Auch für einen kleinen Yogi ist das Leben manchmal schwer. Der spirituelle Weg ist nicht nur ein Weg des Glücks. Er führt auch durch Phasen der Dunkelheit, der Egoauflösung und der inneren Reinigung. Die Dinge laufen manchmal nicht so, wie ein Mensch sich das vorgestellt hat. Es kommt anders, als er es sich gewünscht hätte.

Was macht man in einem solchen Fall? Als erstes nimmt man die Dinge grundsätzlich so an wie sie sind. Das Leben ist stärker als der Mensch. Der Mensch ordnet sich dem Willen des Lebens (des Schicksals, Gottes, des Karmas) unter. So erlangt er inneren Frieden.

Man versucht zum großen Verzeihen zu kommen. Man verzeiht Gott, dass das Leben so schwierig ist. Man verzeiht den Mitmenschen das Leid, dass sie einem zugefügt haben. Man verzeiht sich selbst seine Fehler. Man konnte im Moment nicht anders handeln. Ein Mensch muss nicht perfekt sein. Er darf Fehler haben und auch mal Dinge falsch machen.

Genauso wie das äußere Leben nicht perfekt sein muss. Das äußere Leben ist nie perfekt. Es gibt immer Chaos. Es gibt immer irgendwo Leid auf der Welt. Das Leid gehört zum Leben dazu. Dauerhaft glücklich kann nur der Mensch sein, der das Leid des Leben in seinen Lebensweg integrieren kann, es gelassen erträgt, sich auf die positiven Dinge konzentriert, sein Ego (Eigenwillen gegenüber dem Kosmos) überwindet und durch seine spirituellen Übungen sein inneres Glück erwecken kann. Und durch Taten der Liebe in die umfassende Liebe gelangt. Dann ist man gerettet. Dann kann man auch in einem Leidfeld (Energiefeld des Leidens) glücklich sein.

Es gibt die Geschichte vom Paradiesapfel. Ein erleuchteter Meister hielt einen schönen Apfel in der Hand und erklärte, dass dieses der Apfel vom Paradies sei. Seine Schüler betrachteten den Apfel und fanden eine faule Stelle. "Wie kann das der Apfel aus dem Paradies sein?" Der Meister antwortete: "Ihr konzentriert euch auf die schlechte Stelle und erzeugt dadurch ein Bewusstsein des Mangels und des Leidens. Ich nehme vorwiegend die Schönheit des Apfels wahr und bin dadurch in einem Paradiesbewusstsein. Ich denke positiv und bewahre dadurch mein inneres Glück. Ich fließe positiv mit dem Leben und bleibe dadurch immer positiv."

In der Erleuchtung übersteigt man alles äußere Leid. Im Zustand der Liebe und des inneren Glücks kann man glücklich durch alle Leidsituationen des Lebens hindurch gehen. Die meisten spirituellen Menschen glauben an ein Leben nach dem Tod. Das Bewusstsein lebt nach dem Tod weiter. Wenn man in einem Paradiesbewusstsein stirbt, dann kommt man nach dem Tod in die Energiebereiche des Glücks. Das Paradies ist ein Erleuchtungsbereich. Im Buddhismus nennt man das Parinirvana und im Yoga Sathyaloka (den Ort der höchsten Wahrheit). Im Christentum spricht man einfach vom Paradies (vom Sein in Gott).

Im Yoga erweckt man beim Sterben die Kundalini-Energie und fließt mit einer glückseligen Meditation durch den Tod. Man verbindet sich mit seinem erleuchteten Meister, denkt ein Mantra, stabilisiert so das Bewusstsein und gelangt ins Licht. Mit den persönlich passenden spirituellen Techniken kann man sein Bewusstsein in Leidsituationen im Frieden, in der Liebe und im Glück halten. Egal was passiert.

Vor vielen Jahren schenkten die Meister dem kleinen Yogi einen hilfreichen Traum. Sie erzeugten in seinem Bewusstsein eine Sterbesituation. Der kleine Yogi dachte, dass er stirbt. Er spürte Leid, Schmerzen und Panik in sich. Er rief Gott um Hilfe an. Gott gab ihm das Mantra "Ja". Der kleine Yogi dachte beständig "Ja". Dieses Mantra ist sehr einfach, aber es hat eine starke innere Kraft. Es führt dazu, dass man alles bejaht, egal was geschieht. So bleibt der Geist positiv. Der kleine Yogi spürte im Traum, wie sein Bewusstsein erlosch. Dann gab es plötzlich einen Umschwung und der Yogi war im Licht.

Spirituell gesehen ist das Leid im Leben ein großer Helfer auf dem Weg des inneren Glücks. Kein Mensch möchte leiden. Er sucht deshalb intuitiv nach Wegen innerlich im Glück zu bleiben. Es ist eine große Gnade, wenn man Techniken kennt, die einem persönlich helfen. Ein solche Technik kann das Mantra "Ja" sein. Es kann aber auch ein anderes Mantra wie Om, Gott (das Vater unser), der Name eines erleuchteten Meisters (Vorbildes), ein Gebet, ein Lied oder eine Kundalini-Meditation sein. Mit diesen Techniken kann man sich selbst oder anderen helfen. Man kann auch mit anderen beten, Mantras singen, spirituelle Geschichten lesen, meditieren und Yoga machen. Man kann leidenden Menschen Licht senden und ihnen mit einem Mantra spirituelle Energie übertragen. Ich habe auf der Ukulele gespielt, dazu gesungen und so meine Mutter gut durch den Tod gebracht. Ich singe für mich selbst Lieder zur Ukulele, wenn es mir schlecht geht. Ich schreibe kleine verrückte Geschichten und baue mich so immer wieder auf.

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