Ängste überwinden, Teil 1 Kundalini Yoga

Ängste überwinden, Teil 1
Kundalini Yoga


Om Namah Shivaya – auf Deutsch übersetzt „Grüß Gott“. Ich freue mich, hier zu sein, hier bei Yoga Vidya München-Unterhaching. Und ich freue mich, hier zu sein in diesem Centrum hier. Ich freue mich auch, dass es nach München ein bisschen weiter zieht, obgleich, so weit weg ist es ja gar nicht von hier. Es ist also der Teil von München, der hier relativ nah ist. Ich habe ja auch einige Jahre in München verbracht. Und irgendwo, als ich heute im Zug war und alle Leute haben dort bayerisch gesprochen, irgendwie war das so ein kleines Nachhause kommen, denn letztlich, mein Yogabeginn war eben in München gewesen. Und so ist es auch ein gewisses Nachhause kommen, immer wieder hier her in die Münchner Umgebung zu kommen.


Das Thema dieses Workshops ist „Ängste überwinden“ mit Yoga. Und Ängste gehören so zu den zwei Erkrankungen, wenn man es so sagen kann, die immer weiter fortschreiten. Und Ängste gehören aber nicht nur zu dem Thema der Erkrankungen, sondern Ängste gehören zum Menschsein an sich. Aber zunächst mal, die psychischen Erkrankungen nehmen ja insgesamt stark zu in den letzten zwanzig Jahren. Inzwischen haben die Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen den Rückenproblemen den Rang abgelaufen. Rückenprobleme werden tatsächlich weniger, auch deshalb, weil sich die Empfehlungen der Ärzte dort geändert haben. Früher hieß Rückenprobleme, schonen, heute heißt Rückenprobleme, Bewegung, Tun, und inzwischen zum Tun kann natürlich auch Krafttraining gehören, kann Krankengymnastik gehören, aber es gibt etwas, was am besten ist gegen Rückenprobleme – Yoga. Yoga hat nämlich den großen Vorteil, nicht nur hat es sich in vielen empirischen Studien als besser erwiesen, überlegen erwiesen gegenüber Krafttraining und Physiotherapie. Yoga hat noch den großen Vorteil, es macht auch Spaß. Es gibt kaum jemanden, der Krankengymnastik längere Zeit macht. Ich weiß, wovon ich spreche, ich stamme aus einer Familie, die alle Rückenprobleme hatten, und der Teil, der kein Yoga übt, auch hat, eigentlich ausnahmslos. Und als Jugendlicher bin ich auch in die Krankengymnastik geschickt worden und so nett die waren und so sehr unsere Krankengymnastin probiert hat, uns zum Üben zu motivieren.

Dagegen, kurz danach habe ich mit Yoga begonnen und innerhalb von kurzer Zeit sind meine Rückenprobleme verschwunden und ich hatte kein Motivationsproblem, Yoga zu üben, sondern es fühlt sich einfach gut an, man hat gleich Prana und Energie und es ist zusätzlich gut. Und natürlich, Rückenprobleme sind eine breite Sache, man muss auch Asanas manchmal anpassen und manchmal braucht man auch nochmal zusätzliche Hilfe. Yoga ist jetzt nicht der Stein der Weisen, einmal machen und sofort alle Probleme verschwinden. Menschsein ist komplex und wie wir hier sehr drastisch vor Augen geführt bekommen, das ist so, wie wir physisch enden. Ich war gestern in Augsburg in ein paar Kirchen gewesen und da gab es auch so einige Kirchen oder eine Kirche vor allem, wo dort das Skelett so dargestellt wurde. Ich weiß natürlich, es ist hier aus Lehrgründen, pädagogischen Gründen, das gehört zum Teil der Yogalehrerausbildung dazu, aber es hat auch was Schönes, direkt neben dem Altar das Skelett zu haben. So bekommen wir alle vor Augen geführt, auf der physischen Ebene endet das Leben irgendwann so. Aber daneben findet ihr alle möglichen anderen Symbole, die stehen dafür, auf einer anderen Ebene endet das Leben eben nicht. Gut, und so gibt es einiges, was die Medizin inzwischen weiß und im Grunde genommen läuft es darauf hinaus, bzgl. Rückenprobleme, alles, was Yoga immer schon empfohlen hat, ist gut, Atemübungen sind gut, Körperübungen sind gut, Meditation ist gut, Tiefenentspannung ist gut, gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, ist gut. Und damit sind wir auch bei Ängsten.

