Yogi Nils, mein spiritueller Weg

Mein spiritueller Weg begann schon vor vielen Leben. Vor dreitausend Jahren war ich ein Schamane, der seine ersten Erleuchtungserfahrungen machte. Ich erfuhr, dass es das innere Glück gab. Von da an war ich auf der Suche nach dem Glück. Aber zuerst suchte ich das Glück vorwiegend im Außen. Ich inkarnierte mich in China, wurde Soldat und später kaiserlicher Beamter. Ich hatte große politische Macht, war sehr anerkannt, musste aber auch sehr viel arbeiten. Durch den Stress bekam ich meinen ersten Burnout und erkannte, dass eine berufliche Karriere nicht unbedingt ein Weg des Glücks ist.

Im nächsten Leben inkarnierte ich mich als Frau in Indien. Ich litt in meiner chinesischen Inkarnation an Sexsucht und dachte, dass man als Frau am besten Sex hat. Leider hatte ich die Unterdrückung der Frauen in Indien zu der damaligen Zeit unterschätzt. Mein damaliger Mann, der sich in diesem Leben als meine Frau Barbara inkarniert hat, liebte es Macht über mich zu haben. Er bestimmte, wo es sexuell lang ging.

Das gefiel mir so wenig, dass ich mich im nächsten Leben als christlicher Mönch in Deutschland inkarnierte und sexuell enthaltsam lebte. Das erwies sich aber auch nicht als Glücksweg. Das Leben im Kloster war streng, einsam und spirituell zu dogmatisch, um zur Erleuchtung zu kommen. Allerdings habe ich in diesem Leben Disziplin gelernt und meinen Geist auf Gott, also auf das spirituelle Ziel der Erleuchtung ausgerichtet.

Meine Zielstrebigkeit und Disziplin musste ich aber noch verbessern, und deshalb inkarnierte ich mich im nächsten Leben als englischer Soldat. Ich nahm an der Schlacht von Waterloo gegen Napoleon teil. Leider fiel ich in der Schlacht und starb in einem jungen Alter. Jetzt hatte ich erstmal genug vom Leben auf der Erde und blieb 150 Jahre im Jenseits. Obwohl ich ein Christ war, kam ich nicht ins Paradies. Ich konnte mich aber in der Zwischenwelt als Seele relativ frei bewegen. Darin erinnere ich mich heute noch.

In diesem Leben inkarnierte ich mich im Jahre 1952 als Sohn des Steuerbevollmächtigten Fritz Horn und seiner Ehefrau und Kindergärtnerin Ella Horn. Beide wünschten sich einen Sohn und waren zunächst sehr glücklich über mich. Leider hatte meine Mutter eine Leistungsneurose, erzog mich sehr streng und war nie zufrieden mit mir. Ich strengte mich zwar an in meinem Leben erfolgreich zu sein. Ich machte mein Abitur, studierte, wurde Rechtsanwalt und gründete eine Familie. Aber es genügt meiner Mutter nicht. Sie hielt mich immer für einen Mickerling. Irgendwie hat mich das geprägt. Ein Teil von mir hält sich immer noch für einen Mickerling. Und der andere Teil hält sich für großartig. DAs ist der Verdienst meiner Großmutter, die mich als Kind abgöttisch liebte.

Mein Vater strebte nach äußerem Reichtum und arbeitete hart. In meiner Kindheit liebte er mich, aber später hielt er mich für einen Versager, weil ich eher eine Neigung zur Faulheit als zur Arbeitsneurose hatte. Ich sah das Leben immer als eine Art Spiel an und strebte danach Spaß zu haben. Ich reiste viel, war politisch als Student in linken Gruppen aktiv und hatte viele Liebesbeziehungen. Aber das Glück im Außen erwies sich als sehr wechselhaft.

Ich dachte sehr viel über das Glück nach, las viele Bücher und traf so im Alter von 30 Jahren auf den griechischen Philosophen Epikur. Er lehrte, dass man das Glück vorwiegend in sich selbst suchen musste. So kam ich auf den spirituellen Weg. Ich beschäftigte mich mit dem Hinduismus, dem Buddhismus, dem Christentum und der chinesischen Philosophie. Ich probierte viele spirituelle Weg aus und fand so heraus, was für mich funktionierte.

