Atmasamarpana heißt ähnlich wie AtmanivedanaNivedana und Samarpana heißt ja das gleiche, Hingabe, Verehrung. Atmanivedana – Selbsthingabe an Gott. Atmanivedana kann wie Atmasamarpana auch heißen, Hingabe an das Selbst. In diesem Sinne, manchmal im Jnana Yoga so verstanden, ist Atmasamarpana die Hingabe an das höchste Selbst. Das heißt, du richtest dein ganzes Leben darauf aus, das höchste Selbst zu erfahren. Das höchste Selbst in dir selbst zu erfahren, das höchste Selbst in jedem zu erfahren, mit dem du zu tun hast, das höchste Selbst zu erkennen in der ganzen Welt, in jeder Einzelseele und in allem.

Atmasamarpana ist aber insbesondere im Bhakti Yoga die vollkommene Darbringung seiner selbst an Gott. Du sagst: „Dieser Körper ist nicht mir. Dieser Körper, Oh Gott, ist dir, ich bringe ihn dir ganz dar. Nutze ihn. Ich werde mit ihm dir dienen. Ich gebe dir auch diese Psyche dar. Ich selbst habe keine Psyche. Du hast mir diese Psyche gegeben, ich bringe sie dir dar und will mit dieser Psyche dir ganz dienen. Alles, was ich habe, habe ich von dir. Alles, was ich habe, will ich für dich nutzen.“ Atmasamarpana heißt, alles, was du hast, alles, was du denkst, alles, was du fühlst, alles, was du meinst, zu sein, Gott darzubringen. Und das kannst du jeden Morgen machen. Jeden Morgen kannst du mit Atmasamarpana aufwachen und kannst sagen: „Oh Gott, alles, was ich bin, alles, was ich habe, ist dir. Alles, was ich tue, werde ich für dich tun. Ich werde für alles dankbar sein und werde dir dankbar sein, wie auch immer du mir begegnest. Ich will mein Atmasamarpana vollständig machen, mich dir vollständig hingeben.“ Und am Abend kannst du auch wieder Atmasamarpana machen, dein Selbst Gott hingeben. Es gibt im Rahmen des Yoga Vidya Satsangs, der ja von Swami Sivananda stammt, so einen Vers, der wiederholt wird. Da wird gesagt: „Twameva Mata. Oh Gott, du bist meine Mutter. Cha Pita Twameva. Du bist auch mein Vater. Twameva Bandhuscha Sakha Twameva. Du bist auch mein Verwandter, du bist all meine Verwandten, du bist meine Freunde. Twameva Vidya. Du bist mein Wissen. Dravinam Twameva. Du bist all meine Besitztümer. Was auch immer ich bin, was auch immer ich habe, das bist du, Oh Gott. Was ich tatsächlich habe, bist du, und du bist mir auch alles. Und darum auch, Kayena Vacha, was auch immer ich tue mit meinem Körper, Kaya, was auch immer ich tue mit meiner Stimme, Vacha. Manas, was auch immer ich tue mit meinen Gefühlen, meinem Herz, Manasendriyair, mit meinen Sinnen. Buddhi, was auch immer ich mit meinem Verstand, mit meiner Vernunft tue. Atma, was auch immer ich tue mit meinem Selbst. Buddhyatmanava Prakriteh Swabhavat. Was auch immer ich auch tue mit meiner Natur, was auch immer ich tue mit meinen Gefühlen, mit meinen Emotionen, mit meinem Selbst, was auch immer ich tue, Narayanayeti Samarpayami, das bringe ich dir dar, Oh Narayana, Oh, der du im Herzen alles Wesen bist.“

Dieser Vers gilt auch als Atmasamarpana-Vers. Atmasamarpana ist auch Teil einer Puja, aber es ist eben auch Teil des Satsangs und es kann ein guter Teil sein des Tagesbeginns und des Abschlusses des Tages. Zwischendurch tust du, was du tust, und was deine Aufgabe ist. Zu Anfang mache Atmasamarpana, bringe alles Gott dar, und zum Ende mache Atmasamarpana, bringe dich und alles wiederum Gott dar. So sagt Swami Sivananda: „Beginne den Tag mit Gott. Schließe den Tag mit Gott. Dann fülle den Tag mit Gott. Das ist der Weg zu Gott.“ Atmasamarpana – Hingabe an Gott, Selbsthingabe.

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