Heute weiß man, dass viele Rückenprobleme auch mit Ängsten zusammenhängen und auch hier gibt es vieles, was man heute weiß und es läuft eigentlich darauf hinaus, die Empfehlungen, die die Yogis seit Jahrtausenden gemacht haben, werden immer wieder neu und aktuell. Heutzutage sind eben die psychischen Erkrankungen mehr Gründe für Frühverrentungen und Fehltage als die Rückenprobleme, insbesondere die Langfristerkrankungen sind eben die psychischen Erkrankungen und das sind entweder die Depression oder Ängste. Depression führt zu längeren Fehlzeiten als Ängste, mit Ängsten kann man längere Zeit bleiben, bis vielleicht die Ängste in Burnout und Depression münden und dann auch zu Erkrankungen führen. Aber Ängste sind eben nicht nur Erkrankung, wie auch depressive Gemütszustände eben nicht nur Erkrankungen sind, sondern auch zum Menschsein dazugehören und letztlich auch wichtig sind für das Menschsein. Und es wird jetzt nicht in dem Workshop darum gehen, dass ihr ab morgen keine Ängste mehr habt. Es wird auch nicht darum gehen, dass ich euch Tipps gebe, so dass, wenn ihr die umsetzt, ihr in sechs Monaten nie mehr irgendwelche Ängste habt, sondern es geht mehr darum, zu lernen, umzugehen mit Ängsten und tatsächlich ein Übermaß an Ängsten überwinden zu können, und immer dann Ängste überwinden zu können, wenn es auch sinnvoll ist. Man kann sich fragen, warum heute in dieser Zeit die Ängste zunehmen, wo wir doch auf der einen Seite weniger existentielle Probleme haben wie früher.

Also, wir brauchen keine Angst zu haben, dass jetzt marodierende Banden kommen und das ganze Dorf niederbrennen, was durchaus im Mittelalter was Normales war, was im Dreißigjährigen Krieg war. Wir brauchen keine Angst haben, dass jetzt Flugzeuge kommen und Bomben abwerfen. Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir nicht über den Winter kommen, dass wir nicht genügend Vorräte gesammelt haben und dass die Familie verhungert, wie es im alten Germanien war, mindestens ist es so eine Behauptung von Historikern, dass dort in jedem fünften bis zehnten Winter, wenn eine schlechte Ernte war, ist bis zu einem Viertel der Germanen hungers gestorben, bevor die nächste Ernte eingefahren werden konnte. Also, diese existentiellen Probleme haben wir nicht in dieser großen Bandbreite. Aber wir haben jetzt vielleicht weniger die ganz großen Probleme, aber wir haben viel mehr kleine Herausforderungen.

Es fängt schon an, dass viele Menschen die Herausforderung haben: „Wo soll ich wohnen?“ Menschen ziehen um. Früher war klar, in dem Dorf, wo man geboren war, ist man auch geblieben und irgendwann gestorben. Das war für die ganz große Mehrheit so. Auch, früher hat man nichts zu sagen gehabt, wen man heiratet, da haben die Eltern schon dafür gesorgt. Gut, vielleicht haben die dann ein bisschen Stress gehabt, aber die haben es sich auch gar nicht so schwer gemacht, muss halt von der Schicht und Einkommen irgendwie passen. Heute gibt es dort sehr viel mehr. Die wenigsten sind in dem Ort, wo sie geboren sind. Die wenigsten haben den Beruf der Eltern. Die wenigsten machen den Beruf, den sie gelernt haben und wenn sie den Beruf gelernt haben, in dem sie jetzt arbeiten, machen sie selten das, was sie gelernt haben, inzwischen ist es ganz anders. Also, ständig Entscheidungen muss man treffen. Wir haben so viele Möglichkeiten, so viel Auswahl und das ist ja auch toll, das ist ja auch die Schönheit der heutigen Zeit. Und das ist jetzt auch auf spirituellem Gebiet so. Früher war es klar, wenn man sich spirituell entwickeln wollte hier in der Gegend, hieß, katholisch. Jetzt gibt es alle möglichen, auch schon von christlichen Kirchen. Dadurch, dass immer mehr einwandern gerade hier in dieser Gegend um München, gibt es eben nicht nur Katholiken, es gibt die Evangelischen, es gibt die Reformierten, es gibt Buddhisten und es gibt Yogis und es gibt Sufis und es gibt Schamanen und es gibt noch tausend andere. Ich war vor ein paar Monaten auf dem Rainbow Spirit Festival, wo sie für alles, was in München ist – vielleicht nicht alles, aber doch viel – vorgestellt hat. Und selbst wenn man Yoga übt, dann gibt es… Wie viele Yogacentren gibt es jetzt in der Münchner Gegend? Ein richtig gutes natürlich, aber… Also, wenn ihr euch es einfach machen wollt, kommt einfach zu Yoga Vidya, aber das werden euch die anderen auch sagen und die werden auch ihre guten Gründe haben.

