Yuddha

Yuddha heißt Schlacht und Kampf. Yuddha ist zum einen eine Schlacht, ein Kampf und einige der indischen Schriften spielen auch in Schlachten und Kämpfen. Z.B. die Bhagavad Gita spielt im Kurukshetra-Kampf, der auch ein Yuddha ist, eine Schlacht, ein Kampf. In der Ramayana sind viele Yuddhas. Und auch in der Bhagavatam gibt es Yuddhas und auch in der Devi Mahatmyam. Oft sind die Schriften voller Kriege. Wenn du das Alte Testament der Christen ansiehst und die Bibel der Juden, da findest du auch viele Yuddhas, viele Schlachten. Man mag sich überlegen: „Warum gibt es das überhaupt? Wäre es nicht viel klüger, dass man dort mehr über Harmonie spricht?“ Ja, das wäre vielleicht klüger. Andererseits, so ist eben das Leben, es gibt viele Yuddhas, es gibt viele Kämpfe.

Glücklicherweise scheint sich die Welt, im Jahr 2014, etwas harmonischer anzufühlen als 1940 oder 1915 oder zu anderen Zeiten. Wir wissen natürlich nicht, wie es weitergeht. Wir wollen uns bemühen, Frieden in der Welt zu schaffen. Aber der Grund, weshalb viele Schriften in Yuddhas, in Kämpfen, stattfinden, soll heißen, dass es keine Ausrede gibt für spirituelle Praktiken. Manche Menschen sagen nämlich: „Ja, im Ashram, da kann man gut praktizieren, wenn man im Ashram lebt, dann ist es gut. Aber ich bin in meinem Leben und in der Firma ist es schwierig und bei der Arbeit ist es schwierig und mein Kind, das ist auch nicht so leicht, mit meinem Mann auch nicht, mit meinen Eltern auch nicht, und mein Chef und mein Vermieter oder meine Nachbarn usw. Habt ihr eine Ahnung.“

Wenn das wirklich so ist und du meinst, dass deine äußeren Umstände das schwierig machen, Yoga zu praktizieren, du könntest ja einfach in einen Ashram ziehen. Bei Yoga Vidya werden immer wieder Mitarbeiter gesucht. Oder zieh in die Yogastadt Bad Meinberg, da gibt es viele Yogis. Aber es müssen jetzt nicht alle in die Yoga Ashrams ziehen, die Yoga praktizieren wollen, deshalb gibt es ja diese Schriften, die sagen, auch in den extremsten menschlichen und zwischenmenschlichen Situationen, eben im Yuddha, gilt es, Yoga zu praktizieren. Und der Alltag ist auch ein Yuddha, ein Kampf, um das Richtige. Es geht ja nicht nur darum, jetzt in diesem äußeren Kampf, sondern die Schlachten in den Schriften sind ja zu verstehen als ein Bemühen. Nicht einfach deinen Sinnen zu folgen, nicht einfach deinen Emotionen zu folgen, manchmal musst du Yuddha, also durchaus Kämpfe bestreiten.

Yuddha soll aber nicht heißen, dass du gewaltsam sein solltest. Im Gegenteil, Ahimsa Paramo Dharma, Nicht-Verletzen ist die höchste Pflicht. Oder auch Maitri Bhava und Karuna und Prema, also MitgefühlMitleid und Liebe, gelten als hohe yogische Ideale. Aber in diesem Sinne, der Grund für Yuddha als Hintergrund für viele indische Schriften, ist zum einen, die Welt ist nun mal nicht nur friedlich, und gerade, um eine friedliche Welt herzustellen, musst du auch in Yuddha die Yoga-Prinzipien leben.

Zum zweiten, manchmal musst du auch dich wirklich bemühen und zum Teil kämpfen, um auf dem spirituellen Weg weiterzukommen. So ist Yuddha auch dafür ein Symbol. Und zum dritten gilt es, Frieden zu stiften. Vor dem Hintergrund so vieler Yuddhas auf der Welt, ist es umso wichtiger, spirituell aktiv zu sein, Friedensgedanken zu haben und dich für die gute Sache zu engagieren. Mehr zum Thema „Yuddha“ wie auch „Frieden“ findest du auf www.yoga-vidya.de. Dort findest du ein Suchfeld, dort kannst du eingeben, „Frieden“ und dort findest du viel mehr Informationen dazu. Oder auch „Maitri“ oder „Mitgefühl“ oder „Maitri Bhavana“, wie du Mitgefühl entwickeln kannst auch inmitten von Yuddha, dem Kampf des Alltags.

- Die Vorträge des Sanskrit Lexikons als Video
- Die Vorträge des Sanskrit Lexikons als mp3 Audio, auch zum Downloaden
- Das vollständige Sanskrit Lexikon auf wiki.yoga-vidya.de

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein