Zuflucht zum spirituellen Weg

Zuflucht zum spirituellen Weg

Dalai Lama: „Wer ohne jegliche spirituelle Ausrichtung ist, dessen Geist wird leichter von negativen Emotionen überwältigt. Wer auf Buddha meditiert, wird ein Buddha.“

Wikipedia: „Zuflucht ist ein zentraler Begriff im Buddhismus. Durch die Zufluchtnahme zu den drei Juwelen = Buddha, Dharma, Sangha erklärt man sich nach außen zum Buddhisten. Zufluchtnahme bedeutet, diese Drei Juwelen zu den wesentlichen Pfeilern der persönlichen Glaubens- und Lebenspraxis werden zu lassen, sich also am Buddha, seiner Lehre und der Gemeinschaft zu orientieren. Die Zufluchtnahme kann im Rahmen einer Zeremonie (im Rahmen einer buddhistischen Gemeinschaft) erfolgen und wird in der Regel mit einer Verpflichtung auf die so genannten Fünf Silas, die sittlichen Übungsregeln, verknüpft.“

Wie wird man ein Buddhist? Dafür gibt es viele Gründe. Ein Mensch kann dem Leid seines Lebens entkommen wollen. Ein anderer sehnt sich nach innerem Frieden, Gelassenheit, dauerhaftem Glück und umfassender Liebe. Manche Buddhisten sind begeistert vom Ziel der Erleuchtung, dem Erlöschen im Nirwana oder dem Leben im Licht (im Reinen Land, im Paradies). Viele Buddhisten möchten das Leid auf der Erde verringern und ihre Mitmenschen zu einem glücklichen Leben führen. Wiederum andere Menschen wünschen sich übersinnliche Fähigkeiten (Siddhis), mit denen sie andere Menschen heilen, ihnen Glücksenergien übertragen oder sie sogar zur Erleuchtung führen können. Die meisten Menschen möchten einfach nur sich selbst heilen, inneren Frieden gewinnen und einen Halt in ihrem Leben finden.

Ich wurde zu einem Buddhisten, weil ich so kostenlos Einlass zu einem Vortrag des Dalai Lama bekam. Ich interessierte mich für den Dalai Lama und ging 1991 zu seiner Veranstaltung im Hamburger Kongresszentrum. Am Eingang wurde mir erklärt, dass die Plätze begrenzt seien und nur Buddhisten eingelassen würden. Da ich meine weite Anreise nicht umsonst gemacht haben wollte, erklärte ich mich kurzerhand zum Buddhisten. Daraufhin durfte ich an der Veranstaltung teilnehmen. Es waren tatsächlich nur noch wenige Plätze frei. Der Dalai Lama hatte gerade den Friedensnobelpreis bekommen und alle wollten ihn sehen. Ich setzte mich auf den Platz direkt vor dem Dalai Lama, auf den sich sonst keiner zu setzen gewagt hatte. Mein Mut wurde belohnt. Ich war dem Dalai Lama so nah, dass ich in seine spirituellen Energie eintrat und mit seiner Liebe verschmolz. So wurde ich ein Buddhist und blieb es auch, weil sich der buddhistische Weg für mich als hilfreich herausstellte.

Normalerweise wird man zu einem Buddhisten durch die dreifache Zufluchtnahme. Man nimmt Zuflucht zu Buddha, zu seinem Weg (seiner Lehre) und zu einer Gruppe von Buddhisten. Oft findet diese Zufluchtnahme durch ein kleines Ritual in der persönlichen buddhistischen Gruppe statt. Man kann das Ritual aber auch privat für sich alleine vollziehen. Es wird geraten die Zufluchtnahme jeden Tag durch ein kleines Mantra zu wiederholen, damit die Motivation auf dem spirituellen Weg erhalten bleibt. Ich verbeuge mich jeden Tag vor der Buddhastatue auf meinem Altar und verbinde mich so jeden Tag mit der Energie Buddhas.

Die beständige Verbindung mit Buddha ist entscheidend für den spirituellen Fortschritt. Der Dalai Lama hat erklärt, dass jeder, der auf Buddha meditiert, auf die Dauer ein Buddha wird. Dazu muss man aber die Verbindung dauerhaft aufrecht erhalten. Dann wächst man immer mehr in die Energie Buddhas und verwandelt sich selbst in einen Buddha.

Diese tägliche Verbindung kann dadurch geschehen, dass man einen Text von Buddha liest, sein Bild oder eine Statue visualisiert oder seinen Namen als Mantra denkt. Ich habe dafür das Mantra „Om Buddha Padme Hum“ entwickelt. Man kann aber auch nur einfach Buddha denken. Wichtig ist es, dass man sich dabei Buddha als reales Wesen vorstellt und in eine echte Energiebindung gelangt. Wer das bei Buddha nicht kann, kann sich auch mit dem Dalai Lama oder einem erleuchteten buddhistischen Meister (Guru-Yoga) verbinden. Im tibetischen Buddhismus verbindet man sich sogar regelmäßig mit der ganzen Linie seiner erleuchteten Meister. Ich habe viele Meister persönlich getroffen und Energieübertragungen erhalten. Ich bewahre diese Verbindung, indem ich jeden Tag an sie denke und ihre Namen als Mantra spreche.

