung, die dabei entsteht, während die Bauchdecke nach vorne und nach hinten geht. Wenn du den Impuls bekommst, den Bauch etwas stärker zu bewegen, z.B. beim Ausatmen den Bauch stärker hineinzugeben und beim Einatmen den Bauch stärker nach vorne, folge diesem Impuls. Wenn du diesen Impuls nicht hast, dann beobachte einfach, wie der Bauch sich von selbst bewegt. Spüre also die Bewegung des Bauches, evtl. vertiefe den Bauchatem. Und tief im Hintergrund kannst du dir bewusst sein, wenn du das regelmäßig machst, kommst du mehr zu deinen Bedürfnissen und du kommst mehr zu deiner inneren Kraft.

Mache diese Übung immer mal wieder, du wirst merken, du kommst zu neuer Kraft. Und selbst wenn du nicht sofort merkst, dass du neue Kraft hast, mindestens bist du in der Gegenwart. Und das Hineingehen in die Gegenwart hilft dir sehr bei jeder Form von depressiven Verstimmungen, hilft dir, mindestens aus dieser Verzweiflung herauszukommen, neue Kraft zu schöpfen und Energie. - Bis zum nächsten Mal auf www.depression.podspot.de.

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