Yogi Nils bei den Rolling Stones in Hamburg

Ich war auf dem Rolling Stones Konzert in Hamburg. Spontan erwachte in mir gestern der Wunsch bei diesem Jahrhundertereignis dabei zu sein. Ein Ticket war natürlich nicht mehr zu bekommen. Es kostete auch zwischen 85 und 600 €. Aber es war ein Open Air Konzert. Ich dachte mir, dass man vor dem Zaun auch gut die Musik hören kann. Der Yogi ist ja schlau. Und so investierte ich 6,20 € für die Bahnfahrt zum Hamburger Stadtpark. Als ich aus der Bahn ausstieg, tummelten sich bereits die Massen auf dem Bahnsteig. Gemeinsam wanderten wir am Zaun entlang zum Eingangstor. Dort hatten sich einige Tausend Menschen versammelt, um kostenlos die Musik zu hören.

Aber es dauerte noch eine Stunde, bis die Band um 20.30 Uhr auftrat. Jetzt spielte erst die Vorband. Ich nutzte die Zeit um einen Rundgang am Zaun entlang durch den Stadtpark zu machen. Vorbei ging es am Wasserturm (Planetarium), am Kinderspielplatz und am Stadtparksee. Überall standen viele Menschen. Und ein Großteil wanderte wie ich um den Zaun herum, immer auf der Suche nach der besten Stelle, wo man die Musik gut hören kann.

Nach einer Stunde begannen die Rolling Stones zu musizieren und meine Füße wurden mir schwer. Ich wünschte mir eine Bank zum Ausruhen. Und wenn sich ein Yogi etwas wünscht, erfüllt Gott den Wunsch sofort. Kaum war der Gedanke manifestiert, tauchte eine Bank aus dem Dunkel auf. Sie war völlig frei, obwohl man hier die Musik gut hören konnte. Sie wartete wohl auf mich. Ich setze mich gemütlich hin und genoss die Festivalatmosphere.

Es war jetzt dunkel und kalt geworden. Ich war nur leicht bekleidet. Wie sollte ich hier stundenlang sitzen können? Auch hier hatte Gott eine Lösung. Ich medierte und in mir entstand eine große Hitze, so dass ich es die ganze Zeit gemütlich warm hatte. Es ist sehr praktisch ein Yogi zu sein. In mir war es nicht nur warm, sondern ich war auch voller Glück. So konnte ich das Glück in mir und die Musik um mich herum zusammen genießen. Das nennt man die Verbindung von Spiritualität und weltlichem Leben.

Nebenbei beobachtete ich die Menschen, die an meiner Bank vorbei wanderten. Viele waren so alte Säcke wie ich. Die Rolling Stones waren Teil unserer Jugend und so lebte jetzt die Jugendzeit wieder auf. Mein letztes Rockkonzert war vor über 40 Jahren 1970 in Fehmarn, wo ich den legendären Jimmy Hendrix erleben durfte. Dort hatte ich unter der Bühne in einem Zelt gelegen. Das Zelt verließ ich nur selten, weil es stark regnete. In Hamburg hatte Mike Jagger zum Glück mit seinem Regenstock den Regen weggezaubert. Vielleicht konnte er auch Wetterzauber machen wie ich. Ich hatte letzte Woche bei meinem Konzert im Altersheim die Sonne herbeigezaubert.

Neben den alten Säcken gab es aber auch viele jüngere Besucher, oft Pärchen und kleine Gruppen. Die Rolling Stones zogen ein bestimmtes Publikum an. Ich spürte eine starke Suchtenergie. Bei den Männern Sucht nach Sex und bei den Frauen Sucht nach Liebe und Zärtlichkeit. Das passte gut zu dem Titel "I can't get no satisfaction." Die Rolling Stones besangen und verkörperten den Extremweg des weltlichen Glücks aus "Sex, Drugs and Rock'n' Roll". Weltliche Genüsse führen nie zur dauerhaften Zufriedenheit, sondern nur in die Sucht und Unzufriedenheit. Die Menschen waren alle Leidende, weil sie den Weg des inneren Glücks nicht kannten.

Wie glücklich war ich, dass ich ein Yogi war. Ich brauchte nur wenig äußeren Genuss, um zufrieden zu sein, weil mein Schwerpunkt das innere Glück war. Damit ich aber keinen Stolz entwickel, saß bei der Rückfahrt eine schöne junge Frau mir gegenüber. Ich geriet in ihre Energie, unsere Chakren verbanden sich und mich erfaßte die Liebessucht. Zum Glück sah ich rechtzeitig in die Fensterscheibe der U-Bahn. Dort blickte mich ein alter Sack mit grauen Haaren und langem Bart an. Wo der wohl herkam? Ich war wohl doch zwischenzeitlich etwas älter geworden. Ich sollte die Finger von den Frauen lassen und mich wieder auf meine Erleuchtung konzentrieren. Erleuchtung ist der Sex des Alters. Die junge Frau stieg aus. Und der alte Rocker ging zurück in seinen Yogiwald und meditierte auf sein inneres Glück. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute. https://www.youtube.com/watch?v=VUMEVFW1RCA

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Kommentare

  • Ein schöner Beitrag. Ich war aber eher Beatles-Fan :-) bin aber genauso auf dem besten Weg zum alten Sack.

  • Rolling Stones Jahrhundertereignis - das ist lange vorbei, es sei denn für Dich war das so, da Du sie das erste mal sehen wolltest und konntest, dennoch ein kleines Phänomen die Musik der Jung.

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