Ich gab mein weltliches Leben auf und zog als Yogi in das Haus meiner Großeltern im Wald. Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und eine Ausbildung als Psychotherapeut in Rational-Emotiver Therapie. Ich verdiente mein Geld als Yogalehrer an der Volkshochschule, gab Kurse zum positiven Denken an einem Gesundheitszentrum, und widmete mich ansonsten meinem spirituellen Weg. Ich lebte nach einem strengen Tagesplan aus Yoga, Meditation, Gehen und Lesen in den Schriften meiner erleuchteten Meister. Ich hatte Meister aus vielen Religionen, die mir oft auch in Träumen erschienen und mich auf meinem spirituellen Weg führten.

Ich strebte nach Erleuchtung, die ich als den höchsten Glücksweg erkannt hatte. Zuerst musste ich aber durch ein fast einjährige schwere Depression hindurch, aus der ich mich durch konsequentes positives Denken rettete. Ich arbeitete so hart an meinen negativen Gedanken, dass sich mein Ego auflöste und ich für zwei Wochen zur Erleuchtung durchbrach. Die Depression verschwand und ich war nur noch egoloses Sein. Ich war von meinem Körper unabhängiges Bewusstsein. Ich lebte in einem großen inneren Frieden, aber es fehlte noch das große innere Glück zur vollständigen Erleuchtung.

Ich ging weiter meinen Weg, praktizierte den Kundalini-Yoga und brach ab 1992 oft zur Erleuchtung durch. Ich erlebte Zustände umfassender Liebe, größter Glückseligkeit und der Einheit mit dem Universum. Ich stieg mit meiner Seele ins Paradies auf. Durch meine Erleuchtungserfahrungen konnte ich plötzlich den tieferen Sinn hinter den Worten der heiligen Schriften aller Religionen verstehen. Ich erkannte die Einheit aller Religionen und bin deshalb ein Anhänger des religiösen Pluralismus. Der religiöse Pluralismus sagt, dass alle Religionen ein Weg zur Erleuchtung (zu Gott) sein können. Jeder darf seinen individuellen Weg gehen. Erleuchtung ist letztlich in einer Dimension über allen Worten und Religionen. Insofern folge ich dem Neohinduismus, der Liebe und Toleranz lehrt. Ich bin aber auch ein Anhänger des Buddhismus, des Christentums und insbesondere der griechischen Philosophie.

Ich lebe jetzt seit über dreißig Jahren als Yogi. Erleuchtet bin ich aber noch lange nicht. Ich habe viele Erleuchtungserfahrungen, aber es gibt noch viel in mir zu reinigen und zu entwickeln. Ich habe aber das Gefühl auf dem für mich richtigen Weg zu sein. Inzwischen ist mein Weg weniger streng. Ich lebe jetzt sogar seit einem Jahr mit der Frau zusammen, die ich aus meinem indischen Leben kenne. Ich meditiere jeden Tag etwas, gehe etwas spazieren, lese etwas, schreibe etwas und genieße ansonsten das Leben. Ich bete jeden Tag zu meinen erleuchteten Meistern und höre genau auf die Stimme meiner inneren Wahrheit und Richtigkeit.

Bei dem Dalai Lama habe ich das Bodhisattva Gelöbnis abgelegt. Von Amma wurde ich bei ihrem Besuch in Deutschland umarmt. Sathya Sai Baba ist mir oft in Träumen erschienen. Auch Anandamayi Ma hat mich gesegnet. Jesus Christus erschien als große Lichtgestalt in meinem Zimmer und ging in mich ein. Ich habe viele erleuchtete Meister getroffen. Meine Yogalehrer-Ausbildung habe ich bei Swami Vishnudevananda in Kanada gemacht. Sein Meister Swami Sivananda hat mir und meinen Anhängern in einem Traum seine Unterstützung zugesagt. Meine Hauptmeisterin ist derzeit Mutter Meera.