Wir haben also viele Möglichkeiten und wenn man viele Möglichkeiten hat, hat man auch immer die Angst, nicht das Richtige gewählt zu haben. „Hätte ich nicht doch eine bessere Wohnung haben können? Hätte ich doch die andere Arbeitsstelle nehmen sollen? Ist das wirklich das Beste aller Yogacentren?“ Das gibt es so diesen Stress in vielerlei Hinsicht. „Ist es das beste Smartphone, das ich habe? Oder das beste Fahrrad?“ Inzwischen fährt man ja einfach nicht nur Fahrrad, sondern auch Fahrradkauf ist ja inzwischen eine Wissenschaft für sich. Und die Kleidung für ein Fahrrad noch mehr. Übrigens auch die richtige Yogamatte zu suchen, ist auch schon schwierig. Als ich angefangen habe, war es einfach. Yogamatte hieß, Handtuch auf den Teppich, fertig. Und wenn es ein Boden war wie hier, dann hieß es: „Bringt Decke und Handtuch mit.“ Gut, heutzutage gibt es ein breites Angebot. Und das hilft auch, erst mal einfach zu erkennen, wir haben viele Möglichkeiten und damit haben wir viele Möglichkeiten zur Entscheidung. Und ein einfacher Tipp gerade zu Anfang ist, bei Entscheidungen nicht zu versuchen, das Beste zu kriegen, sondern das ausreichend Gute. Das ist in den meisten Fällen gut, wenn man bei den meisten Sachen nicht versucht, das Beste, sondern das ausreichend Gute zu bekommen. Und da braucht man jetzt keine Angst zu haben, dass man nicht das Richtige kriegt.

Das ausreichend Gute für neunzig Prozent der Dinge, die man braucht, reicht aus. Und dann, wenn man nachher feststellt, dass es doch etwas Besseres gegeben hat, spielt es keine Rolle, denn man hat das ausreichend Gute. Es gibt ein paar Sachen, wo man sagen würde, nur das Allerbeste, aber bei vielem, das ausreichend Gute ist schon mal gut. Oder noch eine andere Möglichkeit ist schon, das Zweitbeste bewusst zu wählen. Das nimmt viel Stress raus. Wenn man nicht das Beste haben will und nicht das ausreichend Beste, dass man sagt, das Zweitbeste ist auch gut. Und dann gibt es natürlich nicht nur den Zwang, sich zu entscheiden, und nicht nur, dass es dieses wohlige Geborgenheitsgefühl nicht unbedingt so einfach mehr gibt, weil man aus seinen normalen Kontexten immer wieder herausgerissen wird, auch aus dem Firmenkontext herausgerissen wird, aus den Fähigkeiten-Kontext, den man sich dort erarbeitet hat. Es kommt natürlich dazu auch, gesteigerte Anforderungen. Irgendwo Arbeitsverdichtung, wie man sagt, wird immer als Erfolg verkauft. „Es gibt wieder einen Produktivitätsgewinn von zwei Prozent.“ Und den gibt es jedes Jahr. Ich glaube, zwei Prozent ist relativ stabil. Das heißt, der gleiche Mensch muss jedes Jahr zwei Prozent mehr tun. Er kriegt zwar technische Hilfsmittel, aber die Anforderungen werden größer und damit steigt auch der Stress und die Versagensängste dann auch und die Wegrationalisierung geht auch schneller. Und notfalls wird immer gesagt: „Sonst machen es die Chinesen.“ Und natürlich, man hat auch mehr Verantwortung als früher z.B. Und es hilft, das auch mal irgendwo anzuerkennen, dass man gute Gründe hat, ein bisschen ängstlich zu sein. Dann braucht man nicht ängstlich zu sein, dass man ängstlich ist, sondern sagen: „Es gibt gute Gründe, dass ich erst mal ein bisschen ängstlich bin.“ An so vieles hat man jetzt auch höhere Ansprüche indem, was man selbst beeinflussen kann. Z.B. auch Kindererziehung.