Manche Menschen lehnen die Orientierung auf einen Guru ab. Dann ist es hilfreich, sich selbst als Buddha zu visualisieren. Auch dadurch kann man in die Energie Buddhas gelangen und langfristig ein Buddha werden. Gut ist es sich nicht nur Buddha als Person, sondern auch seine Eigenschaften wie Gelassenheit, innerer Frieden, Glück, Wahrhaftigkeit und umfassende Liebe vorstellen. Die Kraft der Visualisierung kann verstärkt werden, wenn man sie mit einem Mantra (Gesang, Chanten, Kirtan), Atemtechniken und Körperbewegungen (Mudras, Handhaltungen) verbindet. Ich erwecke so jeden Tag die Erleuchtungsenergie in mir.

Sich jeden Tag mit Buddha zu verbinden, genügt natürlich nicht. Man muss auch seine Lehre praktizieren. Der Weg der inneren Verwandlung und der Erleuchtung beruht auf zwei wesentlichen Techniken, der Gedankenarbeit und der Meditation. Wir sollten jeden Tag achtsam auf unsere Gedanken und unsere Handlungen sein. Wir sollten die fünf Silas beachten (Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, anderen nichts wegnehmen, keine Drogen und kein sexuelles Fehlverhalten). Wir sollten möglichst in der Ruhe, der Wahrheit und der Liebe leben. Wir sollten unseren spirituellen Weg auch in unserem Alltag bewahren. Die Basis der Gedankenarbeit besteht im täglichen Lesen eines spirituellen Textes. So orientieren wir unseren Geist immer wieder auf den spirituellen Weg. Ansonsten sollten wir beständig positive Eigenschaften wie Gelassenheit, Liebe, Wahrhaftigkeit und Selbstdisziplin üben. Wir sollten positiv denken und uns wie ein Buddha verhalten.

Die zweite große Technik ist die Meditation. Dazu gibt es viele Formen. Wir können ein Mantra sprechen oder singen, uns auf unseren Atem konzentrieren, einfach nur jeden Tag einige Minuten still sitzen und in uns zur Ruhe kommen. Die Basis des inneren Glücks (der Erleuchtung) ist der innere Frieden. Die Meditation bringt uns immer wieder in den inneren Frieden. Wir können sie im Gehen, im Stehen, im Sitzen und im Liegen praktizieren. Wichtig ist es herauszufinden, was persönlich effektiv ist und was man regelmäßig praktizieren kann. Ich meditiere jeden Tag viele Stunden im Sitzen, Liegen und Gehen. So komme ich gut auf meinem spirituellen Weg voran. Auch arbeiten, essen und fernsehen sind für mich Meditationen. Ich praktiziere sie als Meditation.

Neben den zwei Grundtechniken gibt es viele weitere spirituelle Techniken. Es gibt Körperübungen (Gehen, Yoga, tibetische Niederwerfungen), höhere Geistesübungen (Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga) und das Treffen mit einem spirituellen Lehrer (Pilgerfahren, Satsang, Retreats).

Der dritte Punkt der Zufluchtnahme ist die Sangha, die buddhistische Gruppe. Die meisten Menschen bleiben nur dann stabil auf dem spirituellen Weg, wenn sie eine spirituelle Gruppe haben. Das kann eine Gruppe im Internet (wie meine Facebook-Gruppe) oder eine persönliche Gruppe am Wohnort sein. Das kann auch eine Retreat-Gruppe sein, die man einmal im Jahr trifft. Um zur Erleuchtung zu gelangen, ist es wichtig, die ganze Welt mit allen Wesen als seine spirituelle Gruppe zu betrachten. So kommen wir in ein Einheitsbewusstsein und in die Energie der umfassenden Liebe. Ich denke dafür jeden Tag das Mantra: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.“ Ich sende jeden Tag allen meinen Freunden Licht und komme dadurch in die Energie des Lichts.

Unser spiritueller Weg gibt uns Halt in unserem Leben. Er hilft uns durch schwierige Zeiten und gibt uns eine positive Perspektive. Der Buddhismus ist ein Weg der Hoffnung. Wenn wir an unserem Glauben festhalten, werden wir von der Hoffnung getragen. Wir können sicher sein, dass wir eines Tages alles Leid des Lebens überwinden und zu einem erleuchteten Buddha werden. Viele Menschen haben diesen Weg ausprobiert und haben dadurch ein besseres Leben erlangt. Viele Menschen sind dadurch zur Erleuchtung gekommen, haben höhere spirituelle Kräfte erlangt und helfen uns auf unserem Weg helfen. Wenn wir mit Ausdauer auf unserem buddhistischen Weg bleiben, werden wir mit Sicherheit eines Tages alle das große Ziel erreichen.

(Das Foto stammt von mir)

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