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Der spirituelle Tagesplan

Rette dich durch deinen spirituellen Tagesplan. Baue dadurch gute Energie auf. Der optimale spirituelle Tagesplan besteht aus Übungen am Morgen, am Mittag und am Abend. Beginne den Tag mit einer Besinnung auf die vor dir liegenden Aufgaben. Verbinde dich mit den erleuchteten Meistern und bitte sie um Führung und Hilfe. Zieh eine Orakelkarte, praktiziere einige Yogaübungen und lies einige Seiten in einem spirituellen Buch. Dann starte in den Tag. Arbeite für das Glück aller Wesen und mach zwischendurch ausreichende Erholungspausen. Mach jeden Tag etwas Sport (Spazierengehen), meditiere etwas (im Liegen oder Sitzen), ernähre dich gesund (viel Obst, rohes Gemüse, wenig Fett, kein Fleisch, keine Zigaretten) und übe dich im positiven Denken. Besinne dich abends auf den zurückliegenden Tag und lies zwei Seiten in einem spirituellen Buch. Meditiere vor dem Einschlafen. Geh mit spirituellen Gedanken in den Schlaf. Wenn du so lebst, wirst du spirituell wachsen. Entwickele einen zu dir passenden Tagesplan und setze ihn jeden Tag konsequent um. Erlaube dir Veränderungen deines Planes, aber nie ein Verlieren deines Glücksweges.

Swami Sivananda (1887 bis 1963) ist einer der größten indischen Heiligen der Neuzeit. Er lehrte den gemischten Yoga-Weg aus Hatha-Yoga (Yoga und Meditation), Jnana-Yoga (Lesen, positives Denken), Bhakti-Yoga (Meister-Yoga, Visualisierung von Vorbildern) und Karma-Yoga (für eine glückliche Welt arbeiten). Er war ein großer Anhänger der spirituellen Technik des Tagesplanes: „Alle spirituell Suchenden müssen sich ein spirituelles Tagesprogramm je nach ihrer Zeit, ihrem Temperament und ihren Neigungen zulegen. Müßiggang macht den Geist stumpf wie Rost das Eisen. Die tägliche Selbstdisziplin ist eine unerläßliche Bedingung für den spirituellen Fortschritt. Säe tägliches Üben, ernte Gnade.“

Inneres Glück entsteht in einem Menschen, wenn die Verspannungen im Körper und im Geist aufgelöst werden. Buddha hat dafür einen genial einfachen Weg entwickelt. Dieser Weg heißt: „Sitzen, Gehen und Gedankenarbeit.“ Wenn man beständig über einen langen Zeitraum im Wechsel Sitzen und Gehen praktiziert, werden die inneren Verspannungen optimal abgebaut. Wenn man nur sitzt, wird der Geist schnell träge. Die regelmäßige Bewegung macht den Geist klar und hält den Körper gesund. Sie gibt dem Menschen innere Kraft. Sie befähigt den Menschen kraftvoll seinen spirituellen Weg zu gehen. Sie gibt ihm die Kraft als Sieger zu leben.

Wenn man nur geht, ist der Geist zu unruhig. Inneres Glück entsteht aus der inneren Ruhe. Wird der Körper ganz ruhig gehalten, kann man gut in tiefere Dimensionen der Meditation gelangen. Neben dem Sitzen und Gehen spielt nach Buddha für die Auflösung der inneren Verspannungen die Gedankenarbeit eine große Rolle. Ein spiritueller Mensch sollte Gedanken der Liebe, Weisheit und Selbstdisziplin entwickeln. Er sollte im Laufe der Zeit seine Gedanken immer mehr zur Ruhe bringen. Bis er ganz in der Ruhe lebt.

Dieses Grundmodell der Verspannungsauflösung hat Yogi Nils zu dem Weg der fünf Tätigkeiten weiter entwickelt: Liegen (oder Sitzen/Meditieren), Lesen (Gedankenarbeit), Gehen (Sport, Yoga), Gutes tun (etwas arbeiten, Karma Yoga) und das Leben genießen (etwas Schönes tun). Diese fünf Tätigkeiten im ständigen Wechsel und jeweils in der persönlich richtigen Dauer sind ein effektiver Weg der Verspannungsauflösung.

Als Meditation praktiziert Nils die Zwei Stufen Kundalini-Meditation. In der ersten Stufe reinigt er durch Visualisierungen, Mantras und Atemübungen seine Energiekanäle und aktiviert seine Kundalini-Energie. Diese Techniken praktiziert er so lange, bis ein starker innerer Lösungsprozess entsteht, der von alleine weiter lebt. Dann stoppt er radikal für einige Minuten alle Gedanken. Sein Geist kommt ganz zur Ruhe. Anschließend verweilt er einfach nur in der Ruhe und lässt die Gedanken und Gefühle kommen und gehen, wie sie wollen. Das ist die Stufe des Verweilens in der Meditation. Alle stressbehafteten Gedanken und Gefühle kommen hoch. Würde man jetzt die Gedanken unterdrücken, würde kein tiefer Lösungsprozess entstehen. Diesen Punkt machen viele Yogis falsch und blockieren damit ihre Erleuchtung.