Heutzutage ist es ja schon eine unglaublich wichtige Entscheidung in dem Geist vieler Menschen: Ab welchem Alter wird das Kind in den Kindergarten gegeben? Und die einen denken: „Wenn ich das Kind nicht in den Kindergarten oder die Kinderkrippe gebe, dann lernt es nicht ausreichend gutes Sozialverhalten, dann wird es nie Führungskraft werden können.“ Einzelkind kommt gleich mit Nachteil in die Welt, also muss es das haben. Oder umgekehrt: „Wenn ich mein Kind in die Krippe gebe, dann verliert es das Urvertrauen, wird in dieser Welt nur ängstlich sein.“ Also, diese Entscheidung ist dann nicht nur eine praktische Entscheidung, im Sinne, „was ist jetzt für mein Kind gut und für mich gut“, denn auch wenn es den Eltern gut geht, geht es dem Kind auch gut, Eltern müssen sich das auch bewusst machen. Manchmal das Wertvollste, was Eltern für das Kind machen können, ist dafür zu sorgen, dass es ihnen selbst gut geht und dann wird das Kind sehr viel mehr mit Vertrauen aufwachsen als wenn die Eltern ständig überlegen: „Was ist für das Kind das Allerbeste oder in welchen Kindergarten, in welche Grundschule?“ Zum Teil: „Wo muss ich hinziehen?“ Also viele Ängste. Oder auch in der Partnerschaftsbeziehung so viel auch, was man falsch machen kann, so viele Ratgeber, die es dort alles gibt. Und so viel, was man erwartet und so viel, was man hofft. Eigentlich eine Partnerschaftsbeziehung, wo man sagt, es sollte eine schöne Sache sein, wo man sich gegenseitig stützt, für manche Menschen ist da eine Quelle für Versagensängsten. Glücklicherweise scheint doch die Mehrheit der Menschen mit ihrer Partnerschaftsbeziehung sehr zufrieden zu sein.Ich habe vor kurzem eine Umfrage gelesen, die zeigt, es ist doch eher eine Quelle für Wohlbefinden für die große Mehrheit, irgendwie achtzig Prozent. Was aber umgekehrt heißt, für zwanzig Prozent eben nicht im jetzigen Stadium. Also, viele Gründe, aber zuerst mal, bevor ich in viele Sachen hineingehe und natürlich, ich werde es vom Yogastandpunkt aus machen. Es heißt ja auch bewusst: „Ängste überwinden mit Yoga“.

Es ist erst mal wichtig, zu verstehen, Angst ist grundsätzlich etwas Gutes. Und da können wir vom Kundalini Yoga gleich beginnen. Ich will nämlich das Ganze Konzept „Mit Yoga Ängste überwinden“, will ich dort angehen anhand der sechs Yogawege oder sechs Yogaarten, die so das Grundgerüst bilden von den Lehren von Yoga Vidya, was wir lehren. Wenn ihr die Yogalehrerausbildung mitmacht oder mitgemacht habt, dann lernt ihr das oder habt es gelernt. Und darauf will ich mich bei diesem Workshop beziehen, praktisch Tipps aus allen sechs Yogawegen recht breit angelegt, so dass jeder ganz sicher etwas finden wird, was ihm hilfreich sein wird. Vielleicht werden auch die meisten irgendwas finden, was für sie nicht hilfreich sein wird, aber die Großartigkeit beim ganzheitlichen Yoga ist ja auch, man sucht sich das aus, was wirkt und probiert das ein oder andere aus. Ich möchte vorher noch die Frage stellen: Wer von euch hat schon die Yoga Vidya Yogalehrerausbildung abgeschlossen? Wer von euch macht gerade an einer Yoga Vidya Yogalehrerausbildung mit? Wer von euch hat eine andere Yogalehrerausbildung oder macht an einer anderen Ausbildung gerade mit? Wer macht noch keine Yogalehrerausbildung mit und hat auch keine mitgemacht? Euch besonders herzlich willkommen.

