Bhajan Noam, Yogasutras: Der heilige Yoga der Zärtlichkeit
Bewusste Zärtlichkeit ist der Weg der großen Liebenden in dieser Welt. Sie ruft uns alle, sie lädt uns alle ein in ihre weiten, mütterlichen und väterlichen Arme. Sie lockt uns mit ihren Gedichten und Liedern, mit ihren Märchen und Wundern, mit freudigen Empfindungen oder dunklen, warmen Ahnungen. Folge dem Weg deiner Liebe, vermeide nicht die Ängste, lass dich von Widerständen nicht verwirren. Sei wie ein Kind in seiner ursprünglichsten Unschuld. Verlerne alles Berechnen und Urteilen, Benennen und Einordnen, verlasse das Nichtsehen im Sehen, das Nichthören im Hören, das Taubsein im Fühlen, die Schattenwelten deines Geistes. Da ist ein weises Licht, das bewegt deine Hände, das erregt deine Lippen, das fließt so frei und freudig aus deinem Herz, das pulsiert machtvoll jetzt in deinem Blut und all deinem Empfinden und ist nie wieder aufzuhalten. Empfange das Leben, das in diesem Leben zärtlich schwingt und hell erklingt. Empfange die Stille und wandle auf ihrem versteckten Pfad zurück nachhause. Da ist eine Antwort im stummen Fragen deines Liebsten, im Schlagen deines Herzens, die nur du hören kannst, wenn alles vorlaute Denken verstummt.
Ein Yogi und eine Yogini, in diesem ihrem Körper wach lebend, sind zärtlich in der Partnerschaft. Diese Zärtlichkeit entsteht aus der tiefsten Sehnsucht nach letzter Einheit. Mit Zärtlichkeit im Denken, Fühlen und Handeln können zwei beseelte Wesen gemeinsam in die Sphäre des Wissenden Seins gelangen. Zärtlichkeit ist, in Bewusstheit seinen Körper zu beseelen, ihn durch Freude und Wahrhaftigkeit zu heiligen, durch subtiles Prana zu vergöttlichen und in Reinheit und purer Lebendigkeit zu bewahren. Zärtlichkeit erwächst aus Sensibilität für Schönheit, Wahrheit, Freiheit und natürliche Gebundenheit. Du erlernst sie durch ein Annehmen des großen Lebenstanzes. Du vertiefst sie durch ein Vertrauen in die unsterbliche Weisheit in dir. Zärtlichkeit kommt stets mit einer Träne, die aus der Süße überfließt, und einem heiteren, hellen Lachen zu uns. Zärtlichkeit kann nur fördern und nie verletzen.
Nutze diesen Moment für ein Wort des Friedens, für eine Geste des Willkommens, für einen Blick, der deine Seele offenbart, für Wort des freundlichen Zugeneigtseins, für eine Berührung, die berührt. Zärtlichkeit ist eine Offenbarung des Göttlichen aus jenen Menschen heraus, die auf dem Heimweg sind und dir ihr Begleiten anbieten. Zärtlichkeit ist die wilde Blume, die dich berührt, doch die du niemals berühren kannst, deren Duft du nur sanft atmen kannst, zu der du wirst, wenn du dich selbst vergisst. Zärtlichkeit ist der Wind des ewigen Lebens in den Adern sich wandelnder Wesen, selbst in den Steinen, in fernen Sternen, stets unterwegs und überall geborgen und zuhause. OM Shanti
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