Ab einem bestimmten Punkt der äußeren Ruhe wendet sich die Energie eines Menschen nach innen. Sie lebt sich nicht mehr in äußeren Aktivitäten aus. Sie verlagert vielmehr ihren Schwerpunkt auf die innere Reinigung, die Auflösung der Verspannungen und die Entwicklung des inneren Glücks. Der Yogi wird dann weitgehend von alleine von seiner eigenen Lebensenergie gereinigt. Er braucht nicht mehr sehr viele spirituelle Übungen zu machen. Er muss nur in einem Zustand der ausreichenden körperlichen und geistigen Ruhe bleiben. Diesen Punkt der Umkehr der inneren Energie muss jeder Yogi finden. Er ist schwer zu finden und vor allem schwer zu bewahren. Die Lebensenergie drängt in die Überaktivität oder in die Trägheit. Beides muss ein Yogi mit täglicher Selbstdisziplin konsequent verhindern. Ein effektives Yogi-Leben fühlt sich an wie ein ständiges Schwimmen gegen den Strom der eigenen neurotischen Impulse. Es ist wie ein Leben in einem Dampfkochtopf. Erst ist die Ruhe unerträglich langweilig und dann fängt die Energie plötzlich intensiv an in einem zu arbeiten. Wenn wir den Ruhedruck beständig bewahren, entsteht inneres Glück.

Nach Swami Shivananda entsteht Erleuchtung durch die drei großen Grundsätze Ruhe, Üben und Liebe. Wenn ein Yogi alleine an einem Ort der Ruhe lebt, hat er die Hälfte des Weges zur Erleuchtung schon geschafft. Die zweite Hälfte bewältigt er mit seinen spirituellen Übungen. Durch das große Tor zu einem Leben im Licht schreitet er durch den Weg der umfassenden Liebe. Wenn ein Yogi im Schwerpunkt für das Glück seiner Mitmenschen und für das Ziel einer glücklichen Welt lebt, dann löst sich sein Ego auf. Er gelangt in ein Einheitsbewusstsein. In ihm entstehen Frieden, Liebe und Glück.

Für Nils ist der spirituelle Tagesplan die zentrale Technik auf dem Weg ins Licht. Hauptsächlich mit einem sehr sensibel und gleichzeitig sehr konsequent praktizierten Tagesplan löst Nils die Verspannungen in seinem Körper und seinem Geist.

Wenn wir jeden Tag genug spirituell üben, sind wir eines Tages erleuchtet. Wie viele Stunden ein Yogi am Tag üben muss, um das Ziel des dauerhaften Lebens im Licht (im Glück) zu erreichen, ist individuell verschieden. Es hängt von den Fähigkeiten und der äußeren Situation des Yogis ab.

Die spirituellen Techniken von Nils sind einfach. Sie bestehen im Wesentlichen aus spazieren gehen, lesen, etwas anderen Menschen helfen und viel im Bett liegen. Das kann jeder! Das Geheimnis ist die richtige Anwendung der richtigen Technik im richtigen Moment. Man kann Liegen, Lesen und Gehen so praktizieren, dass man davon immer schlaffer wird.

Ein Yogi dagegen spürt genau, wann er welche Technik braucht. Wenn der Körper schlaff wird, geht er spazieren. Wenn der Geist zu unruhig ist, macht er etwas Yoga oder meditiert. Wenn der Geist sich gegen den spirituellen Weg wehrt, liest er so lange in einem spirituellen Buch, bis er sich selbst wieder von der Großartigkeit der Erleuchtung überzeugt hat.

Ein Yogi spürt in seine innere Verspannung hinein und wendet die Techniken an, mit denen sie aufgelöst wird. Das ist meistens genau das, was der Körper und der Geist gerade nicht wollen. Da wo die neurotische Abwehr ist, da liegt der Weg ins Licht. Andererseits muss man dem Körper und dem Geist auch etwas das geben, was sie möchten. Sonst verspannt man sich. Der Weg des inneren Glücks erfordert viel Weisheit und inneres Gespür. Er muss jeden Tag sensibel und sehr individuell entwickelt werden.

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