Wer ist erstmals hier in diesem Zentrum? Für wen ist Yoga sehr neu? Wer war schon mal bei Yoga Vidya Bad Meinberg? Yoga Vidya Westerwald? Yoga Vidya Nordsee? Wer sieht mich heute physisch zum ersten Mal? Mich gibt es ja auch in elektronischer Form, sowohl als Stimme als auch als Bewegtbild. Ich habe jetzt nicht auf Astralerfahrungen gezielt. Es gibt einen ja heute nicht nur im physischen Körper, sondern auch auf verschiedenste Weise im Internet. Gut, dann habe ich so eine kleine Ahnung eures Vorwissen. Also, im Yoga sprechen wir von sechs Yogawegen und ich will erst mal aus dem Kundalini Yoga etwas, wobei ich vom Praktischen her dort nicht zu viel sprechen möchte. Kundalini Yoga würde sagen, Ängste sind eine Form von Prana. Prana heißt Lebensenergie. Angenommen, ihr habt einen anstrengenden Tag gehabt, ihr geht nach Hause und legt euch in euer Bett und plötzlich kommt eine Feuersirene oder irgendjemand sagt: „Feuer!“ Was passiert jetzt? Seid ihr weiter müde? Ihr habt gerade vorher gesagt: „Ich bin müde, ich kann keinen Finger mehr heben.“ In dem Moment, wo… Sofort ist man wach. Und wenn ihr noch dazu hört: „Rauch aus dem Kinderzimmer!“ Dann seid ihr so wach, wie vielleicht noch nie in eurem Leben gewesen. Und in einem solchen Zustand können Menschen weit über sich hinauswachsen. Also, Angst, man kann sagen, ist eine natürliche Weise, plötzlich Prana, Lebensenergie zur Verfügung zu stellen. Plötzlich ist es da. Und das ist etwas sehr Wichtiges. Und das gilt es auch erst mal, anzuerkennen, dass es gut ist, Ängste zu haben.

Ich habe irgendwo mal gelesen von einem Menschen, der hat keine Angst. Und der hat ein ausgesprochen kompliziertes Leben. Der muss ständig überlegen und nachdenken, wo andere irgendwo intuitiv reagieren. Natürlich, schon aus Angst wird man nicht auf eine Balustrade von einem Balkon gehen, man wird aus Angst vermeiden, irgendwo zu große Balanceakte zu machen. Die haben das alles nicht. Die können einfach auf einen Fluss zugehen und wenn sie nicht genau aufpassen, sind sie drin. Die normalen Menschen haben die Angst und passen auf. Das erste Wichtige bei „Ängste überwinden“ ist anzuerkennen: „Es ist gut, dass ich Ängste habe.“ Und man kann auch den Ängsten dankbar sein und kann dankbar sein: „Ja, es ist gut, dass sie da sind.“ Aber wenn Ängste zu stark werden, dann ist es nicht so gut. Wenn sie einen beherrschen, ist es auch nicht gut. Aber es ist erst mal gut, dass anzuerkennen: „Ja, Ängste sind etwas Gutes.“ Ich will hier gleich auf einen zweiten Yogaweg eingehen, von dem ich später noch etwas mehr erzählen werde, aber hier, Raja Yoga. Also, Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie und sieht alles als Energie. Und Ängste sind Energie und Ängste sind erst mal wichtig, aber wenn die Energie zu viel von Ängsten geprägt ist, dann ist natürlich der Energiekörper unruhig und dann müssen wir was tun, um die Energien wieder ruhig zu bekommen. Und so läuft Kundalini Yoga darauf hinaus, wir schauen, wie wir den Energiekörper in Ruhe bekommen und wir lernen, wie wir die Energien, die aus Ängsten kommen, positiv nutzen, anstatt sie lähmen zu lassen. Und Kundalini Yoga würde dann sogar sagen, jemand, der viele Ängste hat, ist gut, denn der hat viel Prana, das kann man viel transformieren und da kann sich schnell viel positive Energie entwickeln. Also, sollte jemand von euch recht viele Ängste haben, dann freut euch schon mal, ihr könnt mit Yogatechniken zügig daran arbeiten, sehr viel mehr Energie zu haben. Insbesondere, wenn die Ängste noch nicht bis in die Lähmung vollständig gegangen sind, in Depression und Burnout. Dann dauert es ein bisschen länger, geht aber auch.

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