Bhakti Yoga – Yoga der Hingabe und Liebe

Bhakti Yoga – Yoga der Hingabe und Liebe

 

Ich lese etwas aus dem Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda und es hat aufgeschlagen auf einem Kapitel von Bhakti Yoga.

„Wichtiges Sadhana im Bhakti Yoga.“ Sadhana heißt spirituelle Praxis. Bhakti ist der Yoga der Hingabe, der Liebe zu Gott. Bhakti will uns verbinden mit Gott durch Liebe, durch Hingabe. Im Yoga wollen wir die Einheit erfahren, die Einheit, die wir schon sind. Und im Bhakti Yoga wollen wir dies erreichen, indem wir diese höhere Wahrheit verehren. Und wir können sie verehren und dafür gibt es Sadhana, spirituelle Praktiken. Sadhana im Bhakti Yoga hat verschiedene Weisen. Es gibt zum einen das so genannte rituelle Bhakti oder auch das formale Bhakti, eben indem wir Arati ausführen, Lichtritual. Wir symbolisieren die guten Wünsche und das Licht, das wir für die ganze Welt haben, dadurch, dass wir Licht darbringen. Wir können Puja üben. Wir haben ja jeden Abend um 18:20 Uhr eine Krishna Puja im Krishnaraum. Wir können Feuerritual machen. Homa haben wir ja jeden Morgen um 05:00 Uhr im Homaraum. Und im weiteren Sinne gehört auch Mantrasingen dazu. Dann gibt es aber auch die Möglichkeit, am Tag immer wieder an Gott zu denken. Wir können ein Gebet sprechen, wie: „Sende mir Dein Licht und Deine Wahrheit, dass sie mich leiten.“ Oder: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ Und immer wieder, wenn wir vor Entscheidungen stehen, können wir uns an etwas Höheres wenden und sagen: „Lieber Gott oder kosmische Wirklichkeit oder wie auch immer wir es ausdrücken wollen, bitte führe mich.“ Wir können uns an denGuru wenden, an den spirituellen Lehrer. So, wie wir eben gesungen haben „Gurudeva“. Deva hat viele Bedeutungen. „Deva“ heißt unter anderem auch vom Wortstamm her „leuchtend, Licht, Stahlen“. Das heißt: „Oh spiritueller Lehrer, sende mir Dein Licht. Bitte, leite mich, lenke mich.“ Ein spiritueller Lehrer ist einer, der mindestens so ein bisschen weiter ist auf dem spirituellen Weg. Ein Satguru ist jemand, der die Wahrheit, Sat, erfahren hat. Und jemand, der schon etwas weiter ist, der richtet sich nach diesem Licht aus, sein ganzes Leben ist dem gewidmet, und dann gibt er es auch weiter. Und an dieses Licht wiederum können sich andere mit anhängen. Wir können unsere Handlungen Gott darbringen. Wir können, wenn wir etwas tun, vorher sagen z.B., „Narayana Iti Samapayami“, was wir ja morgens und abends beim Arati machen. „Narayana, Oh Allumfassender, der Du in allen Wesen lebst. Iti, all das, was ich getan habe. Samapayami, bringe ich Dir dar.“ Wir können es auch natürlich in der eigenen Sprache machen und sagen: „Oh Gott, was auch immer ich tue, ich tue es für Dich. Was auch immer ich getan habe, ich bringe es Dir dar.“ Dann können wir auch Gott in der Schönheit überall wahrnehmen. Z.B. wir haben hier gerade diese schönen Vogelgeräusche zwischendurch. Wir können sagen: „Ja, da manifestiert sich gerade Gott.“ Oder wenn es was besonders Gutes zu essen gab, können wir sagen: „Ja, darin manifestiert sich Gott.“ Bei allem Möglichen können wir sagen… Oder auch, wenn was Schlimmes passiert ist. Es passiert auch was Schlimmes, dann sagen wir: „Oh Gott, was hast Du da angestellt? Aber irgendwas wirst Du Dir dabei gedacht haben. Ich verstehe nicht, warum, aber ich nehme auch das irgendwo an.“ Und so gibt es viele Weisen des Sadhanas.

Jetzt lese ich noch ein paar Sätze, was Swami Sivananda selbst dort schreibt:

„Bhakti bedeutet vollkommene Hingabe an Gott. Diese Selbsthingabe lässt den Gottesverehrer die Wirklichkeit der göttlichen Gnade und die Bereitschaft Gottes spüren, ihm jederzeit zur Hilfe zu kommen. Der göttliche Einfluss strömt in sein Wesen und formt es, um es zu einem tauglichen Mittel für göttliche Verwirklichung und göttliches Wirken zu machen. Hingabe und göttliche Gnade bedingen einander. Hingabe zieht die Gnade an und die Gnade vollendet die Hingabe. Hingabe beginnt die Reinigung des Herzens, die Gnade vollendet sie. Ohne Gnade ist vollkommene Verwirklichung und vollkommene Verschmelzung nicht möglich. Gnade vergöttlicht das Wesen, damit das ständige Einfließen und die Inspiration empfangen und bewahrt werden können. So wird durch die göttliche Gnade das gesamte Wesen in Schwingung gebracht, zum Absoluten ausgerichtet. Das Absolute, auch das Unpersönliche, kann durch Hingabe an das Göttliche verwirklicht werden. Hingabe vervollkommnet sich nicht in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr. Wirkliche Hingabe kann nur schrittweise sich entwickeln.“

Hari Om Tat Sat

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein